Metalcore Mania mit Anthemdown + Dawnwatcher + Tragedy of Mine

Eigentlich versprach die Bandauswahl für die Konzertveranstaltung “Metalcore Mania” in der Ibbenbürener Scheune am vergangenen Samstag einen gelungenen Konzertabend. Mit Anthemdown, Dawnwatcher, Tragedy of Mine, As I Rise und As We Arise wurde eine interessante Mischung aus lokalen und überregionalen Bands angeboten. Doch die Veranstaltung endete abrupt mit der vierten Band, nachdem der Sänger von As I Rise nach einer Auseinandersetzung mit dem Mischer den Auftritt noch vor der ersten gespielten Note für beendet erklärte.

Bei herrlichem Wetter kam ich so gegen 19 Uhr in Ibbenbüren an. Das Konzert war leider überhaupt nicht großartig beworben worden, selbst bei Facebook musste man die Veranstaltung suchen. Eine Uhrzeit, wann das Konzert beginnen sollte, war im Internet nicht zu finden. An der Kasse erfuhr ich, dass es um 19:30 Uhr losgehen sollte und an der Backstage-Tür hing auch eine Running Order. Anscheinend gab es aber keine klaren Ansagen bzw. man wartete auf weitere Konzertbesucher in dem weit verbreiteten Irrglauben, dass sich zu späterer Stunden noch Besucherströme einfinden würden. Letztendlich starteten Anthemdown dann so gegen 19:45 Uhr mit einem überzeugenden Set, welches mit Ausnahme eines Stückes alles Lieder vom neuen Album “Farewell Letter” beinhaltete. Die Stimmung war ausgelassen. Es wurde ein Ruderspiel vor der Bühne veranstaltet und auch so kamen Band und Besucher schon ordentlich ins Schwitzen. Anschließend entschuldigte sich die Band allerdings bei mir, weil sie das Lied “Colours of Life” nicht gespielt hatten. Für die Musiker gab es nämlich keinerlei Monitorboxen.

Die mit Abstand weiteste Anfahrt hatte die Band Dawnwatcher. Mit zwei Fahrzeugen waren sie aus Saarbrücken angereist. Der Auftritt verzögerte sich auch hier, weil plötzlich der Mischer verschwunden war und es wohl keine Möglichkeit gab, die Samples von der Lautstärke her herunterzuregeln. Dawnwatcher zogen ihren halbstündigen Auftritt trotz allem gekonnt durch, auch wenn die Gitarren nicht wie gewünscht zur Geltung kamen. Gerade aber der Gesang überzeugte, zumal Dawnwatcher hiermit erst ihren dritten Liveauftritt überhaupt absolvierten.

Tragedy of Mine sprangen kurzfristig die krankheitsbedingt ausgefallene Band Chiffre ein. Sie hatten auch wieder ihre beleuchteten Metallboxen mit dem Schriftzug der Band stimmungsvoll auf der Bühne platziert, zumal Licht auf der Bühne den ganzen Abend schon Mangelware war. Gerade der melodische Ansatz bei der Musik brannte sich nachhaltig in meine Gehörgänge. Allerdings war der Gesang nicht so meins und ich nutzte die Gelegenheit, noch kurz mit der Band Dawnwachter zu sprechen, die auch kurz darauf abreisten.

Es war schon weit nach 23 Uhr, als wir uns wieder vor die Bühne begaben, um den Auftritt von As I Rise zu verfolgen. Weil ich die Band noch nie live gesehen hatte, freute ich mich – wie andere – auf diesen Auftritt. Doch dann kam es unvermittelt zu einem etwas lauterem Statement des Sängers in Richtung des Mischers, dass die Band fertig wäre, jedoch die Kabel fehlen und überhaupt hätten sie nicht das vereinbarte Equipment zur Verfügung gestellt. Das würde jetzt reichen und sie treten nicht mehr auf. Darüber hinaus hätten hier alle schon ziemlich lange gewartet und wie lange er denn denkt, dass die Veranstaltung noch gehen solle. Schließlich wollten auch alle einmal nach Hause.

Seitens des Publikums und der Bands gab es daraufhin keinerlei Reaktionen, sondern einträchtiges Schweigen, weil jeder wusste, dass man die Tatsachen nun mal nicht einfach ausradieren konnte. Wir holten uns dann noch die vom Sänger als Entschädigung versprochenen Sticker und Feuerzeuge vom Merch-Stand ab und verließen dann allesamt die Scheune in der allgemein einsetzenden Aufbruchstimmung.

Nun stellt sich jeder die Frage, wer war denn eigentlich Veranstalter. Das war nicht ganz klar. Klar war lediglich, dass der Abend ein trauriges Ende nahm. Mein voller Respekt geht an den Sänger von As I Rise, der konsequent war und verdeutlicht hat, dass zu einer gelungenen Konzertveranstaltung mehr gehört, als nur die Bedienung der Regler am Mischpult.

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