Bodom After Midnight – Paint The Sky With Blood VÖ: 23.04.2021, Napalm Records, Melodic Death Metal

CD-Cover Bodom after Midnight - Paint The Sky With Blood

Die Auflösung von Children Of Bodom 2019 war ein Schock für jeden, der guten Melo-Death zu schätzen wusste. War die Band doch eine der stilprägensten Bands der finnischen Szene. Doch aus der Asche von COB formierte Mastermind und Frontmann Alexi Laiho die Band Bodom After Midnight. Diese sollte nicht nur das Erbe der ehemaligen Kinder vom Lake Bodom verwalten, sondern auch mit neuer Musik ihre Nachfolge antreten. Anfang Januar diesen Jahres wurde dieser ambitionierten und vielversprechenden Aufgabe ein schockierendes Ende gesetzt, als die Nachricht von Alexis Tod mit gerade mal 41 Jahren eintraf. Er starb bereits im Dezember 2020. Die nun veröffentlichte EP “Paint The Sky With Blood” enthält die letzten zwei Stücke, die Alexi je schreiben sollte.

Und diese zwei Songs klingen mehr als vielversprechend. “Paint The Sky With Blood” sollte der Auftakt für neue Musik im Stile der alten C.O.B. werden. Wie ein Full Length Album geklungen hätte, werden wir leider nie mehr erfahren. Wir können aber erahnen, dass die Musik eine Fortführung der klassischen Children Of Bodom mit neuen Einflüssen hätte werden sollen.

Das hören wir schon beim Titeltrack der EP. “Paint The Sky With Blood” eröffnet die Scheibe. Schon hier tönen die für C.O.B. so markanten schweren Thrash Riffs und das, z.B. aus Songs wie “Needled 24/7” bekannte Keyboard-Break. Dieser Song ist  klassisches Bodom-Material.

  • Blast Beats? Check
  • Schwere Riffs? Check
  • Laihos markante Shouts? Check.

Dieses Stück hätte durchaus auch auf “Are You Dead Yet?” stehen können.

Auch “Payback`s A Bitch” ist dahingehend ein schon fast klassischer C.O.B. Song, erweitert seinen Sound aber mit teilweise typisch amerikanischen Modern Metal Riffs. Und obwohl das Keyboard “nur” von Sessionmusiker Vili Itäpelto eingespielt wurde, gibt es trotzdem die von den Fans geliebten Keyboard vs. Guitar Duelle. Dass der Titel des Songs klassische Laiho-Schnodrigkeit ausdrückt (Wir erinnern uns an so Namen, wie “Smile Pretty For The Dead” oder “In Your Face”), rundet das Ganze natürlich noch ab.

Der letzte Track “Where Angels Lie” ist eine Premiere. Denn selbst eine coverfreudige Band wie Children Of Bodom hat sich nie an einem Song aus dem Extreme Metal herangewagt. Dass man sich nun ausgerechnet an einem Dissection-Klassiker vom Überalbum “Storm Of The Light`s Bane” wagt, ist deswegen um so überraschender. Interessanterweise klingt die Version von Laihos Band durch die Keyboards und seinem, dem Black Metal angelehnten Gesang ein wenig nach Dimmu Borgir. Laiho screamt tatsächlich in einer Tonart, bei der ich mich in der Tat fragte, ob er es selber ist oder ob man etwa Dimmu-Fronter Shagrath aus Norwegen hat einfliegen lassen. Mit diesem gelungenem Cover endet “Paint The Sky With Blood” und damit die letzten musikalischen Beiträge von Alexi Laiho.

Der viel zu frühe Tod von Alexi Laiho mit gerade einmal 41 Jahren ist zutiefst bedauerlich. In Anbetracht dessen, was Bodom After Midnight hier in gerade mal drei Songs aufgefahren haben, hätte diese Band das Erbe von Children Of Bodom nicht nur mehr als würdig vertreten, sondern auch um einige neue Elemente erweitert. Diese EP ist ein würdevoller Abschluss eines Mannes, der die Melo-Death-Szene nicht nur stark beeinflusste, sondern auch die Entwicklung dieses Genres erweiterte und die Grenzen neu definierte.

Rest in Peace Alexi “Wildchild” Laiho 1979-2020.

Tracklist:

  1. Paint The Sky with Blood
  2. Payback’s A Bitch
  3. Where Dead Angels Lie (Dissection Cover)

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