Slaughter Messiah – Putrid Invokation

Released: 13.01.2015

Genre: Black/Thrash/ Death Metal

Label: Goat Kult Symphonies

Im Untergrund brodelt es immer auf irgendeine Art und Weise. Besonders im angeschwärzten und traditionell orientierten Bereich tummelt sich eine Vielzahl von Bands, die sich alle in ihrem Schaffen auf alte oder inzwischen legendäre Bands berufen und im Stile der Pioniere des Black oder Death Metals in den Krieg gegen Moderne und Experimente ziehen. Aus all diesen Kapellen ragt ab und zu eine heraus, die etwas Besonderes an sich hat. Etwas, das diese Band von anderen oder ähnlichen Bands doch noch etwas mehr unterscheidet. Die Belgier von Slaughter Messiah gehören auf jeden Fall in diese Kategorie.

Die 2008 gegründete Formation hat sich dem alten, rohen Stil des Black Metal verschrieben, der mit einer unheiligen Portion frühen Death Metals durchsetzt ist. Etwas das in den 80er Jahren von einer Band namens Hellhammer in Gang gebracht wurde und dessen Faszination bis heute anhält. Die bandeigene Bezeichnung „Ancient Metal Of Death“ spricht in diesem Fall für sich. Schließlich gilt ja „Only death is real“. Nach einer Demo im Jahr 2012, wie könnte es auch anders sein, auf Tape veröffentlicht, folgte 2013 die 7“ EP „Black Speed Terror“. Nach einigen Gastspielen auf deutschen Underground Festivals in den darauffolgenden Monaten, auf denen man den eigenen Namen bereits ein wenig verbreiten konnte, wurde schließlich Anfang 2015 der aktuelle Output „Putrid Invokation“ als 12“ MLP mit drei Songs veröffentlicht. Was sich hinter diesen drei schwarzmetallischen Kompositionen verbirgt, wollen wir uns im Folgenden einmal genauer anschauen.

Allein das Cover der Platte macht einen großartigen Eindruck: Auf schwarzem Hintergrund thront in blutrot das verzierte Bandlogo über einem weißen Dämon, der auf einem umgekehrten Kruzifix bedrohlich ins Off blickt. Das Artwork stammt aus der Feder von Mark Riddick, der bereits durch Arbeiten für Demonical, Graveyard Ghoul und Master auf sich aufmerksam gemacht hat. Allein die Aufmachung der Scheibe legitimiert die Veröffentlichung von 13 Minuten Musik auf einer 12“ Vinyl. Doch nun zum Inhalt: Der Opener der kommenden, knappen Viertelstunde Chaos und Terror trägt den Titel „Swamp Of Torment“. Wer nun glaubt, dass es in diesem Sumpf zäh und schleppend in den Tod geht, der irrt -und zwar gewaltig. Mit diesem Song haben Slaughter Messiah ihren bislang besten Song in eine Rille gepresst. Hier gibt es puren Black-Thrash mit einer gehörigen Portion Death direkt aus den dunklen Tiefen der belgischen Vorhölle. Allein das Intro erinnert stark an frühen Schwedentod und hätte genauso gut also Introriff zu einer Desultory oder Nihilist Platte herhalten können. Man geht im Vergleich zur Demo und der EP nicht so über-aggressiv und harsch zu Werke, weiß aber die gewohnten Waffen wie thrashiges und sägendes Riffing und das wilde Gekeife von Fronter Sabathan extrem gut einzusetzen. Auch den Vergleich der Produktion zum Vorgänger „Black Speed Terror“ besteht „Putrid Invokation“ mit Bravour. Der Sound geht direkter ins Ohr und ist etwas sauberer als noch auf der EP. Diese Änderung hat der Band äußerst gut getan und so ist auch das folgende „Hills County Witch Trial“ ein schweres Gewitter mit donnerndem Drumming und fies-schwarzem Riffing. Hier handelt es sich um ein lupenreinen Black-Thrash Song, der den Vergleich mit Genregöttern wie Nifelheim oder Desaster auf keinen Fall scheuen muss. Als Abschluss dieses kurzen, infernalischen Intermezzos gibt es mit „Consecration“ noch eine volle Schwarzmetallschelle die es in sich hat. Hier wird traditioneller Black Metal zelebriert, der an die Debüt LP von Mayhem erinnert. Nach den knapp 13 Minuten ist der Sturm schon wieder vorüber. Allerdings wurde massiv Schaden angerichtet. „Putrid Invokation“ ist ein überaus gelungenes Stück Terror, der den Belgiern in jedem Fall einen deutlichen Bekanntheitsschub besorgen sollte. Hier werden keine Gefangenen gemacht und jeder Fan von räudigem Untergrundgebolze mit schwarzem Hintergrund wird voll auf seine Kosten kommen. Ich für meinen Teil bin schon schwer gespannt auf das Debüt in Langrillenformat und gehe davon aus, dass Slaughter Messiah dann nochmal eine Schüppe drauflegen können.

Putrid Invokation Trackliste:

Side A

  1. Swamp of Torment 04:31
  2. Hills County Witch Trial 04:11

Side B

  1. Consecration 04:29

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