Masters Of Disguise – Alpha/Omega VÖ: 20.10.2017, Limb Music, Speed Metal, Power Metal

Masters Of Disguise - Alpha/Omega

Mit “Alpha/Omega” veröffentlichen Masters Of Disguise ihr drittes Full-Length-Album. Nach einem Savage Grace-Klassiker benannt, bildete die Band das letzte Live-Line-Up der kultigen US-Speed-Metal-Band um Chris Logue. Dieses zu erwähnen ist aber spätestens jetzt völlig überflüssig geworden, denn meines Erachtens löst man sich mit dem aktuellen Album endgültig aus deren Schatten.

In feinem Zwei-Jahres-Takt veröffentlichten Masters Of Disguise ihre Alben bisher. Hat mich das erste Album gleich gepackt und mitgerissen, blieb dieses beim zweiten leider aus. Selbst mit genügend Zeit, um das Album wirken zu lassen, fand ich bis heute nicht richtig Zugang zu der Scheibe. Zu vertrackt war diese stellenweise und die Eingängigkeit fehlte, im Gegensatz zum Debüt, größtenteils. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf die aktuelle Veröffentlichung.

Das Album startet mit einem atmosphärischen Intro, welches sich langsam steigert und im ersten Track “Sacrifice” mündet. Gleich zu erkennen ist hier die schön klare und natürliche Produktion, die jedem Instrument den nötigen Raum gibt. “Sacrifice” punktet dann auch gleich mit einem knackigen Refrain und atmosphärischen Spracheinlagen, wie durch ein Megafon im Weltkrieg.

Danach folgen die ersten Highlights mit “Demons From The Past” und “Shadows Of Death”. Ersteres ist ein lupenreines Speed-Metal-Geschoss mit Akustikeinschüben, welches unheimlich viel Spaß macht. Zweiteres ein äußerst gelungenes episch-melodisches Groove-Monster. Dazu kommt die Produktion mit genügend Druck daher, was dem Ganzen sehr zugutekommt. Leider kann das folgende “Killer’s Redemption” das Level nicht halten, dafür ist es zu einfach gestaltet. “Sign Of The Cross” macht das aber schon wieder besser und mutiert zu einem “Fistraiser”.

Der dann wieder schnell und mit toller Melodie nach vorne preschende Titelsong “Alpha/Omega” und “Witchhammer” zeigen deutlich, dass die Jungs nicht mehr reines Savage Grace Worshipping betreiben, sondern mehr denn je einfach das machen, woran sie Spaß haben. Eine meiner Favoriten auf dem Album ist “Knutson III: Nemesis (I Am The Law)”, welcher am Anfang, in Aufbau und Gesangsleistung, stark an Megadeth erinnert. Ein mächtig wachsender Song, der aufzeigt, welche Entwicklung Masters Of Disguise genommen haben. Weiterentwicklung in Härte, Songwriting und spielerischer Klasse sind unverkennbar. Ein richtiger Ausfall ist nicht auszumachen und “The Leech” ist am Ende noch einmal Speed-Metal in Reinkultur bevor mit “Blackwitch” ein unscheinbares Exciter-Cover das Ende bedeutet.

Insgesamt achtet die Band sehr auf Abwechslung. Schnellere Songs wechseln mit gemäßigteren ab, und die Songs selbst sind ebenso variantenreich gestaltet, so geht es manchmal sogar ins Thrashige. Den meisten Songs gemein ist ein giftiger Drive, der gute Laune macht. Shouter Alexx Stahl hat gegenüber den letzten Darbietungen noch einmal zugelegt und pendelt zwischen aggressiv bis melodisch und treibt sich natürlich gerne mal in höheren Gefilden rum. Die Instrumentalfraktion ist ebenso souverän wie giftig, aggressiv und setzt ihre Glanzpunkte.

Ich kann nur betonen, dass ich es der Band nicht zugetraut hätte, so ein starkes Album zu veröffentlichen. Die knapp 47 Minuten machen wirklich Spaß, werden nie langweilig und das, obwohl sich die Band doch in etwas begrenztem stilistischen Terrain bewegt. Dazu passt die Produktion, wie die Faust aufs Auge. Old-School-Metal mit zurückhaltend moderner Produktion und tollem, melodischem Songwriting, das trifft es wohl. Ein ganz schön starkes Stück Speed-Metal!

Tracklist:

  1. The Rise (And Fall) Of Kingdoms
  2. Sacrifice
  3. Demons From The Past
  4. Shadows Of Death
  5. Killer’s Redemption
  6. Sign Of The Cross
  7. Alpha/Omega
  8. Witchhammer
  9. Knutson III: Nemesis (I Am The Law)
  10. The Leech
  11. Blackwitch (Exciter Cover)

Homepage: www.masters-of-disguise.com

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