Atomwinter – Catacombs VÖ: 09.02.18, Trollzorn, Death Metal

Atomwinter - Catacombs

Atomwinter – Ein Name, der nicht nur zur kalten Jahreszeit passt, sondern sich auch in das Gedächtnis brennt. Schon eine ganze Weile verfolgt mich der Name der Göttinger Todesmetaller, ohne so richtig zu wissen, womit ich es hier zu tun habe. Jetzt habe ich die Chance ergriffen und in ihr drittes Album „Catacombs“ herein gehört. Doch seid gewarnt – Je tiefer man herab steigt, umso finsterer wird es.

Mit einem Intro, wie es dieses Album bietet, kann es nur reichlich düster werden. Bereitet es einen doch auf die Schrecken vor, die noch kommen mögen. Dann endlich öffnen sich die Tore der „Catacombs“ und verriegeln sich scheppernd, nachdem man sie durchschritten hat. Dies darf gerne sinnbildlich verstanden werden, denn das Album fesselt jeden Death-Metal-Fan. Mit Vollgas, Pauken und Trompeten ballert der Song seinen Weg, auf dass der Staub der Old-School-Katakomben abfällt. Aus ihnen erhebt sich der „Dark Messiah“, ein Song, der ganz anders daherkommt als sein Vorgänger, sich eher an die frostig, düstere Doom-Attitüde anschmiegt. Schnelles Tempo kommt dem Song dennoch zugute, schafft aber dieses einmalige Doom-Ambiente.

Gehen wir ein Stückchen weiter, wartet „Sadistic Intent“ auf uns. Um ehrlich zu sein, brauchte ich etwas, um mit dem Track warm zu werden, doch spätestens ab der Mitte haut der Track ordentlich zu. Wer nun leicht auf Krawall gebürstet sein sollte, darf sich an „Ancient Rites“ ergötzen, denn hier haben wir einen schönen, gnadenlosen Death-Metal-Song, der in Arme, Beine und Nacken geht. Unter Volldampf prescht man voran, zieht die Vollbremse und landet bei „Gathering Of The Undead“. Der Tempoverlust ist hier kein Songmanko, sondern bietet dem neuen Track seine unverkennbare Atmosphäre, die sich zwar als Death Metal versteht, jedoch wie ein alter düsterer Zauberspruch offenbart wird. Was des Death-Metallers Herzchen höher schlagen lässt, sollte hier auch Doomfans ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Zu „Carved In Stone“ musste ich an die Worte eines Kollegen denken, der immer gerne zu sagen pflegte: „Du weißt doch – Immer Gas!“ – Und ja, „Carved In Stone“ gibt von der ersten bis zur letzten Minute immer Gas. Voll auf’s Fressbrett. Bis zum letzten Punkt. Da wirkt es erst etwas schade, dass der Folgetrack „Necromancer“ sich ähnlich wie das vorhin erwähnte „Gathering Of The Undead“ verhält. Aber dieser Track bringt deutlich mehr Aggressivität und Brutalität mit sich. Der einschlägige Doom Metal gibt die besondere Würze und schafft so ein Werk getreu dem Motto „hart aber herzlich“. Wobei dieser Track herzlich gerne aufs Fressbrett geht.
Kommen wir nun zum wirklich einzigen Manko des Albums: „Morbid Lies“ gibt zwar ordentlich Gas, aber leider wirkt mir der Song etwas zu Standard. Wir haben hier zwar keinen Mainstream-Death-Metal, aber bei mir springt der Funke nicht über. Da erfreut es doch, wenn „Funeral Of Flesh“ sich nochmal schön wie ein Nagel in die Schläfen bohrt. Mit der grandiosen Mischung aus Death und Doom, so düster und tot, wie die tiefsten Katakomben, haben wir unser Ziel erreicht, aber Atomwinter  haben uns dort unten wohl gefangen.

Gefangen mit einem wirklich starken Album, das einen wirklich öfter die finstere Reise durch Atomwinters „Catacombs“ bestreiten lässt. Die Göttinger zeigen uns, dass man keinen Staub abklopfen muss, um guten Oldschool-Death-Metal zu machen. Der einzige Staub, der hier aufgewirbelt wird, ist der, den die Jungs aus den Gräbern ihrer Urväter holen, um zu zeigen, dass diese Art von Death Metal nicht tot ist! There is no school like Oldschool!

Homepage: www.facebook.com/atomwinter

Tracklist:

  1. Intro
  2. Catacombs
  3. Dark Messiah
  4. Sadistic Intent
  5. Ancient Rites
  6. Gathering of the Undead
  7. Carved in Stone
  8. Necromancer
  9. Morbid Lies
  10. Funeral of Flesh

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