Heavy Stage Night 3 23.04.2022, JZ Westwerk, Osnabrück

Zwei Jahre sollte es dauern, bis die durch Corona verursachten Konzertpausen vorbei waren. Endlich konnte also die Heavy Stage Night 3 stattfinden. Und die hatte mit der Ost-Metal Ikone Macbeth auch gleich einen besonderen Headliner.

Leider hat Corona aber auch bei der Heavy Stage Night 3 seine Opfer gefordert. Die Nu-Metaller von  Pressure Recall konnten aufgrund eines positiven Corona-Falles innerhalb der Band ihren Gig nicht spielen. Dadurch wurde der Beginn des Abends um ca. eine Stunde nach hinten verlegt. Die Besucher machten das Beste daraus und gönnten sich im Cafe des Westwerks schon mal ein Bierchen. Prost!

Aeon Of Disease haben dann die Ehre, den Kickoff für die Heavy Stage Night 3 zu setzen. Die Band aus Vechta hat es, warum auch immer, bisher noch nie nach Osnabrück geschafft. Auch sie sind krankheitsbedingt, es ist ausnahmsweise mal kein Corona, heute ohne zweiten Gitarristen und nur zu viert. Dennoch tut das der Atmosphäre ihres, beinahe schon am Melo Death kratzenden Sets, keinen Abbruch. Die ersten Metalheads nehmen bereits jetzt ihre Haargummis raus und lassen die Matten kreisen.

Heavy Stage Night 3 Flyer

Terminlich bedingt und wegen ihrer langen Anreise aus Erfurt setzen wir den Headliner heute schon auf Position zwei. Macbeth geben eines ihrer seltenen Konzerte in der alten Welt der Republik. Das Beast From The East eröffnet den Set mit “Friedenstaube”, was angesichts der derzeitigen politischen Lage in Europa auch ein Statement ist. Mit “Das Boot” spielt man einen der Klassiker, der auf den von Klaus Doldinger komponierten Filmscore zum gleichnamigen Film beruht. Und auch “Maikäfer Flieg”, in dem das Auditorium den Part des in der Studioversion von einem Mädchen gesungenen Refrains übernimmt, ist Teil eines klassischen Macbeth Sets.

Abgerundet wird das Ganze durch den Zugabenblock, der mit “Kanonenfutter” und “Der Untergang” zwei Drittel der Stalingrad-Trilogie enthält. Kleines Detail nebenbei: Sänger Oliver trägt wieder sein obligatorisches Caiman-Shirt. Für alle, die es noch nicht wissen. Unter diesem Namen war die Band lange Zeit in der DDR unterwegs, weil der gute Honecker Englisch nicht so mochte.

Ein wenig können einem die nachfolgenden Bands nun etwas Leid tun. Und es tut mir ebenfalls Leid, dass ich die Ansage von Reinforcer dann, ob der Spontanität, etwas verhauen habe. Ja, natürlich kommen sie nicht an das ran, was Macbeth gerade abgeliefert haben. Die waren ja schließlich auch der Headliner. Und mit ihrem Power Metal sind sie heute auch eher die Exoten in einem Line-Up, welches dann doch härter aufgebaut wurde. Macht aber nichts, denn die Jungs können trotzdem überzeugen. Natürlich steht ihr Frontmann mit Lederkutte und ohne Shirt auf der Bühne, zieht dabei ein Schwert aus der Scheide und mimt theatralische Gesten. Aber hey, das wollt ihr doch schließlich auch sehen. Reinforcer machen das Beste aus ihrer doch etwas unvorteilhaften Position zwischen dem vorgezogenen Headliner und einer Black-Metal-Band.

Der Letzte macht bekanntlich das Licht aus. Darum passt es gut, dass mit Thakandar eine zappendustere Black-Metal-Band den Schlusspunkt setzt. Die Jungs sind keine Unbekannten und in der Osnabrücker Szene schon recht etabliert. Doch haben sie sich ein Stück weit gewandelt. Sie treten mit einem neuen Frontmann und neuer Ästhetik auf. Weg vom Corpspaint, hin zu einem pragmatischeren fast schon punkigen Look. Sechs Songs, namentlich “Abscondence”, “Erbschuld”, “Hinter Dem Schatten”, “Signal Of Sorrow”, “Unexistent” sowie das finale Stück “Todesmarsch”, präsentiert man uns. Bei “Unexistent” gab es wohl aufgrund der Thematik in Bezug auf den derzeitigen Krieg in der Ukraine Bedenken, ob man ihn überhaupt spielen soll. Letzten Endes hat sich die Band aber doch dafür entschieden und die Bühne komplett in Blau-Gelb, den Farben der ukrainischen Flagge, beleuchtet.

Die Setlists der Bands

So endet die, nach zweimaliger Verlegung, nun endlich stattfindende Heavy Stage Night 3. Die Heavy Music Supporters bedanken sich bei euch für die rege Teilnahme. Erst recht, wenn man bedenkt, dass wir mit dem Stock Rock und dem Mosh’n’May, bei dem u.a. Größen wie Dark Tranquillity und Ensiferum auftraten, gehörige Konkurrenz  hatten.

Ihr habt trotzdem den Weg zu uns ins Westwerk gefunden. Das zeigt uns, dass ihr unser Szene-Event angenommen habt. Wir werden uns auch zukünftig dafür einsetzen, euch mit geiler Livemusik zu versorgen. Wir sehen dann jeden von euch am 15.05.2022 auf der Maiwoche vor der Bühne an der Georgstraße. Dort gestalten wir an dem Sonntag das Musikprogramm. Bis dann.

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