Stahlsarg – Mechanism of Misanthropy

Release: 31.10.17
Genre: Black Metal
Label: Non Serviam Records
Homepage: https://www.facebook.com/stahlsarguk

Wenn es regnet, hat man öfters mal schlechte Laune. So wird es der Formation aus dem United Kingdom namens Stahlsarg wohl auch schon ergangen sein. Bekanntlich ist das Wetter drüben auf der Insel klimatisch bedingt eher mit Niederschlag versehen; da haben sich die vier Musiker wohl gedacht: „hmm… machen wir halt Black Metal“. Nun mal Spaß beiseite, ihr neues Werk „Mechanism of Misanthropy” bereitet ein paar düstere Stunden.

„Raise The Dead“ startet als sehr ausgewogener Song im mittleren Tempo. Unter gedämpft wirkenden Blastbeats gibt es zum Einstieg einen eher standardmäßigen Black-Metal-Sound, der auch bei „Das Fallbeil“ anhält. Wobei der zweite Track dann eher eine richtige Nackenbrechernummer ist. Der Sound ist sehr klischeehaft, aber wirklich nicht schlecht. Das deutsche Zwischenspiel im Song selbst erinnert zwar sehr an verbotene Werke von Eisregen, ist aber kein Abbruch, denn das anschließende Gewitter macht das wieder wett. Langsam baut sich „Blonde Poison“ auf, allerdings kommt der Song nicht ganz so in die Pötte. Eigentlich ist der Song gut, nur sehr konstant, was aber durch den harten Beat nicht wirklich schadet.

Hat man nun das Gefühl einen Low-Tempo-Track zu bekommen, was der Beginn von „Pharmaceutical Frontline“ andeutet, so wird man getäuscht. Hier geht richtig die Post ab. Waren die ersten Songs nur ein Aufwärmen? Jedenfalls ist dieses Lied mit Höhepunkten durchzogen und durch seine Tempowechsel sehr abwechslungsreich. Nach so einem Track ist es schade, dass „Far Beyond The Dragon Teeth“ nicht so richtig überzeugt. Dieses Lied versucht irgendwie düster, schleppend und böse zu klingen, doch da kommt nur heiße Luft. Heiße Luft zum Einatmen für „Burn And Destroy“. Hier erklärt der Songtitel schon den Track. Bellender, schneller Black Metal, der hier in Mark und Bein geht und an Boshaftigkeit kaum zu übertrumpfen ist.

Sanft instrumental als Mischung aus Sturmgeräuschen und knisterndem Feuer bietet „Hopes Lies Frozen“ eine emotionale Einleitung und einen Moment Stille für „A Will To Endure“. Das Teil ist so ziemlich der Endgegner auf diesem Album. Guter Refrain, starker Rhythmus, meiner Meinung nach ein Hammer-Song, der problemlos mit Marduk, Immortal und Co. mithalten kann. „Aerial Night Terrorists“ ist nach den ganzen Tracks sehr erfrischend. Die Speed-Nummer drückt hart und setzt sich deutlich vom Rest ab, dennoch bleiben Stahlsarg ihrem Stil treu. Da ist es sehr schade, dass „In The Lungs Of The Earth“ wieder ein sehr klischeehaftes Standardstück ist.

Mit diesem Werk gibt es ordentlichen Black Metal auf die Ohren. Klar gibt es Höhen und Tiefen, aber Stahlsarg bieten in ihrer Musik rohen und ungestümen Metal und zeigen, dass gerade Black Metal auch mal Ecken und Kanten haben darf. Also Schluss mit guter Laune, hier kommt der „Mechanism of Misanthropy“.

Tracklist:

  1. Raise The Dead
  2. Das Fallbeil
  3. Blonde Poison
  4. Pharmaceutical Frontline
  5. Far Beyond The Dragons Teeth
  6. Burn and Destroy
  7. Hope Lies Frozen
  8. A Will To Endure
  9. Aerial Night Terrorists
  10. In The Lungs Of The Earth

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