Samavayo + Operators + Alligator Rodeo

Wenn es um erstklassigen Stoner Rock geht, kommt man an der Musikkneipe Dirty + Dancing in Osnabrück inzwischen nicht mehr vorbei. Die Lücke, die sich nach der Schließung des Big Buttinsky aufgetan hat, wird durch das Dirty + Dancing in angenehmer Art und Weise gefüllt. Nicht nur, dass der Sound hier bestens präsentiert wird, auch die netten Nachbarn sorgen dafür, dass die Konzerte nicht bis weit in die Nacht gehen. Also hat die arbeitende Bevölkerung sogar unter der Woche die Möglichkeit, einen Konzertabend zu genießen ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen. Am vergangenen Samstag hatte sich das Dirty + Dancing mit den Bands Samavayo, Operators und Alligator Rodeo wieder einen richtigen Musikleckerbissen an Land gezogen.

Sehr pünktlich um 19 Uhr starteten Alligator Rodeo aus Detmold mit düsterem Sludge Metal und starken Stoner Rock-Anteilen. Nicht nur, weil der Sound so klasse war, sondern auch weil ich sehen wollte, wie die Band sich in den letzten Monaten entwickelt hat, verfolgte ich den Auftritt aufmerksam. Zur Überraschung erhielten Alligator Rodeo nach ein paar Songs Unterstützung von GranDuca-Gitarrist Jones. Dadurch wurden die Lieder erheblich aufgewertet und erhielten mehr Raum. Insgesamt haben Alligator Rodeo einen ganzen Schritt nach vorne gemacht, wenn man die Auftritte vor einem halben Jahr im Westwerk und Bastard Club als Vergleich heranzieht.

Keine Spur von Trübsal zeigten dann die fünf Musiker von Operators aus Berlin, die ihren urwüchsigen Rock ‘n’ Roll stimmungsvoll und feierwütig nach vorne weg spielten. Bei den Ansagen gab der Sänger recht merkwürdiges Zeug von sich und als er dann anfing, von Aliens zu sprechen, konnte man annehmen, dass er von einem anderen Planeten stammt. Ebenso abgespaced war die Musik und die Bewegungen der Musiker, die sichtlich Freude an ihrer Musik hatten. Ob Schlagzeug, Orgel oder Gitarren, die stimmigen Parts sorgten für einen unglaublichen Hörgenuss vor der Bühne. Nach dem letzten Lied gab es dann einen riesigen Beifallssturm des Publikums, den man sonst eigentlich nur im Fußballstadion erlebt, nachdem ein Tor gefallen ist.

Mit Samavayo gab es dann wieder eine Stiländerung in Richtung Stoner Rock. Die wiederkehrenden Rhythmen der Gitarren wurden mit den Effektgeräten genau im passenden Moment auf andere Harmonien umgelenkt, um so den Spannungsbogen zu erhalten. Das temperamentvolle Schlagzeug intensivierte die Stimmung dieser leicht schwermütigen Musik. Lediglich das zum Abschluss gespielte “Rollin’ ” kam flotter daher, was die Bandmitglieder von Operators dazu animierte, anständig auf der Bühne mitzumischen. Gefühlt zu kurz war dieser Auftritt, da die volle Stunde Spielzeit nicht erreicht wurde.

Doch die Erwartungen wurden insgesamt weit übertroffen. Solch ein Konzerterlebnis hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Da hat man nach Tagen noch einen beflügelten Gang. Großartig!

 

 

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