Ováte – Ováte VÖ: 01.06.18, Soulseller Records, Black Metal

Ovate - Ovate

Gegründet und zusammengefügt aus Livemusikern von Taake bzw. Gorgoroth entstand das Projekt Ováte nach einem langen Marsch durch heidnische Landstriche. Ihre Musik soll durch den Geist des Black Metals verblüffen, wie er in der modernen Zeit angemessen angenommen werden könnte. Was jedoch am meisten verblüfft, sind die Gastauftritte von so vielen Musikern in diesem Werk, das lediglich fünf Tracks umfasst. So finden sich Musiker der Projekte Helheim, Gravdal, Slegest und einiger anderer wieder.

Die Frage, die sich mir da aber stellt, ist: Was ist denn moderner Black Metal? Ich habe da die Auffassung, dass die Musikrichtung immer mehr von irgendwelchen Pseudo-Core-Elementen heimgesucht wird, um das Genre für die jugendliche Subkultur zugänglich zu machen. Teilweise werden gar Breakdowns – die ja noch gut passend klingen – oder gar Hip-Hop-Elemente mit eingebaut, wo ich mich als Fan wirklich frage: „Geht’s noch?“. Und auf Festivals wird man von solchen Anhängern auch noch vollgelabert, weil diese auch „Black Metal“ hören. Ováte gehen da einen anderen Weg.

Nein, dieser Weg heißt nicht Oldschool. Es weht ein kleines frisches Windchen durch die Boxen beim Anstellen der Scheibe. Mit Geknüppel und Blastbeats hat das Werk wenig zu tun, sondern es ist sagenhaft melodiös. Klangbilder werden vernünftig aufgebaut und aufrecht erhalten, die trotz der Länge der Songs eine extreme Abwechslung aufweisen. Die Gesangsstimmen stechen sehr heraus, da man zwar harten Kehlgesang hat, der aber verständlich wirkt und man sich nicht fragen muss, ob da einer singt oder ob da gerade ein Schwein geschlachtet wird. Innerhalb der fünf verschiedenen Tracks werden verschiedene Atmosphären ausprobiert. Von rasanten Tracks über doomige, tiefe Riffs bis zu gekonnten Cleanpassagen ist alles dabei. Eigentlich sollte da jeder auf seine Kosten kommen.

Ein starkes Debüt eines starken Projektes. Wer mit Black Metal allerdings grobes, undergroundiges Geschredder verbindet, ist bei Ováte mehr als falsch. Ihre Musik klingt noch nach Black Metal und ist vielleicht sogar Wegweiser in die richtige Richtung. Aber was mir am besten gefällt: Man kann die Stücke wirklich als Musik bezeichnen. Würde mich freuen, wenn da irgendwann nochmal was kommt.

Homepage: https://www.facebook.com/ovatemusic

Tracklist:
01. Morgenstjerne
02. Song til ein orm
03. Illhug
04. The horned forest king
05. Inst I tanken

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