Aeon Of Disease – Kompromissloser Death Metal Interview mit dem Opener unserer Heavy Stage Night 3

Aeon Of Disease haben sich 2015 gegründet, um kompromisslosen Death Metal zu spielen. Am 23.04.2022 werden sie damit unsere Heavy Stage Night 3 eröffnen. Wir haben den Jungs vorab mal ein wenig auf den Zahn gefühlt.

Aeon Of Disease

HSF: Herzlich Willkommen zum Interview und vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt. Wie geht es euch im Moment?

Holger: Unser Sänger Stephan ist gerade erkrankt, was nicht so schön ist. Aber ansonsten geht es uns gut. Wir sitzen hier gerade im Proberaum und bereiten uns auf die anstehenden Gigs vor. Wir haben so richtig Bock, mal wieder live zu spielen.

 HSF: Nach zwei Jahren Pandemie regt sich so langsam überall wieder kulturelles Leben. Wie bewertet ihr bei Aeon Of Disease die aktuelle Situation?

Holger: Ich persönlich finde die Maßnahmen, die bisher getroffen wurden richtig. Aber jetzt, wo wir alle geimpft, geboostert oder genesen sind, kann man mal wieder starten. Ich möchte zwar ehrlich gesagt auch nicht in der Haut der Regierungsverantwortlichen stecken und irgendwelche Entscheidungen treffen müssen. Trotzdem muss es jetzt irgendwie weitergehen. Das sage ich auch, weil ich selber Veranstalter bin. Die Leute sind ja auch heiß und scharren schon mit den Hufen.

Auf der anderen Seite beobachte ich das Phänomen, dass die Leute im Vorverkauf noch nicht so aktiv sind. Da sind viele verständlicherweise noch sehr zurückhaltend.

Wir als Band veranstalten ja in Kooperation mit dem Jugendkulturverein hier in Vechta das Assault Of The Undead Festival. Und wenn ich da die Vorverkaufszahlen von vor drei Jahren mit denen aus diesem Jahr vergleiche, dann sieht man da schon einen großen Unterschied. Und das macht es für uns als Veranstalter auch enorm schwierig zu planen. Aber wir ziehen das jetzt durch. Es muss halt einfach wieder losgehen.

HSF: Wie waren die letzten zwei Jahre für euch? Konntet ihr Proben oder euch sonst irgendwie künstlerisch betätigen?

Holger: Wir haben tatsächlich eine ganze Zeit lang nicht geprobt. Gerade am Anfang, als man auch noch Schiss hatte, da haben wir uns wirklich zurückgehalten. Als es die Kontaktbeschränkungen gab, haben wir uns auch wirklich daran gehalten. Als es dann so langsam wieder los ging, haben wir uns zuerst auch nur zweit oder so getroffen. Ich habe mich dann beispielsweise nur mit unserem Drummer Carsten getroffen und Riffs mit ihm gemacht.

Außerdem habe ich in der Zeit sehr viel zu Hause geschrieben und aufgenommen. Und das wird jetzt alles nach und nach für das Live Set eingeprobt. Die letzten zwei Jahre waren auf jeden Fall eine sehr herausfordernde Zeit, aus der man aber einfach das Beste gemacht hat. 

HSF: Wir sind auf jeden Fall zuversichtlich, was die Heavy Stage Night 3 angeht. Ihr seid ja nun recht kurzfristig ins Billing gerutscht. Was war euer erster Gedanke, als unsere Anfrage reinkam?

Holger: Geil, Live-Mucke, hahaha! Wir haben ja auch immer mal wieder Kontakt gehabt. Von daher haben wir uns schon sehr gefreut. Wir haben halt immer Bock zu spielen. Wir sind da auch meistens relativ spontan. Wenn alle Zeit haben, sind wir dabei. Wir haben innerhalb der Band auch keine strengen Vorgaben, an die man sich zu halten hat. Da sind wir ganz entspannt und haben einfach Spaß daran live zu spielen. Wir bekommen eigentlich auch immer ganz gute Resonanzen. Und das ist dann auch so unser Antrieb. Wir wollen, dass es den Leuten gefällt, was wir machen.

