Mosh Im Mai – Warm Up Party Tour 13.04.2024, Westwerk, Osnabrück

Deutschland hat seine Traditionen. Eine davon ist der Tanz in den Mai. Hier treffen sich einmal im Jahr CDU-Wähler, Tatortgucker und NDR 2 Hörer zum Massenbesäufnis, Popschlager und Discofox. Für die mit mehr Stil gibt es seit Jahren den Mosh Im Mai. Traditionell wird dieser in Kiel abgehalten. Das Warm-Up findet allerdings dieses Jahr im Osnabrücker Westwerk statt.

Mosh Im Mai

Eigentlich stünde ja die Heavy Stage Night an. Da wir diese Veranstaltung aber erstmal auf unbestimmte Zeit nicht durchführen werden, ist es schön ein Ersatzprogramm mit vier Bands, namentlich FleshworksCate, Extinct und Abogration, zu bekommen. Beim Getränkeholen erfahre ich dann noch, dass eine der Bardamen mit jemanden von den Pulveraffen verheiratet ist. Warum ich das hier schreibe? Schlicht, um Zeilen zu füllen.^^ Ja so mache ich das hier.

Fleshworks eröffnen den Abend. Nach den Intro betritt der Mikrofonberserker standardmäßig mit angeranztem Wollpulli und Lederschürze die Bühne, und die Jungs eröffnen mit “Behavourial Sink” ihren Set. Während der gesamten Show wird ihr Frontmann von unten grün angestrahlt, was dem ganzen Slasher-Horrorfilm-Gimmick eine gute optische Untermalung gibt. “Death By Autopsy”, “Cannibal Cave” oder “The Awakening Of The Ghoul” klingen nach Cannibal Copse-Titeln. Sind se aber nich, sorgen dafür aber für die ersten Zirkulierungen im Publikum. Sauber, ab gemetzelt.

Cate scheinen noch ganz am Anfang ihrer Karriere zu stehen. Und das merkt man leider auch. Musikalisch eher im Metalcore verankert, versuchen sie das Auditorium auf ihre Seite zu ziehen. Ihr Frontmann kniet sich definitiv rein, hat stimmlich was drauf und ist der bewegungsfreudigste der Band. Musikalisch bleibt allerdings nicht wirklich was hängen. Dass sie ausgerechnet nach der Abrissbirne Fleshworks ranmüssen, tut sein Übriges. Ambitioniert? Ja! Aber da fehlt noch ein bisschen was.

Auch Extinct zählen zu den Verlierern des Abends. Um fair zu bleiben, dafür können sie nur wenig. Denn der Sound des Thrash-Metal-Trios ist schlicht und ergreifend beschissen. Gerade ihre Gitarristin mit den auffallend pinken Haaren ist so gut wie gar nicht zu hören. Ich habe tatsächlich verschiedene Positionen im Laden ausprobiert und lediglich am Eingang zu den Toiletten ist ein kleiner Spot, der zumindest erahnen lässt. was die Gute da auf ihrer Klampfe spielt. Besonders bitter ist es gerade deswegen, weil die drei an diesem Abend das Drumkit für die anderen Bands stellen und somit der Name Extinct permanent präsent ist. Die Erwartungen waren demensprechend hoch. Ich hoffe, die Band irgendwann noch mal mit vernünftigem Sound sehen zu können.

Die Melo Deather Abrogation aus Magdeburg haben heute den Headliner Slot inne. Der Name des Quintetts bezieht sich auf das kirchliche Recht Abrogation, welches die Aufhebung der `weltlichen` Gesetze bedeutet. Also quasi das, was die katholische Kirche schon seit Ewigkeiten mit ihren Bischöfen macht, wenn erneute Missbrauchsvorwürfe im Raum stehen. Aber ich schweife ab. Wie häufig üblich bei Bands aus dem Osten, sind auch hier die Texte in deutscher Sprache verfasst. Mit “Tausend Seelen” und “Seelenverkäufer” (wie passend) eröffnet man den Set. Musikalisch sind die Jungs sehr stark von At The Gates beeinflusst, denn man hört an vielen Stellen diese sehr thrashige Note der Göteborger heraus. Aber auch frühe In Flames meine ich im späteren Verlauf des Sets rauszuhören. Mit “Galgenberg” schließt man den Set ab, und ich muss mir noch schnell ein Album am Merch kaufen, bevor der Laden hier dicht macht. Mit Aftershow Party hamms die hier ja nicht so.

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