The Night Flight Orchestra 18.04.2020 - Livestream, The Tivoli Helsingborg, Schweden

Flyer The Night Flight Orchestra Livestream

Auch wenn der Urlaub dank Corona dieses Jahr flach fällt, es ist Bording Time. The Night Flight Orchestra heben ab. Und weil in andere Länder fliegen ja jeder kann, fliegen wir direkt in eine andere Zeit. Fliegerbrillen raus, Barett aufsetzen, willkommen in den 80ern.

Das The Tivoli im schwedischen Helsingborg ist brechend leer, aber via Livestream ist das Publikum zumindest medial mit dabei. Als das Intro ertönt, betreten die beiden Flugbegleiter-Backgroundsängerinnen die Bühne mit kreisrunden Leuchten in ihren Handflächen mit denen sie die abgedunkelte Bühne erhellen. “Servant Of The Air” vom neuen Langspieleisen “Aeromantic” eröffnet das Set. Sänger Björn Strid trägt ein weißes Sakko und dazu passende weiße Stoffhandschuhe, die genauso elegant wirken wie sein goldenes Mikrofon. Das zweite Stück “Divinyls”, ebenfalls vom neuen Album, wird sogar mit der Einspielung des Musikvideos auf einer hinter dem Schlagzeug installierten LED-Wand begleitet. Die rührende Szene der Umarmung der beiden Protagonistinnen des Videos wird sogar im Vollbild gezeigt. Und auch wenn unser Nachtleben zurzeit mal Pause machen muss, heißt das nicht, dass wir nicht “Living For The Night” können. Ja, der Satz macht grammatikalisch keinen Sinn, klingt aber geil.

Nach “This Boy´s Last Summer” und “If Tonight Is Our Only Chance” geht es mit dem Klassiker vom “Amber Galactic”-Album “Something Mysterious” weiter. Auch bei “Gemini” gibt es visuelles Zusatzmaterial in Form des Musikvideos, welches sich sehr stark an den Anime-Stil der späten 80er Jahre anlehnt und auch schon von Daft Punk gerne verwendet wurde.

Auch The Night Flight Orchestra sind nun auf den Getränkezug aufgesprungen. So gibt es zwischendurch für die Flugbegleiter-Backroundtänzer/-sängerinnen einen Schluck Prickelwasser aus der eigenen Herstellung. Der NFO-Riesling, den man jetzt auch wohl käuflich erwerben kann. Später wird uns auch noch ein eigener Rum präsentiert. Werbung Ende.

Mit “Golden Swansdown” wird wieder ein Stück vom “Aeromantic”-Album gespielt. Auch dieses wird genau wie das ebenfalls neue “Transmissions” wieder mit Videomaterial untermalt. Zwischendurch hat Frontmann Björn seine Jacke von weiß auf schwarz gewechselt. Diese Zeit wurde uns mit einem kleinen Keyboard-Intermezzo versüßt, denn Schlagzeugsolo kann ja jeder. Leider fehlt bei “Transmissions” der geniale Geigenpart, dafür geht man dann aber nahtlos in “Satellite” über. Vor dem letzten Stück wird dann noch eine Liste derer, die am meisten kommentiert oder per Donation gespendet haben, vorgelesen. Danach spielt man mit “West Ruth Ave” den letzten Song des Sets. Ich bin ein wenig amüsiert darüber wie Björn immer wieder zum Mitklatschen animiert, auch wenn die Halle bis auf das Produktionsteam komplett leer ist. Auch Gitarrenpleks werden ins Geisterpublikum geschnipst und sowieso sollen jetzt beim letzten Stück alle zu Hause eine Konga-line bilden, das Ganze filmen und anschließend an die Band schicken.

Für heute heißt es aber erstmal wieder anschnallen und die Tische in eine aufrechte Position klappen. The Night Flight Orchestra landen nach etwas über einer Stunde ihren Retro-Vogel. Schön war’s.

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