Moonspell + Rotting Christ + Silver Dust 25.10.2019 - Matrix, Bochum

Moonspell, Rotting Christ, Silver Dust

Moonspell gehen live ja irgendwie immer. Und wenn die Portugiesen dann mit Rotting Christ noch eine derart spannende Vorband mit am Start haben, dann wird das Konzert quasi zum Pflichtbesuch. So macht sich das Heavy Stage Force Team natürlich auf den Weg in die Matrix nach Bochum, um ein wenig den Klängen eben dieser Bands zu lauschen.

Bevor wir aber in den Genuss von feinem Black- und Gothic Metal kommen, gilt es aber zunächst einige Unklarheiten zu beseitigen. Wann geht es überhaupt los? Die eine Homepage sagt 18:30 Uhr, die nächste zeigt 19:00 Uhr und bei einer wieder anderen Quelle heißt es 19:30 Uhr.

Eine kurze Mail an die Matrix schafft hier zum Glück Abhilfe. Beginn ist um 20:00 Uhr. Also eine komplett andere Zeit. Außerdem gibt es noch eine dritte Band, die Schweizer Rocker Silver Dust.

Vermutlich ist es den etwas unklaren Angaben im Netz geschuldet, dass die Matrix bereits recht früh sehr voll ist. Möglicherweise möchten sich die Ruhr-Metaller aber auch nur einen Platz in den vorderen Reihen sichern. Auf jeden Fall dürfen sich Silver Dust über eine richtig gut gefüllte Tube freuen.

Silver Dust
Silver Dust

Die schweizerischen Rocker mit Steampunk-Einschlag scheinen auch richtig Spaß zu haben und versuchen von Anfang an Stimmung zu machen, auch wenn das Bochumer Publikum zunächst noch etwas träge ist. Die Nummern sind überwiegend ruhig und klingen etwas gothic-lastig. Zwischendurch brechen aber auch mal wieder schnellere Parts durch, was vor der Bühne für ein erstes zaghaftes Headbanging sorgt.

Sehr cool ist dann das von Frontmann und Gitarrist Lord Campbell intonierte Gitarrensolo zu den Klängen von Johann Sebastian Bachs „Toccata und Fuge in D-Moll“. Nicht nur, dass diese Version ziemlich cool rüberkommt, er liefert sich auch ein virtuelles Battle mit einem Organisten, welcher auf einer kleinen Leinwand eingeblendet wird. Insgesamt ein solider Auftritt.

Rotting Christ
Rotting Christ

Nach einer kurzen Umbaupause ist es dann schon Zeit für den heimlichen Headliner des Abends. Und bei Rotting Christ fühlt es sich dann auch nach Headliner an. Die Halle ist rappelvoll und die Luft im vorderen Bereich endgültig zum Schneiden. Die Griechen läuten ihren Gig mit dem atmosphärischen „666“ ein und haben das Publikum damit sofort voll im Griff.

Frontmann Sakis Tolis präsentiert sich sehr souverän auf der Bühne und animiert die Meute immer wieder zum Moshen und Bangen. Selbst zum Circle Pit ruft der charismatische Sänger auf. Vor der Bühne wird dem nur allzu gerne nachgekommen, und so entwickelt sich schnell ein heftiger Pit. Auch die ersten Crowdsurfer werden nach vorne durchgereicht.

Insgesamt ist die Stimmung bombig. Bis weit hinter den Mischer wird geklatscht, die Pommesgabel gezeigt und die Matte geschüttelt. Ganz besonders die schnellen Nummern wie „The Sign Of Evil Existence“ oder Stampfer wie „Fire, God and Fear“ gehen mächtig ab. Leider geht der Auftritt bereits nach etwa 60 Minuten viel zu früh zu Ende. Das abschließende „Non Serviam“ wird aber noch einmal richtig abgefeiert. Damit liegt die Messlatte für Moonspell schon einmal verdammt hoch.

Der Schwerpunkt der heutigen Moonspell Show liegt heute einmal mehr auf dem aktuellen Album „1755“. Zu Beginn des Gigs tritt Sänger Fernando Ribeiro mit Ledermantel und Hut bekleidet und eine Hafenlaterne tragend auf die Bühne. Dazu erklingt das Intro zu „Em Nome Do Medo“. Sofort verbreitet sich eine düster-melancholische Stimmung in der Matrix. Es folgen „1755“, zu welchem Ribeiro eine schaurig anmutende Pestmaske trägt, und „In Tremor Dei“.

Moonspell
Moonspell

Im Grunde genommen macht die Band alles richtig. Der Sound stimmt, die Interaktion mit dem Publikum ist da und auch musikalisch ist alles im grünen Bereich. Aber irgendwie sind die Fans bei Moonspell etwas weniger enthusiastisch als noch bei Rotting Christ zuvor. Hier bestätigt sich ein wenig die These vom heimlichen Headliner Rotting Christ.

Etwas mehr Bewegung kommt ins Spiel, als die Portugiesen ein paar Klassiker wie „Opium“ oder „Awake“ einstreuen. Die werden natürlich ordentlich abgefeiert. Deutlich schwieriger haben es da ruhigere Sachen wie „Breathe (Until We Are No More)“ oder „Extinct“. Hier stehen die Fans zumeist in Lauschposition vor der Bühne und lassen sich berieseln. Den standesgemäßen Applaus und reichlich Pommesgabeln gibt es aber dennoch.

Souverän abgeschlossen wird der Auftritt dann schließlich mit dem All-Time Klassiker „Alma Mater“ und den Zugaben „Todos Os Santos“ sowie dem unkaputtbaren „Full Moon Madness“. Insgesamt liefern Moonspell damit einen soliden Auftritt ab, welcher heute aber nicht ganz an die Performance der Griechen von Rotting Christ heranreicht.

 

 


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