Apallic – Of Fate And Sanity VÖ: 02.06.2017, Death Metal, Boersma Records

Of Fate And Sanity

“An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand…” da gibt es nicht nur Fische, Sand, Meer und Shantys. Das hat die Emdener Formation Apallic bereits im Jahr 2015 mit ihrer ersten EP “Somnium” bewiesen, die der Vorreiter für das gerade erschienene Album “Of Fate And Sanity”  war.

Thematisch bewegt sich “Of Fate And Sanity” der Death Metaller um die Geschichte eines Wachkomapatienten. Auf der Suche nach dem Ort, wo er sich befindet, was passierte oder was gerade passiert, durchläuft er in den Songs seine Geschichte. Dies beginnt in Apallics Debütalbum mit einem instrumentalen Track. „Iter Initium“ erscheint durch seine musikalische Wirkung und dem Klang von medizinischen Geräten etwas verstörend, erzeugt aber gekonnt Wirkung. Die Stille zerreißend wetzt der erste eigentliche Track die Messer. „The Awakening“ holt einen sofort aus dem Koma. Hier gibt es Prügelmetall vom Feinsten. Kurze drückende Passagen und ein starker Refrain runden die Nummer perfekt ab.

Etwas atmosphärischer wirkt der Folgetrack „Metal Prison“. Die finstere Nummer schlägt mit unerbittlichen Gitarren zu, während im Mittelteil zu ruhigen, kraftvollen, aber progressiven Parts gegriffen wird. Nach zwei wirklich starken Nummern ist es nicht schlimm, dass „Masked Insanity“ etwas unspektakulär klingt, auch wenn der Beat ein wirklicher Nackenbrecher ist. Mit Volldampf hauen die zwei nächsten Tracks rein. „Day Before The Black“ überzeugt mit seinem abwechslungsreichen Klangbild, während sich „Deranged“ wie ein Gewitter über einen entlädt. Dieser Song war auch schon auf ihrer EP erhältlich, sodass man wirklich sagen kann, die Jungs wussten von Anfang an, was sie mit ihrem Death Metal erzeugen wollen.

Nach einer kurzem Verschnaufpause durch den Instrumentaltrack „Iter Ex Umbra“ schlägt die Pogonummer „The Watchmaker“ zu. Ein Song zu dem wirklich die Bezeichnung Todesmetall passt. Hingegen überzeugt „Leaking Hourglass“ eher durch seine Stimmung. Düstere, progressiv schleppende Parts treffen auf Gitarren, die nur zu gerne Dampf ablassen wollen. Durch diesen Wechsel wird der Song zu einem der stärksten des Albums. Fehlt nur noch ein Ende mit Feuerwerk, das die Emdener mit „A Taste Of Lethe“ geschaffen haben. Der fast fünfzehnminütige Song vereint nochmal musikalisch alles, was wir vorher erlebt haben und setzt den passenden Schlussstrich des Albums.

Apallic überzeugt nicht nur musikalisch, sondern auch textlich. Zwar macht der Death Metal es manchmal etwas schwer, genau hinzuhören. Dennoch merkt man, dass die Formation auch das Texte schreiben drauf hat. Mit Apallic haben wir Niedersachsen eine Death-Metal-Band, die sehr wohl mit Szenegrößen mithalten kann. Wenn die Emdener eins bewiesen haben dann, dass man an der Nordsee nicht nur Shantys komponieren kann. Ostfriesen können auch Death Metal.

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.