Lizardmen – Cold Blooded Blues

Released: 18.08.2016
Genre: Stoner Rock
Label: StoneFree Records

Homepage:  https://lizardmen.bandcamp.com

Kennt ihr das, wenn man ein Album zum ersten Mal hört und sofort denkt: „Mensch, warum habe ich mich noch nicht früher damit beschäftigt?“ So ungefähr ging es mir mit “Cold Blooded Blues” von der neuen Osnabrücker Stoner Rock Hoffnung Lizardmen. Ich muss zugeben, dass ich sonst mit Stoner Rock nicht ganz so viel am Hut habe, aber diese Scheibe hat es mir echt angetan.

Bereits der Opener „Dust“ versprüht so einen enormen Groove, dass ich mich umgehend um ca. vierzig Jahre in der Zeit zurückversetzt fühle. Pate gestanden haben hier ganz klar die großen Rockbands der Siebziger, wie beispielsweise Led Zeppelin oder Deep Purple. Doch wer jetzt noch eine weitere Retroscheibe von noch einer weiteren Retroband erwartet, der liegt vollkommen falsch. Lizardmen verstehen es nämlich verdammt gut, einen Bogen zum Grunge der neunziger Jahre zu schlagen und das Ganze noch mit einer gehörigen Portion Rock ’n’ Roll zu garnieren. Daraus entsteht eine höchst explosive Mischung, die sowohl partytauglich, wie auch besinnlich sein kann. Während beispielsweise „Karma“ mit einer gewissen Nirvana Attitüde ziemlich depressiv rüberkommt, so lädt „Mammoth Creep“ schon fast zum Tanzen ein. Dieses Wechselspiel macht „Cold Blooded Blues“ extrem interessant und zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Auch technisch befindet sich das Trio Nikki (Vocals/Guitar), Tore (Drums) und Niklas (Bass) auf einem extrem hohen Niveau und ist gut aufeinander eingespielt. Die Kompositionen sind in sich stimmig haben schöne Spannungsbögen und können immer wieder mit Überraschungen aufwarten. Die Produktion klingt insgesamt sehr ordentlich, differenziert und zuweilen ziemlich fett. Hier wurde in der Mühle der Freundschaft in Bad Iburg ganze Arbeit geleistet.

Insgesamt kann ich also nur eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. „Cold Blooded Blues“ ist nicht nur für Genrefans interessant, sondern auch für diejenigen, die mal einen Blick über den eigenen musikalischen Tellerrand werfen wollen. Hier bekommt man wirklich „Value for money“.

Tracklist:

  1. Dust
  2. Turn The Screw
  3. Seven
  4. Karma
  5. Mammoth Creep
  6. Prey To The Lord
  7. Steady Rolling Man
  8. The Cannibal

1 Kommentar

  1. Ich erwähne gerne das denkwürdige Konzert von Lizardmen in 03.2015 mit Siena Root im Osnabrücker Westwerk, was mir so nachhaltig in positiver Erinnerung geblieben ist. Das war damals erst der zweite Auftritt der Band überhaupt.
    Alle, die Lizardmen noch nicht live erlebt haben, sollten dies zügig nachholen!

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