Syn Ze Sase Tri – Zaul Mos VÖ: 29.09.2017, Code666, Black Metal/Pagan Metal

Syn Ze Sase Tri – Das bedeutet so viel wie “Ich gehöre zur dreifachen Sechs“, was bei den vier Rumänen nicht bedeutet, dass sie sich mit einer satanischen Form des Black Metals identifizieren. Nein, sie wollen damit die Grenze ziehen zwischen der Welt der Menschen und der unerreichten Welt der höheren Götter. Seit ihrer Gründung 2007 ist die Band von den Mythen und Legenden ihrer Heimat Transsilvanien inspiriert, und sie bringen diese Inspiration mit ihrem vierten Album „Zaul Mos“ auf eine neue Stufe.

„Zaul Mos“ bedeutet so viel wie der älteste Gott und beschreibt somit einen Göttervater. Das Götterthema kommt schon im ersten Track sehr gut zur Geltung. Erst beginnt er heroisch und geht in eine Pagan-Nummer über, wirkt aber dennoch stark lunar, teilweise sphärisch und bringt durch diese Musik das Thema wirklich klasse rüber. Gesprochene Parts im Song ähneln zwar einem Gebet, geben dem Lied aber seine okkulte Atmosphäre – sprich, es passt super zum Song. Klingt die Atmosphäre im nächsten Lied dann zwar ab, geht es dort deutlich rasanter zu. Man darf sich hier auf einen Track freuen, der folkig, kraftvoll und musikalisch ziemlich episch ist.

Sind die ersten zwei Songs nicht genug gewesen, so präsentieren sich Syn Ze Sase Tri in ihrer dritten Komposition wieder von einer ganz anderen Seite. Die Nummer ist zwar düster und geht sehr tief, ist aber dennoch stark aggressiv. Man könnte fast sagen, sie findet Platz zwischen den ersten beiden Songs des Albums, da sie sowohl die Atmosphäre eines guten Songs bietet, aber auch ausgewogenen Raum für nackenbrechende Parts, deren Höhepunkt sich mit harten, fetzigen Riffs kombiniert. Deutlich okkulter und mit schnellem krachenden Rhythmus geht es im nächsten Track weiter. Er geht direkt nach Vorne, bleibt dort und überzeugt mit dem Motto: Kein Tempoverlust, keine Kompromisse. Hier erwartet uns starker, melodischer, ungestümer Black Metal.

Waren die ersten Songs der Scheibe deutlich Black-Metal-lastiger, zeigt sich Namensgeber „Zaul Mos“ eher folkig und bietet eine heroische Atmosphäre. Der Song wirkt von den Lyrics her ein bisschen einem Gebet ähnlich, was aber zum Thema passt. Gerade die ruhigen, melodiösen Parts überzeugen hier und bieten eine Tonfolge, die sowohl okkult als auch heidnisch klingt. Der sechste Track des Albums wirkt eher traurig, wehleidig und überzeugt mit seinen düsteren Emotionen. Hier konnten Syn Ze Sase Tri eine Gastsängerin für sich gewinnen, die stimmlich den Song im Klangbild unterstützt. Untermalt von den harten Growls der Band wird hier ein Kunstwerk erzeugt, das auf seine eigene Art und Weise Schatten wirft. Im Kontrast dazu geht der nächste Track einher. Sofort wird es aggressiv. Es gibt hier puren Black Metal auf die Ohren. Der Rhythmus ist brutal, man kann sagen, der Nackenbrecher geht einem noch beim fünften Mal Hören in Mark und Bein.

Die jetzt schon leicht bekannte Kombination aus okkultem und paganistischem Black Metal trifft auch im achten Song zu. Gute folkige Elemente treffen hier erneut hymnisch mit heroischen Elementen zusammen und nehmen den Hörer mit auf die Reise. Eine zusätzliche atmosphärische Unterstützung bekommt die Nummer durch ihre akustischen Parts, die sich aber alsbald in eine bedrückende, traurige Stimmung ändern. Die Wucht des harten Männerchors ergibt eine malerische Stimmung, die einem gefallenen Kameraden gelten könnte und verpasst diesem Song sein ganz persönliches Ambiente. Zu guter Letzt gibt es noch einen Bonustrack, der sehr folkig klingt. Hier fehlt es kaum an Stärke, und er wirkt trotz der Untermalung sehr schwarzmetallisch. Also ein gekonnter Abschied aus dem Album.

„Zaul Mos“ ist für mich vielleicht die Überraschung des Jahres. Stimmungen werden erzeugt und gekonnt aufrecht erhalten. Musikalisch ist das Album abwechslungsreich, und die Band bildet durch den Einsatz ihrer beträchtlichen Möglichkeiten so viele Facetten des Black Metals ab. Ich glaube sogar, dass sich einige große Bands der Szene wünschten, so zu klingen wie Syn Ze Sase Tri. Jedem, der an Black Metal und Pagan interessiert ist, lege ich wärmstens ans Herz, in dieses Album reinzuhören. Für mich gehört die Scheibe eindeutig zu den stärksten des Jahres 2017.

Tracklist:

1. TĂRÎMU’ DE LUMINĂ
2. DÎN NEGRU GÎND
3. SOLU’ ZEILOR
4. DE-A DREAPTA OMULUI
5. ZĂUL MOŞ
6. PLECĂCIUNE ZĂULUI
7. URZEALA CERIULUI
8. COCOŞII NEGRI
9. ÎN PÎNTECU’ PĂMÎNTULUI

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