Wild Escalation During Santa’s Vacation

Zu einer wilden Eskalation zwischen den Feiertagen luden fünf Metalbands nach Hagen am Teutoburger Wald ein. Am Tag vor Silvester war nicht damit zu rechnen, dass sich riesige Besucherströme auf den Weg in die kleine Stadt in der Nähe von Osnabrück machten, aber diejenigen, die diese Reise wagten, bekamen ein hervorragendes Programm geboten. Mit Deadlock, The Unguided, The Duskfall, The Snuff und Cabin Boy Jumped Ship wurde eine abwechslungsreiche Mischung aus Metalcore, Melodic Death Metal und Industrial geboten. Lediglich die Tatsache, dass die im Vorfeld angekündigte Band Dagoba nicht auftreten würde, sorgte bei einigen Fans für Bedauern. Es gab einige Konzertbesucher, die nur wegen dieser Band angereist waren. Und auch die angekündigten Smashed Into Pieces spielten nicht. Dafür waren The Snuff ins Programm gerutscht.

Als Cabin Boy Jumped Ship starteten, sammelte sich zunächst nur eine spärliche Besucherzahl von rund 30 Leuten im Saal der Gaststätte Stock. Doch die aus Großbritannien stammende Band sorgte durch ihre Spielfreude und viel Bewegung auf der Bühne für Aufmerksamkeit. Auch die corelastige Musik mit dem abwechslungsreichen Gesang, bei dem auch zuweilen Sprechgesang eingewoben wurde, war beachtlich, so dass wir zu dem Schluss kamen: Die Band hat was! Einziger Kritikpunkt war, dass einem bei dem Auftritt fast die Ohren abgefallen sind, weil es so tüchtig laut war.

Die Band The Snuff sorgte schon beim kurzen Soundcheck für Diskussionen unter den Besuchern, da sie eine doch recht zweideutige Armbinde mit der Bandaufschrift trugen. Jedoch konnten sie mit ihrem Auftritt alle Zweifel beseitigen. Man könnte sie als Rammstein-Boygroup bezeichnen. Mit dem Cover “Fish On” huldigten sie denn auch ihrem Idol Lindemann. Insgesamt war das auch ein guter Auftritt.

Es gibt Bands, da weiß man schon nach ein paar gespielten Noten, dass es ein toller Auftritt wird. So war es mit The Duskfall. Inzwischen waren noch mehr Konzertbesucher eingetroffen und die bei den ersten beiden Bands noch sehr schüchternen Zuhörer scharrten sich sofort direkt am Bühnenrand zusammen. Sänger Aki Häkkinen kündigte Blastbeat-Action an, und fortan wurden durchweg kräftig die Haare geschüttelt. Diese schwedische Band hatte eine gute Ausstrahlung und der hervorragend vorgetragene Melodic Death Metal endete dann bei mir und vielen anderen mit einem Gang zum Merchstand. Diese Band wurde ordentlich abgefeiert.

Nahtlos konnten The Unguided die Stimmung aufnehmen. Es war sogar eine ganze Fanschar aus den Niederlanden für die Band angereist. Nicht nur die perfekte Mischung aus Klargesang und Growls überzeugte, sondern auch die ganze Darbietung. Damit hielt die Band das Publikum in ständiger Bewegung. Es war auch eine Menge Schwedentod aus der Musik herauszuhören. Mit dem Lied “Heartseeker” nahm der Auftritt noch an Intensität zu. The Unguided markierten hiermit sehr auffallend ihre Stellung in der Metalcore-Szene. Eine Band, die im Gedächtnis bleibt.

Mit Deadlock betrat dann die erste deutsche Band die Bühne. Die Band beackert ja schon seit fast 20 Jahren in unterschiedlicher Besetzung die Bühnen des härteren Metal. Mir persönlich ergeht es so, dass ich die Auftritte dieser sympathischen Band mal gut und mal nicht so gut finde. An diesem Abend war mir der weibliche Gesang zu dominant. Neben uns verließ jemand vorzeitig den Saal, weil ihm das zuviel Metal-Kitsch war. Die Geschmäcker sind halt verschieden.

Letztendlich war dies jedoch ein gelungener Abend im Zeichen des Metalcores mit zwei überragenden Bands, nämlich The Duskfall und The Unguided.

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