25 Jahre Edguy sind wahrlich ein Grund zum Feiern. Denn was einst als kleine, unbedeutende Schulband startete, ist heute eine der bedeutendsten Bands in der deutschen Power-Metal-Szene. Mit ihrem charismatischen Sänger Tobias Sammet haben die Jungs aus Fulda zehn Studioalben und diverse Live-Scheiben und Kompilationen eingespielt. Ebenfalls zurückblicken kann die Band auf so manche Tournee durch das In- und Ausland sowie unzählige Festivalgigs. Aktuellster Output ist die „Monuments“-Best-Of-CD, die neben einigen neuen Stücken einen Querschnitt durch die bisherige Edguy-Geschichte liefert. Auch auf der Tour, die mit dem Gig im Bremer Aladin am 15.09.2017 den Auftakt für die deutschen Konzerte bildet, will man mit den Fans noch einmal die größten Erfolge der Band feiern und hat die Tournee daher auch nach der Best-Of-CD benannt.
Doch bevor es soweit ist, dürfen noch The Unity ran. Die Band der ehemaligen Gamma Ray-Musiker Michael Ehré (Schlagzeug) und Henjo Richter (Gitarre) starten um ca. zehn nach acht und können mit ihrem melodischen Metal von Anfang an überzeugen. Sänger Jan Manenti interagiert gut mit dem Publikum und animiert zum Klatschen und Springen. Spätestens beim vierten Song „God Of Temptation“, welches vom Publikum mit lauten „Hey Ho“-Rufen begleitet wird, ist die Stimmung auf dem Höhepunkt, und die Band erntet richtig viel Applaus. Auch das Gamma Ray-Cover „Send Me A Sign“ kommt erwartungsgemäß bestens an. Mit dem bombastischen „Never Forget“ beendet die Band dann ihren kurzweiligen Gig und wird vom Publikum mit viel Applaus verabschiedet.
Auch Edguy sind richtig gut drauf und werden vom Bremer Publikum nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Tobias Sammet ist allerbester Laune und scherzt wieder einmal in seiner unnachahmlichen Art mit den Fans, was zu manchem lauten Lacher und grinsenden Gesichtern vor der Bühne führt. Nach dem flotten Eröffnungstrio aus „Love Tyger“, „Vain Glory Opera“ und „Mysteria“ wird es mit „Land Of The Mircle“ zunächst wieder etwas ruhiger. Doch auch die Ballade kommt gut an und wird lautstark mitgesungen. Richtig lustig wird es dann aber bei „Lavatory Love Machine“, welches Tobi scheinbar spontan mit dem „Döp, Döp, Döp“-Gesang von Scooter’s „Maria (I Like It Loud)“ einläutet und ein fast schon erschreckend lautes Echo von der Fans zurückbekommt.
So spielt sich die Band bei bestem Sound und einer coolen Lichtshow durch ein abwechslungsreiches Best-Of-Programm, das fast keine Wünsche offen lässt. Mit „The Piper Never Dies“ hat man noch den obligatorischen Longplayer an Bord und beim Drum solo, welches noch durch die Einspielung des „Game Of Thrones“-Theme untermalt wird, darf Felix Bohnke noch mal zeigen, was er kann. Dabei macht der Schlagzeuger im Übrigen eine verdammt gute Figur und entpuppt sich als echter Spaßvogel. Den Abschluss des regulären Sets bildet dann „Babylon“, bei welchem Band und Fans noch einmal alles geben. Doch damit entlässt das Bremer Publikum die Edguy-Jungs noch nicht in den Feierabend. Nach lauten „Zugabe“-Rufen kommt die Band dann auch noch einmal auf die Bühne, und die Hütte wird mit „Superheroes“ und „King Of Fools“ endgültig abgerissen.
Insgesamt kann man mit dem Konzert voll zufrieden sein. Die Band war bestens aufgelegt und hat sehr professionell abgeliefert. Bei einer Band wie Edguy, die seit 25 Jahren im Geschäft ist und einen dementsprechenden Songfundus hat, erwartet man das aber auch irgendwie. Etwas schade ist, dass kein einziger neuer Song gespielt wurde. Songs wie „Ravenblack“ oder „Landmarks“ hätten sich gut in der Setlist gemacht.
Setlist Edguy:
- Love Tyger
- Vain Glory Opera
- Mysteria
- Land Of The Miracle
- Lavatory Love Machine
- The Piper Never Dies
- Tears Of A Mandrake
- Drum Solo
- Ministry Of Saints
- Save Me
- Babylon
Zugabe
- Superheroes
- King Of Fools
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