
Brothers Of Metal. Bei einem solchen Bandnamen dürfte ziemlich schnell klar sein, wohin die musikalische Reise geht. Und im Grunde genommen ist es bei den Brothers Of Metal auch so. Auf ihrem Debütalbum “Prophecy Of Ragnarök” werden kraftvolle und mächtige Powermetal-Nummern mit viel Bombast, galoppierenden Rhythmen und einer gesunden Portion Kitsch serviert. Dabei beschreitet die Truppe aber auch neue Wege und geht ein ganzes Stück über das traditionelle Power-Metal-Konzept hinaus.
Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass die Brothers Of Metal keine reine Männerrunde sind. Unter den Brüdern befindet sich nämlich mit Ilva Eriksson auch eine Metal Sister, die mit ihrer kraftvollen und variablen Stimme auf der ganzen Linie überzeugen kann. Unterstützt wird sie beim Gesang von Joakim Lindbäk, der die eher raueren Gesangsparts übernimmt. Darüber hinaus werden in Person von Mats Nilsson auch noch Spoken Words und Erzählpassagen beigesteuert. Die Band setzt also auf ein Gesangstrio, was man so auch nicht alle Tage sieht. Komplettiert wird die Truppe durch drei Gitarristen, einen Bassisten und einen Drummer.
Auch thematische fallen Brothers Of Metal durch das übliche Power-Metal-Raster, bedienen sich die acht Wikinger doch unverhohlen der kompletten nordischen Mythologie. So würde man Songtitel wie “Prophecies Of Ragnarök” oder “Defenders Of Valhalla” eher von Folkmetal-Bands wie Ensiferum oder Turisas erwarten. Wobei zuletzt genannter Song mit seinem folkigen Beginn und seinen hymnenhaften Gesangsmelodien im Refrain auch tatsächlich ein wenig an eben solche Bands erinnert. Auch “Son Of Odin” kann als Folkmetal/Powermetal-Bastard bezeichnet werden. Der Sound vom auf den Amboss hernieder sausenden Hammer brennt sich im Ohr ein, und der langsam daherstampfende Rhythmus lässt einen genüsslich das Trinkhorn zum Munde führen.
Nach diesem fulminanten Beginn zeigt man sich mit „Yggdrasil“ von der etwas ruhigeren Seite. In der kraftvollen Ballade liefern Eriksson und Lindbäk ein wunderschönes Gesangsduo ab und sorgen für Gänsehaut-Feeling. Ganz besonders der eingängige Refrain ist ein echtes Highlight des Albums.
Dass es sich bei Brothers Of Metal im Grunde genommen aber doch in erster Linie um eine Powermetal-Band handelt, beweist die Truppe im zweiten Teil des Albums. Das rockige „Tyr“, mit seinen wieder mehr im Vordergrund stehenden Gitarren weiß da genauso zu überzeugen, wie das zügig nach vorne preschende „Siblings Of Metal“. Sabatonartige Songstrukturen findet man hingegen bei „Gods Of War“, welches nach einem epischen Anfang schnell in einen zügigen Rhythmus springt und live sicherlich für ordentlich Bewegung sorgen dürfte. Die volle Breitseite Heavy Metal gibt es dann aber im vorletzten Song „Fire Blood and Steel“. Hier dürften sich auch Freunde von weniger epischem und mehr straightem Heavy Metal zuhause fühlen. Mit seinen markanten Gitarrenriffs und dem kratzigen Gesang lassen sich durchaus Parallelen zu Bands wie Rebellion, Brainstorm oder Wizard ziehen. Abgeschlossen wird das variable Album dann mit der schwulstigen Halbballade „We Believe in Metal“
Was soll man nun also von „Prophecy Of Ragnarök“ halten? Naja, das Rad wird hier sicherlich nicht neu erfunden. Die Musiker bedienen sich weitestgehend den Standardelementen des Heavy Metal. Die Hinzunahme von Elementen aus dem Folk/Viking Metal ist nett und macht die Scheibe durchaus hörbar. Der ganz große Quantensprung wird allerdings verfehlt. Dafür fehlt es dem Album an Tiefe und Vielfältigkeit. Für Fans des Genres lohnt es sich aber dennoch zuzugreifen, denn die gut 51 Minuten bieten gute Unterhaltung und auch den ein oder anderen Hit. Richtig langweilig ist es im Grunde genommen zu keinem Zeitpunkt.
Tracklist
- Death Of The God Of Light
- Song Of Odin
- Prophecies Of Ragnarök
- Defenders Of Valhalla
- Concerning Norma
- Yggdrasil
- Tyr
- Siblings Of Metal
- Gods Of War
- Freya
- The Mead Song
- Sleipnir
- Fire Blood And Steel
- We Believe In Metal
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