Infinitas – Civitas Interitus VÖ: 05.05.2017, Eigenproduktion, Heavy Metal/Folk Metal

Infinitas

Infinitas haben diesen Mai ihr erstes Full-length-Album “Civitas Interitus” veröffentlicht. Die Mischung der Musikrichtungen klingt ziemlich interessant. Sie begeistert durch modernen Heavy Metal mit folkiger Untermalung und einigen Einschlägen in die Richtung des Thrash Metals. Die Schweizer haben das Album sehr mittelalterlich gestaltet und klingen teilweise sehr mystisch.

Mystisch klingt auch das Intro „The Die Is Cast“, in dem ein Mann auf schweizerdeutsch etwas erzählt. Leider ist dies teilweise etwas unverständlich auf Grund seines Akzentes. Untermalung bekommt das Ganze durch Kirchenglocken und eine immer lauter werdende Melodie, die in einen Track übergeht, der von den Elfen aus „Der Herr der Ringe“ stammen könnte. Dann schlägt das Gitarrengewitter zu. Man hat quasi das Gefühl, sich eine Black-Metal-Scheibe anzuhören, bis dann die gute Frontfrau loslegt. Gesanglich könnte man das einer Mischung von Doro mit Einschlägen von Tankard zuordnen. „Alastor“ überzeugt mit seinem folkigen Refrain, wirkt mir persönlich in den Strophen aber schon zu thrashig. Im Anschluss dazu folgt „Samael“, der wieder sehr schnell ist, aber deutlich melodiöser als der Vorgänger und überzeugt mit seinem kraftvoll hymnischen Refrain. Die Mischung der Genres scheint hier wirklich perfekt zu sein.

Wieder deutlich mystischer geht es bei „Labartu“ zu. Sanfte Violine trifft auf sanfte Gitarre und kraftvolles Schlagwerk. Die besondere Prise bekommt der Track, als die E-Gitarre einsetzt und in den so sanften Track etwas Härte reinbringt, doch leider endet dieses Intro nach knapp zwei Minuten und geht in einen gesungenen Track über, der die sphärische Melodie etwas kaputt macht. Dennoch wirkt er stark und kraftvoll und durch das Zusammenspiel der Instrumente sehr bodenständig. Mit „Aku Aku“ gibt es dann einen Instrumentaltrack, der träumerisch gemalt jeden Fan von keltischer Musik mit auf die Reise nimmt. Er treibt einen auf sanften Wogen zum nächsten Lied „Skylla“, das direkt mit hartem Riff loslegt, doch die Sängerin klingt hier nicht so „rotzig“ wie in dem ersten Track, sondern mit sehr melodisch und klangvoller Stimme.

Das ist bei „Rudra“ nicht so. Hier wird es wieder deutlich thrashiger, doch stechen die Heavy-Metal-Einflüsse deutlich mehr heraus, und der Song wird zum Mittelteil wieder deutlich melodischer und entfaltet somit Infinitas ganzes Potenzial. Sanfte Melodien treffen auf knallende Riffs unter dem Namen „Morrigan“. Der achte Track ähnelt zu Beginn erst etwas dem Lied „Was Wollen Wir Trinken“, man wird aber schnell eines anderen belehrt und wieder schmettern einem die Instrumente in der jetzt bekannten Formation entgegen. Leider wirkt der Song etwas unspektakulär und klingt irgendwie die ganze Zeit gleich.

Kriegshymnengleich schlägt „Amon“ zu und bringt ein wenig die Pagan-Attitüde mit sich, die allerdings durch die sanften, ruhigen Passagen wieder etwas zerstört wird. Ansonsten marschiert der Song vorwärts und kompromisslos durch die Boxen. Enden tut das Album wieder mit einem mystischen Track, in dem der Mann vom Anfang wieder auf schweizerdeutsch etwas erzählt, und die sanfte Gitarre im Hintergrund wird immer weiter untermalt bis sie von romantischen Meereswellen Ausklang findet.

Die Mischung, die Infernitas bietet, ist zu Beginn leicht befremdlich, funktioniert jedoch wirklich grandios. Ich wüsste so aus dem Stehgreif keine Band, die diese Genres so gut vermischt. Allerdings muss man wirklich sagen, dass sie, obwohl sie wissen wie man gute Stimmung und Atmosphäre aufbaut, diese genauso wieder einreißen lassen. Leider werden mystische Passagen immer wieder von „rotzigem“ Gesang zerstört, wobei die Sängerin der Band eine melodisch klingende Stimme hat.

Tracklist:

  1. The Die Is Cast
  2.  Alastor
  3.  Samael
  4.  Labartu
  5.  Aku Aku
  6.  Skylla
  7.  Rudra
  8.  Morrigan
  9.  Amon
  10.  A New Hope

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