Obscurity – Streitmacht VÖ: 14.07.2017, Viking Metal, Trollzorn Records

Streitmacht

Der Feldzug der bergischen Streitmacht von Obscurity geht in die nächste Offensive. So könnte man glauben, dass eine Band nach über 20 Jahren des Kämpfens müde sei, doch da hat man sich bei der Formation aus dem bergischen Land getäuscht. Der Albumtitel „Streitmacht“ deutet an, dass das Werk eine Hommage an alle treuen, aber auch neuen Gefährten ihrer Streitmacht ist.

Somit wundert es auch nicht, wenn Obscurity direkt mit „793“ aufmarschieren. Der Song geht direkt in die Vollen und versammelt das bergische Heer unter ihrem Löwenbanner zum Auszug in die Schlacht, so dass der Track zuschlägt, bis kein Gras mehr wächst. Nackenbrechend, ruhig aber schnell wirkt „Meine Vergeltung“. Das Lied überzeugt mit seinen drückenden Passagen, wenn auch der Gesang hier leider etwas unverständlich ist.

So führt uns „Streitmacht Bergisch Land“ wieder zurück in die Schlacht. Der namensgebende Titel macht der Band alle Ehre. Er besitzt so ziemlich alles, was eine gute Viking-Metal-Nummer vereinen muss. Die Stärke der Gitarrenriffs im Zusammenspiel mit dem kraftvollen Schlagwerk bringen den Boden zum Beben und jeden Feind zum Erzittern. Der Refrain bietet mit seinen hymnischen Lyrics perfekte Gelegenheit zum Mitgrölen. Dies hat der Song schon mehrfach in ihrem Liveset bewiesen. Weniger wuchtig, dennoch drückend, schleppend sprengt „Non Serviam“ die Ketten. Ist der Song ist zwar etwas ruhiger, so animiert er doch zum Singen.

Relativ überraschungslos ist der Folgetrack „Hinrichtung“. Stilistisch ist er eher in Richtung Black Metal einzuordnen, wird daher mit seinen starken Riffs jedes Herz erfreuen, das für kompromisslosen Black Metal schlägt. Melodiöser und ruhiger bricht „Todesengel“ jeden Nacken. Eine starke, kraftvolle Instrumentalisierung mit epischem Gesang bietet Abwechslung, die allerdings stiltreu mit dem Album einhergeht. Als einen der stärksten Songs liefert „Endzeit“ brutale Riffs und wird mit seinen apokalyptischen Beats seinem Namen mehr als gerecht. Die Nummer ist wieder mehr dem Black Metal zuzuordnen, was den Soundtrack zum Weltuntergang nur stärker untermalt. Zurück zum Wikingerthema führen die „Herbstfeldzüge“. Ist der Beat sehr einem Marsch nachempfunden, so wirkt er wieder so, als wolle man auf einen Feind zumarschieren, um seine Mauern zum Bersten zu bringen.

Was wäre eine Viking-Metal-Scheibe ohne einen Song über gefallene Krieger? Dieses Thema werfen Obscurity mit ihrem „Ehre den Gefallenen“ auf. Diese stark drückende Nummer wird in ihrem Liveset jeden wegpusten und die Menge zum Headbangen animieren. „Was uns bleibt“ – Der Titel macht wohl den Anschein, als gäbe es zum Abschluss nochmal einen ruhigen Track mit akustischen Gitarren. Denkste! Hier holen die bergischen Krieger zum letzten Schlag aus, um alles platt zu machen, was bis dato noch stand. Mit ihrem starken Refrain und der harten Untermalung bietet sie einen hymnischen Abschluss.

Mit ihrem nun achten Studioalbum „Streitmacht“ gibt es wirklich was auf die Ohren. Die Jungs von Obscurity  beweisen wieder einmal, dass sie es sowohl live als auch auf Platte drauf haben. Mit ihrer Vereinigung aus Viking-, Black-, und Death Metal schlagen sie jeden Feind zu Boden und bieten bodenständigen, harten Metal. Wo andere Bands des Genres ihre Gitarren oder Stimmen mit dem Computer oder anderem Equipment verzerren, bietet Obscurity den Weg, den eine wahre Viking-Metal-Band einschlagen sollte: kompromisslos geradeaus, die Feinde in die Knie zwingen und sich selbst immer treu. Es wird Zeit, mit der Streitmacht in den Kampf zu ziehen.

Tracklist
1. 793
2. Meine Vergeltung
3. Streitmacht Bergisch Land
4. Non Serviam
5. Hinrichtung
6. Todesengel
7. Endzeit
8. Herbstfeldzüge
9. Ehre Den Gefallenen
10. Was Uns Bleibt

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