Hok-Key – Kalasy Pad Siarpom VÖ: 01.09.2017, STF Records, Melodic Metal

Hok-key

Der Bandname Hok-Key klingt etwas befremdlich. Ebenso befremdlich entpuppt sich ihr Werk “Kalas Pad Siarpom”. Das Quintett aus Belarus vereint folkloristische Elemente mit Heavy Metal. Doch wer hier an Folk Metal denkt, der liegt ganz falsch. Zwar werden die Elemente immer wieder in den Vordergrund gesetzt, dennoch wird die teilweise lustig folkige Stimmung mit wildem Hardrock-Getöse zerschmissen, zerknüllt und in den nächsten Mülleimer geworfen.

Startet das Album noch gekonnt mit geladener Geige und starken Riffs – was dazu führt, dass man wirklich überrascht von dem Album ist – fällt das Konstrukt mit dem Gesang komplett aus dem Rahmen. Der Song wirkt einfach wie ein schlechter, – Entschuldigung – ein richtig schlechter Song von In Extremo, der irgendwo in den Untiefen irgendeiner B-Seite verschwand und nie wieder Tageslicht gesehen hat. Dann werden die folkloristischen Instrumente abgelöst, und es gibt abrupt einen Wechsel auf Hardrock-Elemente, einfach aus dem Nichts, keine lästige Überleitung, kein gar nichts – simpel und effizient. Leider trifft dieser Grundsatz auf so ziemlich jedes einzelne Lied dieser Scheibe zu.

Es gibt echt klasse Songs und wenn man dann denkt, gleich kommt irgendein fetziger, folkiger Refrain, knallt es einmal und die Gitarren sägen einem die Ohren ab. Das führt dazu, dass das Werk eine gewisse Struktur hat, die jeden Song nur gerademal zu vielleicht siebzig Prozent hörenswert macht – wenn überhaupt. Nimmt man sich zum Beispiel einen etwas ruhigeren Song der Truppe, so könnte man ihn gar mit einem der von Anna Murphy gesungenen Lieder der Schweizer Eluveitie vergleichen. Ist dies zwar ein Vergleich, doch müsste der Song deutlich eigenständiger klingen, als ich es hier aufführe. Und dann kommt er wieder, der Gott der schlechten Hardrock-Gitarren. Er nimmt den Song und wirft ihn einfach in den Mixer, und der macht dann Brei draus.

Ganz ehrlich: Hok-key ist sowas wie eine Musiksparte in einer Musiksparte einer Musiksparte. Es klingt einfach nach nichts Halbem und nichts Ganzem. Wenn die Songs nun echt Potential hätten…., doch so werden sie wohl keinen erreichen. Fans des Folk Metals wird das Album zu lasch, zu folkig sein und Hardrocker werden durch die schnellen, abgehackten Gitarren nicht sehr erfreut sein.

Tracklist:
1. Spoviedz Z-Pad Sybienicy
2. Calaviek Padvojnaj Zorki
3. Jablycny Smak
4. Spacatku Bylo Slova
5. Kali Sumiac Dazdzy
6. Pramienniem Nadziei
7. Daroha Biez Viartannia
8. Daliejsy Sliach (Ruch II)
9. Onto The Battlefield

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