Knorkator – Widerstand Ist Zwecklos VÖ: 12.09.19, Tubareckorz, Hard Rock/Industrial Metal

CD-Cover Knorkator, Widerstand ist zwecklos

Seit der Reunion von Knorkator sind schon einige neue Scheiben veröffentlicht worden. Überzeugte „Es Werde Nicht“ vor allem mit den Songs aus der Stuhltriologie („Arschgesicht“, „Du nich“ und „Du Bist Schuld“), wurden auf dem nachfolgenden Werk „We Want Mohr“ die Geschichten aus dem Buch Struwwelpeter nacherzählt.Das Werk wurde kontrovers diskutiert (wegen des Titels und der Abbildung eines afrikanischen Jungen). Die Band äußerte sich dazu, dass es bewusst gewählt wurde, man sich aber keine rassistischen Gedanken gemacht hat.

Zwei Jahre später erschien dann „Ich Bin Der Boss“, das neben seinen Stereo- und Monoversionen gerade durch die Mitarbeit von Axel Prahl bekannt wurde. Drei weitere Jahre später kehrt Deutschlands meiste Band der Welt zurück. Unter dem Motto „Widerstand Ist Zwecklos“ dürfen sich Fans auf jede Menge neuen Blödsinn freuen.

Doch wenn Blödsinn gut gekonnt und noch mehr gut durchdacht ist, ist es kein Blödsinn, sondern Satire oder Comedy. Das schafft Knorkator schon im Opener „Revolution“, wo neben Wortwitz und Spielerei wieder alles Mögliche verdreht und verschoben wird. Paradebeispiel hierfür ist auch der Titel „Rette Sich Wer Kann“. Nicht zuletzt, weil der Titel teilweise sehr ironisch gehalten ist und der Gesellschaft den Spiegel vorsetzt. Man kann gar sagen, hier üben die fünf Musiker bitterböse Gesellschaftskritik aus. Natürlich nicht das, was man unbedingt von Knorkator erwarten würde, aber es funktioniert sehr gut.

Andersherum gibt es auch wieder jede Menge Quatschsongs. Kommt das neue „Am Arsch“ zwar sehr dem „Geld“ von „Das Nächste Album Aller Zeiten“ nah, klingt es doch deutlich erwachsener, was allerdings einen leicht kritischen Unterton mit sich trägt. Hingegen kommen die fünf Jungs dann wieder mit Songs wie „Buchstabensuppe“ um die Ecke. Das ist so großer Blödsinn, dass es sogar auf den ersten Alben einen guten Platz gefunden hätte.

Genial ist meiner Meinung nach der zweite Titel des Albums „Ein Wunsch“. Er setzt sich mit der Frage auseinander, was man sich wünscht, wenn man nur einen Wunsch frei hätte. Die Lösung wird hier aberwitzig dargestellt und öffnet einem vielleicht die Augen, mit dem zufrieden zu sein, was man hat.

Auch dürfen die sporadischen Cover-Versionen auf „Widerstand Ist Zwecklos“ nicht fehlen. So sind diesmal „Ring My Bell“ und „Behind The Wheel“ dran, die ihren Platz auf der Scheibe wohl sehr gut füllen.

Was allerdings auch wieder ins Auge fällt, ist das letzte Drittel der CD, das auch wieder sehr erwachsen und kritisch wirkt. So fällt mir zu „Untergang“ und „Krieg“ nichts ein, was die Songs irgendwie nach Blödsinn klingen lassen könnte. Ergo kommt der Schwachsinn auf „Widerstand Ist Zwecklos“ leider etwas zu kurz.

Trotz alledem darf man ja nicht vergessen, dass Menschen wie Stumpen, Buzz Dee oder Alf Ator ja auch nicht jünger werden. Die große Zeit des Blödsinns ist mit diesem Album vielleicht vorbei, aber es ist meiner Meinung nach das stärkste Album nach der Reunion im Jahr 2010. Das Album macht vom ersten bis zum letzten Titel Spaß. Also rein damit in den CD-Spieler – Widerstand Ist Zwecklos.

Homepage: http://www.knorkator.de/

Tracklist:

01. Revolution
02. Ein Wunsch
03. Ring My Bell
04. Rette Sich Wer Kann
05. Am Arsch
06. Was Du Gibst
07. Buchstabensuppe
08. Untergang
09. Krieg
10. Behind The Wheel
11. Zu Kurz

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