Iron Walrus – A Beast Within VÖ: 15.12.2017, Redfield Records, Sludge/Doom Metal

Iron Walrus - A Beast Within

Iron Walrus kriechen mit “A Beast Within” zum dritten Mal aus den Tiefen der Osnabrücker Heavy-Szene hervor und tun das so schwer, dass sich alles im Weg stehende in Acht nehmen muss, nicht niedergewalzt zu werden. Die Lehren aus den Auftritten zusammen mit Crowbar hinterlassen ihre Spuren.

Selten liest man passendere Promo-Texte. Aber wenn es zum aktuellen Album heißt, “Tiefe eingängige Riffs, die doomig im Midtempo-Segment packen, der enorme Punch des kraftvollen Schlagzeugspiels, Bass-Lines, die den Songs und der Band die passende Tiefe geben und brachial tiefer Gesang, der zeigt wo es lang geht.”, dann kann man dem nur beipflichten. Generell könnte man dieses Review nun abschließen, aber natürlich wollen wir noch etwas tiefer ins Detail gehen.

Das stilvoll gemachte Video zum Opener “Crawling” gibt den Weg vor. Ein fast schon flotter Song, bevor der Refrain das Tempo zurücknimmt und alles niederwalzt. Das ist nicht besonders verschachtelt oder überraschend, aber dafür so effektiv und schwer eingängig, dass sich der Song auf Anhieb in den Gehörgängen festsetzt. Das Ganze wird dann bei “Take Care” weiter auf die Spitze getrieben. Ein mächtig treibender Song, der nur gezielt das Tempo herausnimmt und ebenso eingängig wie der Vorgänger ist.

Danach wird es schwerer und doomiger. “Abyssal” packt dich, zieht dich direkt nach unten und läßt dich nur kurz Luft holen, dann nämlich, wenn die kurzen, aber punktuell gesetzten Instrumentalpassagen eingestreut werden. Diese sind auf dem ganzen Album zu finden und lockern die Songs immer wieder auf. Insgesamt sind diese sehr effektiv arrangiert, das stilistische Korsett wird im Prinzip nie verlassen, aber trotzdem fühlt man sich nie richtig gelangweilt. Das zeigt die Reife der Band, mittlerweile durchgehend auf mindestens gutem Niveau zu komponieren.

Wenn Sven Aufermann dir bei “Control” fies die Meeresgischt ins Gesicht spuckt, merkst du, dass der Gesang das I-Tüpfelchen auf dem schweren, groovenden Sound ist. Einfach Fett! Im zweiten Abschnitt geht es dann etwas gemächlicher zur Sache. Treibende Nummern sind hier nicht zu finden. Hier machen Iron Walrus also das, was man allgemein von einer Sludge/Doom-Combo erwarten kann. Für mich sticht hier noch “Ghost” mit seinem mitgröhlenswerten Chorus heraus. “Drowning” ist dann ein atmosphärischer Outro-Song, der quasi ohne Gesang auskommt, von den gesprochenen Passagen einmal abgesehen.

Alles in allem musizieren die Walrosse weiter auf gutem Niveau, ein wenig mehr Mut zur Grenzüberschreitung würde trotzdem gut tun, sonst wird sich spätestens mit dem vierten Album ein gewisser Gewöhnungseffekt einstellen. Mir persönlich gefallen die treibenderen Songs dann doch etwas besser, was wohl den privaten Vorlieben geschuldet ist, die da doch eher nicht in langsamen Gewässern zu finden sind. Dennoch kann man Iron Walrus auch durchaus jenen empfehlen, die sonst eben nicht auf Doom/Sludge stehen. Dafür sorgt der fette Groove, der den Songs innewohnt und natürlich dieser herrlich fiese Gesang, bei dem ich jetzt gern jemandem freundschaftlich eins in die Nüstern donnern würde. Take Care!

Tracklist:

  1. Crawling
  2. Take Care
  3. Abyssal
  4. Control
  5. No More Reason
  6. Ghost
  7. Fools
  8. Drowning

Homepage: http://iron-walrus.de/

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