Mit “Troops Of Abomination” meldet sich das Hattinger Death Metal Duo Defected Decay knapp zwei Jahre nach ihrem Debüt “Kingdom Of Sin” nun zurück. Erscheinen wird die Platte über Silent Watcher Records, die im letzten Jahr bereits das zunächst in Eigenregie veröffentlichte Erstlingswerk auf Vinyl herausbrachten.
Artist: | Defected Decay |
Herkunft: | Deutschland |
Album: | Troops Of Abomination |
Spielzeit: | 49:40 Minuten |
Genre: | Death Metal |
Release Date: | 13.05.2022 |
Label: | Silent Watcher Records |
Link: |

Thematisch führt “Troops Of Abomination” das Weltkriegs-Konzept des ersten Albums fort. Auch musikalisch bewegt man sich weitestgehend auf gewohnten Old-School Death-Metal-Pfaden. Aber Defected Decay schaffen es trotzdem, auch neue Impulse zu setzen. Den größten Schritt nach vorne haben die Jungs beim Sound gemacht. Alles klingt viel knackiger und prägnanter als noch auf dem Vorgänger. Auch der Gesang klingt ausgewogener und nicht mehr ganz so roh. Hier hat sich die Zusammenarbeit mit Dan Swanö (Edge Of Sanity, Bloodbath), der das Mastering übernommen hat, voll und ganz gelohnt.
Die Tracks im Schnelldurchlauf. “Commit To The Fire” tritt mit schnellen Doublebass-Gewittern und einem etwas thrashigen Gesang mächtig in den Arsch. Dabei lassen die Breaks nur kurz Zeit zum Atemholen. Ganz im Gegensatz dazu steht das langsame, doomige “Resist”, das sich vor allem durch den krächzenden Gesang im Refrain hervortut. Auch der dritte Song “A Last Farewell” kommt sehr düster daher und erinnerte mit seinen mystischen 90er Anleihen ein wenig an Paradise Lost.
Wie eine Dampfwalze mäht dann “Troops Of Abomination” alles nieder. Für Abwechslung sorgen die kurzen, knackigen Knüppel-Passagen. In “Bitter Reminders” macht der Bass den Anfang. Danach wird wieder aufs Gaspedal getreten und das Schlagzeug schiebt sich mit seinen Doublebass-Passagen in den Vordergrund. Zwischendurch werden ein paar prägnante und leicht melodische Gitarrenriffs eingestreut.
“Siege Of Death” beginnt mit einer Kombination aus Gitarre und Hi-Hat, bevor der knarzige Gesang einsetzt. Der Song ist insgesamt im Midtempo angesiedelt, macht aber immer wieder Ausflüge in schnellere Gefilde. Für Gänsehaut sorgt das geflüsterte “Siege Of Death” im Refrain. Eine Mischung aus wummerndem Bass, gemächlich vor sich hin schreitenden Drums und bösen Growls schlägt uns dann in “Beyond All Comprehension” entgegen.
Auch “Redemption Acquired” walzt sich ähnlich brutal durch die Gehörgänge und setzt mit seinen schrillen, soloartigen Gitarreneinwürfen die nötigen Kontrapunkte. Das folgende “The Raid” ist danach wieder etwas flotter unterwegs und kann mit einer Mischung aus tiefen Growls und krächzendem Gesang aufwarten. In der zweiten Strophe wird der Gesang dann mit einem Gitarren-Lead hinterlegt, was dem Stück gut zu Gesicht steht. Den Abschluss des Albums bildet dann das unaufhaltsam nach vorne preschende “Death March”. Zwischen den aggressiven Gesang mischt sich hier immer wieder ein prägnantes Gitarrenriff, was sich wie ein Kurzausflug in Melo-Death-Gefilde anfühlt.
Aber keine Sorge. Die musikalischen Vorbilder wie Grave oder Bolt Thrower sind auch auf “Troops Of Abomination” allgegenwärtig. Alle Kompositionen sind durchweg geradlinig und schnörkellos. Selten wird ein Tempo durchgespielt. Vielmehr versucht man immer wieder mit Tempo- und Rhythmuswechseln Akzente zu setzen. Kurzum, Defected Decay bleiben ihrer Linie im Großen und Ganzen treu, verwenden nur hier und da ein paar neue Gewürze. Hervorzuheben ist, wie bereits zu Anfang geschildert, der große Schritt beim Sound. Außerdem klingen das Gitarrenspiel differenzierter und der Gesang ausgewogener. Wer die erste Platte der Hattinger mochte, wird auch hier nichts verkehrt machen.
Tracklist:
- Commit To The Fire
- Resist
- A Last Farewell
- Troops Of Abomination
- Bitter Reminders
- Siege Of Death
- Beyond All Comprehension
- Redemption Acquired
- The Raid
- Death March
Line Up:
- Daniel Funke (Gesang)
- Daniel Padtberg (Gitarren, Bass, Schlagzeug)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar