Sentient Horror – The Crypts Below VÖ: 30.03.2018, Testimony Records, Death Metal

Sentient Horror - The Crypts Below

Schwedentod ist eines der Genres, die wahrlich nie sterben werden. Weltweit gibt es Bands, die dem Sound legendärer Kapellen wie Dismember, Grave oder Entombed huldigen, Tribut zollen und die zumindest akustischen Grenzen zum skandinavischen Land schwer verwischen. Sentient Horror haben das Parkett vorletztes Jahr mit einem äußerst guten Debütlangspieler betreten und legen im Frühjahr mit einer EP nach, die das Schaffen ohne Abbruch fortführt.

„Ungodly Forms“, das erste Album der US-Amerikaner um Sentient Horror hat einiges an Staub im Jahr 2016 aufgewirbelt und das Hamburger Label Testimony Records gut nach vorne gebracht. Freunde von oben genannten Schweden Death Metal rieben sich nicht ganz unberechtigt die Augen beim Blick auf die Herkunft der 4 Mannen aus Stockholm, New Jersey. Treffender kann die Heimatstadt nicht sein. Mit der Ende März erscheinenden EP machen Sentient Horror da weiter, wo sie mit dem Album aufgehört haben. Der Einschlag der Herren Grave ist deutlich in den Vordergrund gerückt, wird aber weiterhin von dem einen oder anderen melodisch angehauchten Zwischenspiel aufgelockert.

Der Opener „Enter The Crypts Below“ ist ein hervorragendes Beispiel hierfür. Im Gegensatz zum Album wird hier kein Intro verwendet und man startet direkt und ohne Umschweife ins Geschehen. Fronter und Gitarrist Matt Moliti weiß seine mächtige Stimme gekonnt einzusetzen und verleiht so den Amis einen durchaus vorhandenen Wiedererkennungswert. Der im Vorfeld auf Bandcamp veröffentlichte Song „Bled Dry By The Night“ schlägt in die gleiche Kerbe und bietet keinerlei Überraschung, was bei einem Genre wie Alte Schule Schwedentod definitiv keinen Kritikpunkt darstellt, da man normalerweise weiß, worauf man sich einlässt. Etwas gesetzter geht es beim Stück „Hatchet Crimes“ zu. Eine eher im mittleren Tempo angesiedelte Hommage an späte Dismember, auch wenn Herr Moliti noch nicht ganz an die Biestigkeit eines Matti Kärki herankommt. Für mich der Anspieltipp der EP. Noch eine Spur langsamer, schon fast ein wenig doomig, wird es zu Beginn des letzten neuen Eigengewächses „Hell Marked“. Der Schein trügt jedoch, denn bereits nach dem düsteren Intro wird es verflucht fix an der Schießbude und den Sechsaitern. Hier brettern die Amis tatsächlich eher an den direkt benachbarten New Yorker Death Metal erinnernd durch die knapp über 4 Minuten. Und hier ist der Bass ein entscheidender Faktor. Nicht übertrieben im Vordergrund, sondern genau akzentuiert trägt Ian Jordan das Fundament der Saitenfraktion, welches eine massive Wand bildet. Zum Abschluss wird noch einmal den schwedischen Idolen in Form eines Covers der mächtigen Edge Of Sanity gehuldigt. „Darkday“ vom eigentlich obligatorischen „The Spectral Sorrows“-Album. Hierzu sollte an dieser Stelle eigentlich nichts weiter gesagt werden müssen, außer dass Sentient Horror es geschafft haben, ins Stück ihren eigenen Stil gut einzubauen.

Für eine EP ist der Output überdurchschnittlich gut geworden. Fans, die bereits das Album für sich entdecken konnten, sind sehr gut beraten auch hier zuzugreifen. Für den neu interessierten Hörer sei allerdings eher das Album empfohlen, da hier die Bandbreite der Amerikaner weitaus besser zum Tragen kommt. Wir sind also gespannt auf die für dieses Jahr geplante Tour zusammen mit den Herren von Carnal Tomb, dem musikalisch-schwedischem Außenposten Berlins und warten gespannt auf eine neue Langrille.

Homepage: https://www.facebook.com/sentienthorrorofficial/

Tracklist:

  1. Enter The Crypts Below
  2. Bled Dry By The Night
  3. Hatchet Crimes
  4. Hell Marked
  5. Darkday (Edge Of Sanity Cover)

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