VOJD – The Outer Ocean VÖ: 23.02.2018, High Roller Records, Hard Rock/Heavy Metal

VOJD - The Outer Ocean

Wie bereits im Review zur vorgeschickten 7 Inch (hier zu lesen) erwähnt, handelt es sich bei VOJD um die Nachfolgeband von Black Trip. Nach dem Abgang dreier Bandmitglieder entschlossen sich die restlichen Musiker den Namen zu wechseln. Mit einem neuen Gitarristen und Sänger Joseph Tholl am Bass spielte die Band das neue Album “The Outer Ocean” ein. Wie schon zu erwarten war, hat sich am Grundsound der Band nicht viel geändert: Klassischer Hard Rock trifft Heavy Metal.

Somit fühlt sich “The Outer Ocean” beim ersten Hören direkt vertraut an. Erst in den weiteren Durchgängen offenbaren sich kleine Modifikationen am Sound und man bemerkt, dass es sich doch um eine neue Band handelt. Das Album startet mit “Break Out” und kräftigem Classic Rock-Riffing, da drunter pumpt der Bass in bester Iron Maiden-Manier. Der Refrain mit seinen tollen Backingvocals, die an Kiss erinnern, wird live sicherlich der Hammer! Diese Linie wird auch beim folgenden “Delusions In The Sky” weiter verfolgt, zu dem auch ein Video, das weiter unten zu sehen ist, gedreht wurde. Beim Hören bekommt man den Eindruck, dass dieser Song komplett um den Gesang herum komponiert wurde. Bei “Secular Wire” sind es dann wieder ein paar Gesangsspuren weniger; das Ding rockt gradlinig nach vorne.

Beim Titeltrack wird es dann ruhiger und etwas psychedelisch, was den Kenner nicht überraschen sollte, schließlich waren auch auf den beiden Black Trip-Alben solche Songs enthalten. Darauf folgt dann mit “Vindicated Blues” wieder ein härterer Song, der mit seiner mit vielen Details versehenen Gitarrenarbeit punkten kann. Das flotte “On An Endless Day Of Everlasting Winter” erinnert an eine Mischung aus frühesten Iron Maiden und Status Quo, dazu kommen wieder die Kiss-Backings und tolle Gitarrensoli. Dann wird mit “Heavy Skies” das Gaspedal noch weiter durchgetreten und erstmals die Grenze zum Heavy Metal überschritten. Der Song hätte locker auch auf Maidens “Killers” (1981) stehen können!

Die Thin Lizzy-Verbeugung “On The Run” macht ebenfalls mächtig Dampf. Dann wird es mit “Dream Machine” wieder ruhiger und Saxophon, Klavier und verzerrte Samples kommen im Hintergrund zum Einsatz. In der Mitte nimmt der Song richtig Fahrt auf, und man muss zwangsläufig an Deep Purple denken, auch wenn statt John Lord vielleicht Little Richard in die Tasten haut. Der mit 4:44 Minuten längste Song auf “The Outer Ocean” fährt einiges auf, ohne dabei überfrachtet zu wirken.

Darauf folgt mit “Walked Me Under” wieder ein straighter Song, der alle Einflüsse und Stärken von VOJD bündelt. Und dann dieses Drumming und das Solo! “To The Light” lässt das Album dann in einem gemäßigtem Tempo enden. Zum absolut mitsingtauglichen Refrain baut sich der Song immer weiter auf und liefert ein letztes Wahnsinnssolo ab, fantastisch!

VOJD schicken mit “The Outer Ocean” ein wahnsinnig geiles Album ins Rennen. Neben der großartigen Gitarrenarbeit, grandiosen Bassläufen und spannendem Drumming beeindruckt vor allem die Stimme von Joseph Tholl. Der Mann fühlt jedes einzelne Wort seiner Texte. Sogar die Backingvocals sind unglaublich gut gelungen. Im Vergleich zur Vorgängerband schlägt das Pendel hier mehr in Richtung Hard Rock aus, obwohl man gleichzeitig etwas roher zu Werke geht. Dazu kommt noch ein (sofern sich das bei mp3s beurteilen lässt…) erdiger, warmer Sound, der perfekt zur Musik (und zu Vinyl) passt. Ähnlich gut haben das in den letzten Jahren nur Vanderbuyst (R.I.P.!) geschafft.

Wer Black Trip mochte, hat vermutlich eh schon vorbestellt, aber auch jeder, der mit ehrlichem Hard Rock und Heavy Metal was anfangen kann, sollte sofort zuschlagen. Das ist vermutlich Euer Album des Jahres! Und jetzt schickt bitte jemand die Jungs mit Audrey Horne auf Tour!

Tracklist

  1. Break Out
  2. Delusions In The Sky
  3. Secular Wire
  4. The Outer Ocean
  5. Vindicated Blues
  6. On An Endless Day Of Everlasting Winter
  7. Heavy Skies
  8. On The Run
  9. Dream Machine
  10. Walked Me Under
  11. To The Light

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