Festivalbericht – Nord Open Air 2019 27.07.2019 - Viehofer Platz, Essen

Flyer Nord Open Air 2019

Wenn die Innenstadt von Essen wieder gute Musik zu hören bekommt, dann ist wieder Nord Open Air. Umsonst und Draußen. Nur das Bier ist leider nicht umsonst.

Kurz nach 11.00 Uhr Ankunft in Essen. Zum Frühstück hau ich mir erstmal eine Jacky-Cola rein, um die Zeit bis zum Einlass zu überbrücken. (Lemmy wäre stolz auf mich). Als ich dann gut eine Stunde später auf das Gelände komme, hängen die wenigen Anwesenden noch ziemlich verkatert vom (punkigen) Vortag in der Wäsche.

12:19 Uhr das Intro von Destroy Them spielt schon 1 min. vor der offiziellen Stage Time. Geboten wird Thrash, der etwas groovig-melodischeren Sorte. Perfekt, um rein zu kommen und die verkaterte Menge ordentlich durchzupusten, während ich mir mein erstes Bier reinschraube. Das Stück „Life In Suicide“ handelt von Depressionen, welchem eine Ansage für mehr Verständnis gegenüber den Betroffenen vorausgeht. Damit die Stimmung aber nicht ins Negative kippt, wird beim Verlassen der Bühne mal eben die Westlife-Version von „Uptown Girl“ vom Band gespielt. Erster Lacher des Tages!!!!

Undertow kann man wahrlich nicht vorwerfen, sie würden zu häufig auftreten. Ihre Konzerte sind rar gesät, was nicht zuletzt auch an der Tatsache liegt, dass Gitarrist und Sänger Joschi eine Krebserkrankung überstehen musste. Offensichtlich haben sie sich dem eher harten Line-up des Tages angepasst und spielen ihre schnelleren und mehr dem Thrash Metal zugewandten Stücke. Mit Ausnahme von „In Deepest Silence“ ist nicht ein langsames Stück dabei. Leider auch nicht ihr jetzt schon zum Kult avanciertes Melanie C-Cover von „I Turn To You“. Trotzdem sind sie mein persönlicher Tagessieger.

Den Amis von Gruesome obliegt die Ehre des ersten Death Metal Slots des Tages. Gegründet als Hommage an Death für die Death To All… Tour holzen die drei Jungs und die eine Dame ordentlich das Pflaster um. Einige Grind-Elemente und ordentliches Gekeife beinhaltet die Show, da schmeckt auch das nächste Bier. Gitarrist und Sänger Matt Harvey punktet zudem mit einem „Kein Bock Auf Nazis“-Shirt.

Nach den Amis kommen die Schweden. Grave röhren ihren Elchtod brachial runter. Zwischen den Songs wird tatsächlich immer wieder das Wind- und Kettenrassel-Intro von „The Wind Of Chains“ gespielt, nur ausgerechnet vor genau diesem Song nicht. Ansonsten ist der Auftritt ähnlich dem vom Rockharz, nur dass sie auf der deutlich kleineren Bühne besser rüberkommen.

Bei Motorjesus muss ich dann doch mal eine kleine Pause machen, um etwas zu essen und mich mit einer Freundin vor dem Nord zu treffen. Was ich aber am Rande mitbekomme, klingt eigentlich ganz passabel.

Zu Deserted Fear kann ich eigentlich nichts mehr schreiben, ohne mich zu wiederholen. Der Auftritt ist auf jeden Fall wieder erste Liga (anders als der FC Carl Zeiss Jena, dessen Jungendmannschaft nun mit dem Bandlogo auf dem Trikot aufläuft) und auch meine geliebten Luftangriffssirenen schallen zu Beginn von „Field Of Death“ wieder aus den Boxen. Also alles wie immer.

Was ich zwischen Vomitory und Grand Magus getan habe, kann ich nicht mehr wirklich rekonstruieren (Nein ich war noch nicht betrunken), aber ich stehe erst zu Sodom wieder auf dem Infield, das mittlerweile so voll ist, dass selbst ich Platzangst bekomme und kurzfristig einen anderen Standort aufsuchen muss. Und auch hier gilt, ich kann nichts mehr über Sodom schreiben, was ihr nicht schon in einem meiner anderen Reviews gelesen habt. Die Setlist beinhaltet viele Standards wie „Agent Orange“, „Nuclear Winter“ oder „Bombenhagel“. Die Knarrenheinz-Zwillinge rechts und links der Band chillen mit rot glühenden Augen ihr Leben, und die Jungs pflügen sich stilsicher durch ihren Set. Guter Headliner wie immer.

Der Abend hätte dann nach dem Nord Open Air noch stilecht im Turock enden sollen, aber der Türsteher wollte mich aufgrund der Tatsache, dass ich Alkohol konsumiert hatte, nicht mehr reinlassen. Na gut, auf zur nächsten Bude und ’nen Kasten Hansa gekauft. Prost.

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