Formicarius – Black Mass Ritual

Release:  21.07.2017
Genre: Black Metal
Label: Schwarzdorn Production
Homepage: https://www.facebook.com/formicariusband/

Es klingt schon etwas klischeehaft, wenn eine Black-Metal-Band ihr Album “Black Mass Ritual” nennen. Wo man hier allerdings Geballer aus allen Rohren erwartet, bietet die Londoner Formation Formicarius eher Black Metal auf einer sehr melodischen Ebene.

Das Album „Black Mass Ritual“ beginnt mit der ersten Single der Band „Lake Of The Dead“, die durch ihre kinofilmtaugliche Instrumentalisierung hervorsticht. Hier treffen starke Riffs auf eine sanfte Friedhofsmelodie, während die Lyrics ein wenig nach einem Kinderschauermärchen klingen. Dies bringt jedoch eine leicht verstörende Wirkung mit sich. Durch dieses starke Stück wirkt der Folgetrack „Overlord“ leider etwas schwach. Der Song ist zwar schnell und mit seinen melodiösen Orgelklängen gut untermalt, erzielt aber keine spürbare Wirkung, sodass der Höhepunkt leider nur das starke Gitarrenriff kurz vor Ende bleibt. Somit ist es schön, wenn das nächste Lied „May The Rats Eat Your Eyes“ musikalisch wieder in eine düstere Ecke führt. Der Gesang wurde noch düsterer und fieserer gestaltet. Die Atmosphäre des Songs steht eindeutig im Mittelpunkt und erzählt ihre ganz eigene Gruselgeschichte. Die düstere Atmosphäre hält auch bei „Under Darkness“ an, wird jedoch teilweise leicht überspitzt. Man könnte fast sagen, dass die düsteren Melodien so stark im Vordergrund stehen, wie es die Instrumentalisierung im Pagan Metal erzeugt. Dennoch wirkt das Stück in einer gewissen Art und Weise düster und episch. Kraftvoll und mit schleppenden, langsamen Passagen bietet „Where Gods Go To Die“ Doom-Metal-Fans ein passendes Werk. Hier wird der sehr hart wirkende Black Metal mit sanften Kirchenmelodien untermalt, was ein besonderes Flair hervorruft.

Den Preis des schnellsten Songs der Platte geht vermutlich an „Abhorrent Feast Of Minds“. Ist hier das Zusammenspiel der Instrumente zwar sehr gut gelungen, so fehlt dem Track doch irgendwo das gewisse Etwas. Dem kann sich leider „A Requiem For The Bloodborn“ anschließen. Was in den vorherigen Songs so gut geklappt hat, wird hier leider über Bord geworfen. Die melodischen Teile werden in den Hintergrund gerückt und bieten nicht viel Raum für Atmosphäre, wodurch das Werk leider etwas wie platter Lärm klingt. Zum Glück hält diese Schiene nur für diese zwei Songs, denn schon beim Einspiel von „Master Of Past And Present“ wird eine gute Atmosphäre aufgebaut. Der fast neun Minuten lange Song überzeugt mit starken Soloparts, groteskem Geballer und düster, doomigen Gitarrenriffs. Die Musik allein erzählt hier schon die Geschichte.

Mit ihrem Debütalbum „Black Mass Ritual“ fahren Formicarius ein bisschen eine Berg- und Talfahrt. Wirken einige Songs wirklich stark und düster, so sind die schwächeren Songs der Platte leider wirklich schwach. Teilweise erinnern einige Passagen sehr stark an Cradle Of Filth und machen die Songs hier und da etwas langweilig. Das Album an sich ist nicht schlecht, könnte aber etwas eigenständiger wirken, da die besagten Passagen teilweise wie gecovert klingen. Dennoch würde ich das Album jedem Fan von Cradle Of Filth ans Herz legen, dem das hohe Gekrächzte von Dani Filth dermaßen auf den Sack geht.

Tracklist
1. Lake Of The Dead
2. Overlord
3. May The Rats Eat our Eyes
4. Under Darkness
5. Where Gods Go To Die
6. Abhorrent Feast Of Minds
7. A Requiem For The Blood Born
8. Master Of Past And Present

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