Prostitution – Egyptian Blue VÖ: 10.10.17, Eigenproduktion, Black Metal

Schaut man sich das Cover der neuen EP von Prostitution an, denkt man nicht sofort an Black Metal. Das Trio aus Brooklyn zelebriert auch eher einen Black-Metal-Crossover mit Mischungen aus Thrash Metal oder Psych-Rock. Dadurch bekommen ihre Songs einen intensiven, aber doch harmonisierenden Charakter.

„Egyptian Blue“ startet mit dem Song „Hypergiant“. Nach einem kurzen Schrei geht es direkt los – straight geradeaus, melodisch top und musikalisch sehr abwechslungsreich. Allerdings passt die Stimme von Sänger Jesse Adelson nicht wirklich in das Konzept. Das Konstrukt klingt nämlich eher danach, als würden Rockbands vom amerikanischen Kontinent, wie zum Beispiel Billy Talent oder Rise Against, anfangen, sich im Black Metal etablieren zu wollen. Sogar Prostitutions zweiter Song „The Boat“ ist deutlich rockiger und unterstreicht das Ganze zusätzlich. Musikalisch zwar noch sehr abwechslungsreich und auch sehr aggressiv, verliert die Combo trotzdem deutlich an Dampf, den sie auch im schon letzten Song „Elevated Droves“ nicht mehr rausholen kann. Irgendwie versucht sich der Achtminutensong erst wieder hart aggressiv, dann aber doch irgendwie düster doomig, sehr schleppend, aber irgendwie nichts richtig. Es ist sehr schade, obwohl die Ansätze die Prostitution wirklich gut sind, aber das Werk eher so klingt, als wolle man Black Metal für die breite Masse anbieten.

Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht, die Scheibe zu hören. Aber dabei wird es bei mir bleiben. Zwar höre ich mal gerne amerikanischen Punkrock, doch in der Mischung mit Black Metal ist der einfach zu lasch. Vielleicht haben Prostitution mit ihrer EP eine Ecknische gefunden; die ist allerdings noch ausbaufähig.

Tracklist:
1. Hypergiant
2. The Boat
3. Elevated Drones

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