Lordi – Superflytrap Sieben Alben - Sieben Reviews (ohne Jochen Busse) - Teil 7

Es ist soweit. Hier kommt also das letzte Review der sieben Lordiversity-Alben. Habe ich noch “Scelectric Dinosaur” als Disco-Album betitelt, muss ich das ganz klar revidieren. Das hier ist das Disco-Album, was der Titel “Superflytrap” irgendwie auch schon andeutet.

Artist:Lordi
Herkunft:Finnland
Album:Superflytrap
Spielzeit:38:20 Minuten
Genre:Disco
Release Date:26.11.2021
Label:AFM Records
Link:Lordi.fi
CD-Cover Superflytrap Lordi

Während ich das hier schreibe, findet das Wrestlemania Weekend statt und ich habe bereits die erste von zwei Nächten Sports Entertainment (Die WWE weigert sich ja, Wrestling zu sagen) hinter mir. Ich finde, da gibt es schon eine Parallele zu den Finnen von Lordi. Denn genauso wie ich Wrestlemania mehr als Entertainment, denn als Wrestling Show ansehen, genauso sehe ich Lordi viel mehr als groß angelegtes Unterhaltungskonzept denn als schlichte Band. Nicht zuletzt diese sieben unterschiedlichen Genres zuzuordnenden Alben machen das deutlich.

Wir beginnen mit dem Intro “Scg Minus 6: Delightful Pop-Ins”. Dieses ist der Inbegriff des siebziger Jahre Pornoklischees. Wir hören eine junge Frau, die dem Pizzaboten die Tür öffnet, obwohl sie gar keine Pizza bestellt hat. Anschließend kommt der Poolboy, obwohl sie keinen Pool hat. Und natürlich, weil es Lordi sind, kommt zum Schluss eine monströse Gestalt und tötet alle Beteiligten bei fröhlichem Rudelbums. Das Intro wir hier übrigens mit -Explizit- gekennzeichnet.

“Macho Freak”, der erste Song, erweckt gleich mal Dschinghis Khan Vibes, inklusive der ‘Hu ha’-Backingvocals. Auch “Believe Me” könnte vom mongolischen Eroberer stammen, hat aber auch eine gewisse Boney M.-Note. Russen-Disco wäre hier wohl auch eine treffende Bezeichnung. In den Strophen von “Spooky Jive” könnte man fast schon davon sprechen, dass Mr. Lordi rappt – zumindest rappen im 70er Stile. “City Of Broken Hearted” bricht etwas das Disco-Konzept auf und wird etwas rockiger. Allerdings könnte der Song so auch in einer 70er Rollschuhdisco laufen. “Bella From Hell”, im übrigen auch ein mit -E- gekennzeichneter Song, erinnert dann doch etwas an “I Was Made For Loving You” von Kiss, die damit ja auch einen lupenreinen Disco Hit aufgenommen haben. Probiert es selber aus und ersetzt jedes -I- gegen -Tonight-.

Provokant mutet der Titel “Zombimbo” an, der zwar nicht als Explizit gekennzeichnet ist, aber sicherlich aufgrund des Wortspiels aus Zombi und Bimbo bei einigen politisch überkorrekten Menschen zu Schnappatmung führen wird (Der Begriff Bimbo ist ein Wort, das zwar nicht ausschließlich, aber auch in rassistischer Form gegen Schwarze Verwendung fand. Es ist mit dem Wort Sklave gleichzusetzen.) Beim zehnten und letzten Song der Platte “Cinder Ghost Choir” erinnern mich einige Passagen an die balladesken Strukturen in Queens “Bohemian Rhapsody”. Auf ein Outro wird in diesem Fall verzichtet.

Das Endfazit für mich zeigt, dass man Lordi nicht unbedingt mögen muss, aber dennoch als Musiker respektieren sollte. Diese Reihe endet hier, und sie hat auch mir gezeigt, dass die Finnen ein gewaltiges Repertoire an musikalischer Vielfalt auffahren können. Sie sind eben mehr als “Hardrock Halleluja”. Damit sind wir am Ende dieser Reihe angekommen. Gentleman*innen: Es war mir eine Ehre mit Ihnen gespielt zu haben.

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