Wir haben immer gesagt, dass die Band ein Hobby sein soll. Und wenn wir damit auch noch andere Menschen glücklich machen können, dann ist doch alles super. Dafür machen wir das.

HSF: Hattet ihr denn schon Gelegenheit, euch Gedanken zu dem Gig zu machen? Auf was können sich unser Gäste denn bei eurer Show freuen? Habt ihr etwas Besonderes geplant?

Holger: Hmm, Nö hahaha! Etwas Spezielles ist nicht geplant. Aber wir haben ein paar neue Stücke auf der Setlist, die wir bei euch dann erst das zweite Mal live spielen. Insgesamt drei neue Lieder haben wir auf der Heavy Stage Night dann im Repertoire.

HSF: Wo kann man Aeon Of Disease denn sonst noch erleben dieses Jahr? Habt ihr schon weitere Gigs in Planung?

Holger: Eigentlich hätten wir dieses Jahr auf dem Hell Over Halen Festival spielen sollen. Aber das ist ja bekanntlich auch schon auf 2023 verschoben worden. Und ansonsten stehen bei vielen Auftritten halt noch Fragezeichen. Eine größere Aktion steht noch für den September im Kalender. Aber da wollen wir noch nicht zu viel verraten. Es sind aber noch einige Dinge am Laufen, die noch nicht bestätigt sind. Viele überlegen sich halt noch, ob sie eine Veranstaltung machen wollen oder nicht. Sobald es da Neuigkeiten zu vermelden gibt, werden wir das über unsere Social Media Kanäle bekannt geben.

HSF: Lasst uns kurz über das Assault Of The Undead Festival im Gulfhaus in Vechta reden. Dort seid ihr ja immer federführend dabei. Wie kam es dazu?

Holger: Ja, genau. Da ich ja im Jugendkulturverein aktiv bin und dort immer schon Konzerte veranstaltet habe, habe ich mal vorgeschlagen, dass wir ja die Metal- bzw. Death-Metal-Richtung ein bisschen abdecken können. Und da waren die Jungs in der Band sofort Feuer und Flamme. Gerade weil man da auch eine ganze Menge Bands kennen lernen kann oder befreundete Bands einladen kann. Dadurch ist dann das Assault Of The Undead entstanden.

HSF: Ja, das ist schon sehr cool. Ganz besonders, weil Vechta ja nicht gerade als Metal-Hochburg bekannt ist.

Holger: Das stimmt. Aber die Leute, die da sind, die haben schon Spaß. Und es kommen tatsächlich auch Besucher von überall hergefahren. Wir haben jetzt aber leider auch schon Absagen bekommen von Leuten, die von weither kommen,  weil denen Spritpreise zu hoch sind. Und das ist auch völlig verständlich. Aber die Metal Community insgesamt fährt halt auch zu allen möglichen Konzerten oder kauft Merch, um ihre Lieblingsbands zu unterstützen. Das ist schon anders als bei anderen Genres.

Wir freuen uns aber über jeden der kommt. Und es macht uns richtig Spaß. Und dann machen wir aus Vechta halt eine Metal-Hochburg! Auch wenn das bestimmt eine Lebensaufgabe ist, haha.

HSF: Ihr habt euch 2015 gegründet, um kompromisslosen Death Metal zu spielen? Wie genau kam es dazu? War von vornherein klar, dass ihr Death Metal spielen wollt?

Holger: Ja, das war von Anfang an klar. Damals waren Stephan, Thomas und ich schon dabei. Stephan kannte ich schon aus dem Zivildienst. Außerdem haben wir schon in einer anderen Band zusammen gespielt. Thomas kannte ich beiläufig. Aber Stephan und Thomas haben damals schon bei Dead Memories zusammen Death Metal gespielt. Death Metal war halt schon immer unsere Musik. Ja, und dann haben wir gesagt: “Lass mal Mucke machen!”. Und das erste Stück, das wir geschrieben haben, war “Global Suicide”.  Das hören wir übrigens heute noch gerne. Ein einfacher, schnörkelloser Song. Den haben wir später auch noch mal von Jörg Uken im Soundlodge Studio re-mastern lassen und mit der “Days Of Purgatory”-EP neu veröffentlicht.

