Festivalbericht – Death Metal Birthday 10.03.2018 - Hypothalamus, Rheine

Death Metal Birthday V

Der fünfte Death Metal Birthday und der vierte in Folge im Hypothalamus in Rheine: Die Veranstaltung, die als Geburtstagsfeier der beiden Veranstalter jährlich stattfindet, ist mittlerweile Kult, und so geben sich auch hier wieder fünf Death-Metal-Geschwader die Klinke in die Hand.

Den Anfang machen No Shelter. Die Band, die eigentlich als Quintett antritt, ist heute nur zu viert. Grund? Ihr zweiter Gitarrist hat sich einen Tag zuvor bei einem Gig die Kniescheibe rausgeballert, weswegen seine Kollegen ihm den heutigen Set widmen. Der Musik als solches tut das keinen Abriss. Die Band spielt Groove-basierten Death Metal. Allerdings ist für mich der Gesang ein kleiner Schwachpunkt, denn obwohl es sich hier um eine Death Band handelt, klingen die Vocals ziemlich Hardcore-lastig. Der Fronter sieht mit seiner Nerd-Brille, dem Bart und dem Basecap aus wie eine Mischung aus Berliner Hipster-Student und Mark Foster, aber als Auftaktband eignet sich das Ganze dann doch sehr gut.

Man sollte bei einem Death Metal Festival niemals die Quoten-Holländer vergessen, denn wenn Holländer etwas können außer Kiffen, Käse und bei WM´s zu Hause bleiben, dann Death Metal. Diesen Posten bekleiden heute die vier Jungs und die eine Dame von Dead Mans Walk. Die Band hat sich im Vorfeld mit fluoreszierender Farbe voll geschmiert und lässt sich mit Schwarzlicht bestrahlen. Sieht zwar ganz cool aus, mehr aber auch nicht. Musikalisch gibt’s Asphyx-lastigen Death, wie man es aus den Niederlanden gewohnt ist. Kleine Abzüge in der B-Note gibt’s nur für das etwas windschiefe At The Gates Cover “Blinded By Fear”.

Eastfrisian Terror hatte ich eigentlich in schlechter Erinnerung nach einem Auftritt auf dem Münster Metal Massaker 7 im Jahr 2016. Tatsächlich können sie aber heute bei mir punkten. Zwar bin ich nicht wirklich ein Freund von Grindcore, aber live machen sie ‘ne gute Figur. Überraschend finde ich auch, dass sie in einigen ihrer Songs sogar melodische Parts aus dem Melo Death eingebaut haben, die das Ganze auflockern. Natürlich nur solange bis sie alles wieder mit tonnenschweren Blastbeat-Granaten bombardieren. Die ostfriesische Terrorzelle gefällt mir heute jedenfalls gut.

Für Lifeless ist das heute wortwörtlich ein Death Metal Birthday, denn ihr Bassist wird heute 39 und hat so, laut Aussage seines Sängers, noch ein gutes Jahr vor sich. Im Vorfeld habe ich viel Negatives über die Live-Qualitäten der Dortmunder gehört. Bestätigen tut sich das nicht, ihr Auftritt wirkt alles andere als leblos, und sie sind ein super Co-Headliner.

“Shot Through The Heart And Your To Blame, You Give Love A Bad Name” – zum Bon Jovi-Klassiker betreten die Jungs von Deserted Fear die Bühne und deathen sofort los. Nach “Batallion Of Insanities” wird das Auditorium im besten Thüringer Dialekt begrüßt. Die Jungs waren heute schon Enten füttern am Fluss, wissen aber nicht wie dieser heißt (es ist die Ems). “Mortal Reign” und “The Carange” knallen durch die Boxen und natürlich darf bei einer Death Metal Show die obligatorische Luftschutzsirene nicht fehlen, welche dann auch bei “Field Of The Death” zum Einsatz kommt. Die Jungs legen einen super Headliner-Gig hin und runden damit das Festival perfekt ab.

Lustige Randnotiz: Die Veranstalter hatten sich einen kleinen Witz überlegt, da sie dachten, dass Deserted Fear ein Trio sind. Sie fragten sich, warum sich denn ein Trio Deserted Fear (Vier) nennt, stellten dann aber fest, dass die Band doch aus vier Leuten besteht. Aufklärung: Die Band agiert tatsächlich im Studio als Trio, nur bei Auftritten wird ein Live-Bassist hinzugezogen.

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