Burden Of Grief + Embedded 27.04.2024, Bastard Club, Osnabrück

30 Jahre Embedded, 30 Jahre Burden Of Grief. Der Bastard Club lädt zum Treppenfegen der besonderen Art: Double Headliner Show zweier Bands, die irgendwie Kult bei Kennern sind, aber nie so groß wurden wie sie es eigentlich verdient hätten.

Burden Of Grief

Das gilt vor allem für Burden Of Grief, die mit zu den Pionieren des Melodic Death Metals in Deutschland gehören. Da sich die Wacken-Elite allerdings im Hyde Park zu Orden Ogan (stabile Band) und Feuerschwanz (Naja, wer’s braucht) die Rübe zusäuft und parallel auch das Stock Rock in Hagen stattfindet, hält sich der Besucherandrang in Grenzen.

Dafür haben die eröffnenden Embedded aus Osnabrück aber einen reinrassigen Hardcore Fan am Start, der über 400km durch die Republik geasselt ist, um sich eine knappe Stunde Death Metal zu geben, wie er ihn sich vorstellt. Und den bekommt er auch klassisch schlicht. Wie es sich für eine Band dieses Genres gehört, eröffnen Embedded mit “Bloodshed” und “Stench Of Burning Flesh”, welchem passenderweise direkt “Cleansed By Fire” folgt. Wobei – so ganz klassisch kann man dann doch nicht sagen. Die Gitarrenläufe der Stücke haben definitiv melodische Passagen, so dass ich hier von melodischem Death Metal sprechen würde. Interessant auch die kopflose Gitarre des Mannes, der auf meiner Seite der Bühne spielt. Gefühlt ziehen Embedded tatsächlich auch etwas mehr Publikum vor die Bühne.

Anmerken möchte ich auch, dass es sich hierbei mitnichten um einen Support Slot handelt, denn die Band hat mit 10 Songs + Zugabe eine genauso lange Setlist wie die im Anschluss spielenden Kollegen aus dem Melodic Death Metal. Ein Co-Headliner Packet sozusagen. “Death Unfolds”, “Demonflash”, “The Mirror”, “I Am Immortal”, “Born To Hate”, The Obscence” und “(In)Sanity” plus “The Forsaken Soul”, damit sind alle Songs aufgeführt. Viel mehr gibt’s eigentlich auch nicht zu sagen. You wanted Death Metal you got Death Metal. Funfact. Merchandise gibt’s ausschließlich von Burden Of GriefEmbedded haben dafür eine kuriose Rarität anzubieten. Der Trash Horrorfilm “Untot Undead Unleashed”, in dem Mitglieder der Band mitgespielt haben, wird für schlanke 5€ angeboten. Laut Aussage der Merchdame handelt es sich wohl auch um die letzten Kopien. Laut Aussage der Band ist dieser Film sogar noch unter Schlefaz-Niveau. Ich hab so Bock drauf.

Burden Of Grief, die Band mit dem Black-metallischtem Logo des Genres, begannen schon 1994 und damit technisch gesehen schon 1 Jahr bevor Bands wie At The GatesIn FlamesSoilwork und Arch Enemy die Grundlagen für den Melodic Death Metal definierten. Da ist es eigentlich Schade drum, dass zum ersten Song “Mass Murder Society” anscheinend schon ein Teil der Besucher gegangen ist. Immerhin sind es dieses Mal mehr als 20 Leute im Gegensatz zu ihrem 2018er Gastspiel. Die Band selber scheints aber nicht zu stören. Gerade Frontmann Mike Huhmann sucht den Kontakt zum Publikum. Auch wenn er etwas irritiert darüber zu sein scheint, dass ich beim Anstoßen eine Limo in der Hand habe (Das fahren mit 1,8 Promille wurde leider noch nicht legalisiert).

Der Sound könnte zwar besser sein, aber dennoch sind die Gitarrenharmonien gut zu erkennen. Egal ob bei “Cold Fire” oder bei “A Daydream Of Sorrow”. Das Stück “Downfall” ist übrigens weder verwandt noch verschwägert mit dem gleichnamigen Savage Blood Stück. Der zwischendurch im Set gebrochene Drumstick wird brüderlich im Publikum verteilt. Ich bekomme eine Hälfe und mein Nebenmann die andere, auch wenn dieser mir daraufhin freiwillig seine überlässt #ehrenmann. Frontmann Mikes Warnung, dass ich die Strahlen nicht überkreuzen darf, ist ein kleiner Gag für alle Filmnerds. Mit “Immense Infinity” bekommen wir sogar ein Stück aus dem Gründungjahr des Melo Deaths 1995, bevor mit “Rise Like A Phoenix” und der Zugabe “Unchained” der 30. Geburtstag stilvoll endet. Niemand musste die Rathaustreppe fegen. Ob Bands miteinander verheiraten sein können, wird dann in der nächsten Episode geklärt. Rin jehauen.

 

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