Epitaph – Claws VÖ: 22.09.2019, High Roller Records, Doom Metal

Claws

Dass im Doom Metal Dinge etwas länger brauchen oder sich etwas über eine sehr lange Zeitspanne streckt, ist wohlbekannt. Dieser These folgend bringen die Italiener Epitaph ihr neues Album „Claws“ nach nur dreißig Jahren auf den Markt – zählt man das 2014 erschienene „Crawling Out Of The Crypt“ nicht mit, denn dieser Titel brachte lediglich ein paar alte Kompositionen der Truppe in einem neuen Gewand hervor.

Mit “Claws” bereit für den Neustart

Doch mit ihrem neuen Album „Claws“ sind Epitaph eindeutig für den Neustart bereit und zeigen sich mit „Gossamer Claws“, dem ersten Track der Platte, bereits mit einer sehr starken Doom-Attitüde. Der Track gebiert sich in voller Länge zwar manchmal etwas langweilig. Doch die Jungs müssen auch erst einmal wieder reinkommen. Ihren Vorbildern von Black Sabbath kommen sie mit „Waco The King“ sehr nah, doch klingen sie hier schon wieder zu sehr nach ihren Idolen.

Musikalisch wirklich klasse, nur würde man die Sänger austauschen und Ozzy das Ding singen lassen, könnte man sagen, es wäre wirklich von ihnen. Die helle Stimme von Sänger Emiliano Cloffi scheint nicht so ganz zu den düsteren Passagen des Songs zu passen. Dennoch überzeugt er mit seiner Stimme. Der Kontrast ist einfach sehr gut gelungen und funktioniert irgendwie. Sehr schleppend und rockig geht es weiter im Programm mit „Sizigia“. Der Track geht richtig tief und dürfte Fans des Doom Metals der ersten Stunde wirklich überzeugen.

Einfallsreich und tief doomig

Die Nummer ist wirklich stark, abwechslungsreich und mit einer Länge von knapp sechs Minuten der kürzeste Track auf dem Album. Mit Einfallsreichtum scheint „Wicked Lady“ zu bestechen. Der elfminütige Song geht wieder tief doomig zur Sache und baut sich eine düstere Atmosphäre auf, die sich sphärisch das erste Drittel des Songs hält, bis der Song dann wirklich beginnt. Musikalisch bleibt er immer noch sehr tief, sehr doomig, allerdings leider wenig abwechslungsreich, sodass er nach einiger Zeit einfach das Interesse des Hörers verliert.

Sehr schade, da die Nummer eigentlich recht gut gelungen ist. „Declaration Of Woe“ bietet ein episch düsteres Intro, und dann geht’s rockig in die Vollen. Der Song zeichnet sich durch seine fetten Riffs aus und bietet dem Hörer wieder ein abwechslungsreiches Gewand aus Musik und Stimme.

Nun ist das Album leider vorbei. „Claws“ konnte mich zu Beginn des Hörens nicht wirklich überzeugen, da das Album am Anfang einfach zu stark nach Black Sabbath klingt, aber es wird zunehmend eigenständiger und bietet dem Hörer wirklich gute Passagen. Wie vorhin schon gesagt, das Album wird bei Doom-Fans der ersten Stunde gut ankommen und solche sollten Augen und Ohren offen halten, denn Epitaph gehen bald auf Europa-Tour.

Tracklist

1. Gossamer Claws
2. Waco The King
3. Sizigia
4. Wicked Lady
5. Declaration Of Woe

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