Incursed – Amalur

Incursed - Amula

Release: 25.09.17
Genre: Viking Metal
Label: Eigenproduktion
Homepage: https://www.facebook.com/IncursedOfficial/

Incursed aus Spanien sind seit einiger Zeit aktiv und durften sich schon mit Bands wie Immortal, Ensiferum oder Eluveitie die Bühne teilen. Im Juli brachten sie ihre EP „The Slavic Covenant“ heraus, die als Vorreiter für ihr jetziges Werk „Amalur“ diente.

Überzeugt das Albumcover schon mit geschwungenen Götterwesen, so wird man vom Intro des Albums wenig überrascht sein, denn episch ist hier wirklich die passendste Beschreibung. Geschwungene Melodie laden zum Träumen ein bis die Spanier unter der Flagge von „Cryhavoc!“ einziehen. Stilistisch könnte man sagen, hier trifft Ensiferum auf Turisas. Harte, fetzige Riffs, folkige Melodien, ordentlicher Refrain. Dieser Song bietet schon einmal alles, um in die Schlacht zu reiten. Kaum ist ein Wechsel in der Melodie vollzogen, prescht „Psalm Of The Accursed“ heran. Was zu Beginn zwar noch wie eine einfache Kopie von Heidevolk klingt, wird aber ab der Mitte deutlich zwingender. Schlachthymnen-Refrain trifft hier auf starke Beats und einer Mischung aus hartem Viking-Growling, aber auch epischen – jedoch nicht übertriebenen – Clean-Vocals. Störend ist nur, dass sich die beiden ersten Songs sehr ähneln. Da ist es schön, dass „Akelarre“ ganz anders klingt. Na ja, musikalisch klingt es eher wie Power Metal mit Mittelalter-/Wikingerthematik, aber die folkloristische Violine macht das wieder wett, und so kommen auch Fans anderer Richtungen vollkommen auf ihre Kosten, gerade auch jene, die auf ähnliche Musik wie Orden Ogan oder Winterstorm stehen.

Im fünften Lied „The Awakening“ startet man wieder mit einem galoppartigen Rhythmus und harten Growls, was aber zum Refrain hin wieder in sanfte Klänge übergeht. Allerdings haben die Jungs vorher schon eine Menge Pulver verschossen, so dass es hier nicht ganz reicht und der Song leider etwas lahm wirkt. Somit wird bei „Amalur“ wieder auf folkloristische Elemente gesetzt und melodisch sanft untermalt. Der Song selbst ist etwas ruhiger gehalten, was ihn aber nicht weniger episch macht, sondern er nimmt einen allein durch die Musik mit auf die Reise. Der Track, der schon Vorbote war, geht jetzt in die Vollen. „The Slavic Covenant“ gibt sich mit feinstem Battle Metal zufrieden. Ordentliche, nicht zu harte Growls wetzen die Messer zu einer Kriegsbatterie an Riffs und Beats. Der Refrain lässt wieder mitgrölen und die Musik ist zum Moshen geboren.

Ganz anders zeigt sich „A Crownless King“. Hier wird der Track zu Beginn in ein akustisches Gewand gehüllt und von sanfter Frauenstimme gesungen. Erst die elektrischen, harten Gitarren lösen sich ein bisschen von der mittelalterlichen Kuschelmusik, die sich aber dennoch hoffnungslos romantisch gibt. Das ist einfach ein Track zum Augen schließen und zum Träumen, den Incursed hier bietet. Klingt „The Hardest Of Harvest“ schon zu Beginn nach einem Song, der erbarmungslos nach vorne geht, so ist dies zunächst die Ruhe vor dem Sturm, denn dann prasselt der brachiale Viking Metal als Pfeilregen herab. Eine Mischung aus hartem Metal und melodischen Folk bildet hier einen der abwechslungsreichsten Tracks des Albums.

Besonders gespannt war ich auf den nächsten Song. Fetzige 8-bit Musik eröffnet den folkigen Song. Dann gibt es ein ordentliches Gemetzel unter dem Banner von „Zombeer Alcoholocaust“. Anständiges Grölen ist hier mehr als möglich und wenn es nur ein einfaches „La La Lei“ ist. Der Song garantiert Party und ordentliche Pits. Dieser Song nimmt sich eindeutig nicht zu ernst, doch „Brothers In Arms“ holt einen gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und gibt ein letztes Mal einen düsteren Viking Metal Track, der hymnisch und stark wirkt und dem Album einen passenden Abschluss beschert. Doch es gibt noch einen kleinen Bonus: „Fear A Bhata“ ist ein sehr sanfter Song, der sich auch wieder in den Power-Metal-Gefilden einfügen könnte.

Man kann ehrlich sagen, Incursed haben alles richtig gemacht. Die Tracks wurden stimmig auf die Platte gesetzt. Es gibt keinen Tack, der wirklich langweilig ist, und zwischendurch Songs einzubinden, die man anders einordnen könnte, sich aber sauber ins Genre einfügen, ist eine super Idee. Fans des Viking Metals, aber auch des Power Metals, sollten mal einen Lauscher wagen.

Tracklist:

  1. Lurramets (Intro)
  2. Cryhavoc!
  3. Psalm of the Accursed
  4. Akelarre
  5. The Awakening
  6. Amalur
  7. The Slavic Covenant
  8. A Crownless King
  9. The Hardest of Harvests
  10. Zombeer Alcoholocaust
  11. Brothers in Arms
  12. Fear A’ Bhata (Bonus)

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