Gleis 3 Sounds Loud

27.11. 2015, Osnabrück-Belm, Gleis 3

Am Freitag hat es uns in den Norden Osnabrücks verschlagen, genauer gesagt in das „Gleis 3“. Ihr habt noch nie von diesem Jugendzentrum in Belm gehört? Wir zuvor auch nicht, allerdings völlig zu Unrecht. Das modern gestaltete Gebäude hat nicht nur einen schön gestalteten Konzertraum, sondern vor allem eine weit überdurchschnittliche Sound- und Lichtanlage.

Begonnen haben den Abend die beiden Osnabrücker Metamaterial mit ihrem modern Hardcore, dessen Sänger manchen womöglich bereits aus älteren Projekten wie Suffer the Setback bekannt ist. Das Duo spielte lange, düstere Songs mit schlagartigem Wechsel zwischen harten, geschrienen und akustischen Clear-Gesang-Parts, was eine recht düstere Stimmung heraufbeschwor. Ein Indiz für die überdurchschnittliche Länge der dargebotenen Stücke ist die Anekdote, dass sich der Sänger nach zwei Stücken über die bereits 15 vergangenen Minuten wunderte. Insgesamt hielt sich dieser aber mit Reden deutlich zurück, anders als man es noch aus der Vergangenheit von ihm gewohnt war. Dadurch wurde ein deutlicher Fokus auf die mit viel Herzblut gespielte Musik gelegt – völlig zu Recht.

Den zweiten Teil des Abends bestritten die aus Hannover stammenden One Strike Left mit einer deutlich schnelleren Musik, die sich aus Hardcore mit einer ordentlichen Portion Punk zusammensetzte. Ihre Musik ist hörbar inspiriert von Bands wie Boysetsfire, Comeback Kid und A Wilhelm Scream und kam dank ihrer Punkrocklastigkeit schnell und melodiös daher. Die vier Jungs und die Frau am Bass hatten sichtlich Spaß an ihrem Auftritt, auch wenn der Raum durchaus voller hätte sein dürfen. Dass solche Umstände ihrer Spielfreude keinen Abbruch leisten hängt sicherlich auch mit ihrer Erfahrung zusammen, immerhin spielen sie bereits seit über neun Jahren zusammen und teilten sich die Bühne mit Punkrock- und Hardcoregrößen wie Ignite, Against Me!, MXPX und vielen anderen.

Alles in allem ein durchaus gelungenes Konzert, welches die erst in diesem Jahr gegründeten Metamaterial quasi im Alleingang organisiert und gestaltet hatten. One Strike Left und Publikum waren ihnen dafür sichtlich dankbar. Übrigens suchen Metamaterial, anders als es in der NOZ zu lesen war, keinen Bassisten, da sie sonst ihrem Sound nicht mehr treu bleiben könnten. Dafür freuen sie sich aber über Konzertanfragen.

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