Wir setzen uns jetzt auch nicht hin und sagen, dass wir dies oder das machen wollen. Wir legen einfach intuitiv los und wenn es passt, dann passt es und wenn nicht, dann kommt es halt weg.

HSF: Was sind, bzw. waren eure größten musikalischen Vorbilder?

Holger: Eieieiei. Also für mich waren das damals im Death-Metal-Bereich ganz klar Benediction. Pestilence fand ich auch sehr gut. Dann fand ich noch die Anfänge von Amon Amarth sehr geil. Hypocrisy auf jeden Fall auch. Da habe ich damals ein legendäres Konzert im Hyde Park Osnabrück erlebt. Da war Peter Tätgren komplett mit so Knicklichtern eingehüllt. Total bekloppt. Aber ich höre sonst auch sehr viel. Ich glaube, ich habe ein relativ breites Spektrum.   

Ich habe auch immer sehr großen Respekt vor selbstgemachter Musik. Diesem ganzen neumodischen Kram mit einem Einspieler hier und einem Einspieler da kann ich nicht viel abgewinnen. Natürlich kann man das hin und wieder mal machen, als Intro zum Beispiel. Das machen wir ja auch. Aber wenn das Ganze nur davon lebt, dann ist das überhaupt nicht meins.

Unser Anspruch ist jedenfalls, dass wir das, was wir auf Platte aufnehmen, live auch genau so spielen können. Ich glaube ja es gibt Bands, die tun sich schwer damit live das umzusetzen, was sie auf Platte aufgenommen haben. Und so sind wir halt nicht. 

HSF: Eure “Days Of Purgatory“-EP ist mittlerweile auch schon fast drei Jahre alt. Arbeitet ihr bereits an neuem Material?

Holger: Definitiv. In der Coronazeit habe ich auch einige Riffs geschrieben, die wir dann jetzt hier im Proberaum vollenden. Und jetzt entstehen auch immer noch neue Ideen. Unser grober Plan sieht so aus, dass wir Anfang kommenden Jahres etwas Neues an den Start bringen wollen. Zumindest wollen wir dann aufnehmen. 

Es steht jetzt aber auch bei zwei Bandmitgliedern Nachwuchs ins Haus, weswegen auch schon mal die eine oder andere Probe ausfallen muss. Aber das sind ja auch absolut freudige Ereignisse.

Wir haben aber schon ein paar gute Songs fertig, mit denen wir sehr zufrieden sind. Wir sind mit Christoph an der Gitarre ja auch etwas flexibler geworden und können uns musikalisch etwas breiter aufstellen. Und das nutzen wir natürlich aus.  Wir sind auf jeden Fall gut dabei.

HSF: Auf der EP konnte ich einen Trend weg von den eher melodischem Death Metal hin zu düsterem Death Metal vernehmen. Wird es bei Aeon Of Disease in Zukunft in diese Richtung weitergehen?

Holger: Also, ich will es mal so sagen. Das neue Material ist wieder etwas anderes, aber immer noch Aeon Of Disease. Es wird sowohl eine Weiterentwicklung von “Veil Of Oblivion” wie auch “Days Of Purgatory” sein. Wie bereits gesagt, können wir uns mit Christoph jetzt etwas breiter aufstellen. Daher wird es sicherlich wieder melodiöse Parts geben, aber auch das Aeon Of Disease-Brett.

HSF: Zum Abschluss noch die obligatorische Frage, was ihr mit Osnabrück verbindet. Habt ihr besondere Erinnerungen an die Stadt oder Anekdoten über denkwürdige Konzerte?

Holger: Das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Mit Aeon Of Disease haben wir ja noch gar nicht in Osnabrück gespielt. Die Heavy Stage Night 3 wird also unser erster Auftritt in Osnabrück sein. Ansonsten sind wir schon lange nicht mehr intensiv in Osnabrück gewesen. Irgendwie hat man auch das Gefühl, dass die Szene in Osnabrück etwas ruhiger geworden ist. Klar, gibt es noch den Bastard Club. Aber vor zwanzig Jahren war da gefühlt mehr los.  

Aber wir freuen uns auf jeden Fall auf euch, auf Osnabrück und darauf, dass es vor der Bühne ordentlich voll wird.

HSF: Ja, wir freuen uns auch auf euch. Vielen Dank für das Interview.

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