Antlers – Beneath.Below.Behold VÖ: 06.04.18, Van Records/Totenmusik, Black Metal

Antlers

Es ist nicht verwunderlich, wenn man von Antlers noch nichts gehört hat, denn diesen April erscheint erst das zweite Album der Leipziger Schwarzmetaller. Ihre Werke werden als düster und melodisch beschrieben. Daher war ich sehr gespannt, was die neue Scheibe „Beneath.Below.Behold“ zu bieten hat.

Schon der Opener „Theom“ bietet mit seinen fast zwölf Minuten Spielzeit einen Track für angemessene Workouts im Bereich des Kopfschüttelns. Die düsteren Riffs harmonieren im besten Sinne zum finsteren Gesang, der eher Black Metal-untypisch ist. Da ich das Album höre, während ich den Bericht schreibe, erwische ich mich in Denkpausen ebenfalls immer wieder bei nickenden Bewegungen. Der Titel kracht einfach und hofft auf mehr. Da knüpft „Heal“ sacht an. Naja, was heißt sacht, im Gegensatz zum Vorgänger gibt es schon ordentlich schnell was auf die Mütze, aber ohne sich dabei in einem schwerlastigen Blastbeatgewitter zu verlieren. Kraftvoll und geschwungen wäre das bessere Ausdrucksmittel.

Leicht spanisch angehauchte, akustische Gitarren haben im dritten Titel eine kleine Pause zur Absicht, die unter Geigenklängen die Seele baumeln lässt. Dann folgt die schwere Gitarre von „Beyond The Golden Light“, die sich eindeutig im Niveau der vorherigen Titel hält. Allerdings kommt der Track eben etwas schleppender rüber, trotz der krachenden Gitarren. Und bei „Metempsychosis“ wird noch ein Gang hinunter geschaltet, doch das spricht eindeutig für den Titel. Chöre werden gut eingesetzt und hüllen den Song in ein ambientisches Gewand, das aber nicht zu klischeehaft wirkt, sondern einfach klasse für den Song selbst passt.

Bei Titel sechs „Drowned In A Well“ haben wir ein trauriges Klavierstück, das sich rein musikalisch auf das Gemüt des Hörers drückt, aber auch mysteriös zu klingen vermag. Den Übergang zum folgenden „Off With Their Tongues“ hätte ich mir da anders gewünscht, denn statt anknüpfenden Sound geht es mittels schreddernder Gitarren gleich in die Vollen. Der Track zieht das Tempo ganz schön an, findet aber auch seinen Platz auf dem Album. Dennoch ist der Temporückschritt bei „The Tide“ sehr wohltuend und fließt wieder in die vorherigen Gewässer zurück. Auch hier steht der düstere, aber doch sehr atmosphärische Klangcharakter im Vordergrund und vermischt sich perfekt mit dem Gesang vom Sänger Mts. Mit „Lug’s Waters“ sind wir dann leider schon beim letzten Titel des Albums. Auch hier erwartet uns wieder ein Instrumentaltrack aus elektrischen Gitarren und leicht wehleidig klingendem Klavier – eine perfekte Mischung.

Auch mir waren Antlers vorher noch nicht bekannt. Doch zum Glück hat sich das jetzt geändert. Die Formation aus Leipzig bringt eindeutig frischen Wind mit sich. An sich gibt es kein wirkliches Manko an dem Album. Allerdings lässt das Cover auf etwas anderes schließen, doch gilt hier wie immer: Man sollte ein Buch nicht nach dem Einband bewerten. Jedenfalls haben die Leipziger ein sehr gutes zweites Album hingelegt.

Homepage: https://www.facebook.com/antlersband

Tracklist:
1. Theom
2. Heal
3. Nengures
4. Beyond The Golden Light
5. Metempsychosis
6. Drowned In A Well
7. Off With Their Tongues
8. The Tide
9. Lug’s Waters

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