Geh ma Ziegenbrink. Da gibt’s Krach für lau 21.07.2018 - GZ Ziegenbrink, Osnabrück

Ziegenbink Open Air 2018

Unter dem Motto „Geh ma Ziegenbrink. Da gibt’s Krach für lau“ fand am vergangenen Samstag ein Open Air am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink statt. Der Schwerpunkt lag, wie das Motto schon andeutet, auf Punk, Metal, Krach und Abseitiges.

Pünktlich um 16:30 Uhr starteten Hayser mit härteren metallischen Klängen, während sich das Publikum bereits im Garten des GZ Ziegenbrink gemütlich eingerichtet hatte. Die zahlreichen Sitzgelegenheiten oder auch einfach die Rasenflächen wurden bei diesem traumhaften Wetter gerne genutzt. Für kühle Getränke und Snacks war gesorgt, und so ließ es sich sehr gut aushalten. Die zweite Band Weeping Willow, die nicht Doom Metal, wie man aufgrund des Bandnamens vermuten könnte, sondern Black Metal zelebrierte, bestand lediglich aus zwei Musikern. Das monotone Riffing à la Darkthrone unterschied sich hauptsächlich darin, dass sich Schlagzeuger und Gitarrist beim Keifgesang abwechselten.

Dort wo Weeping Willow aufhörten, setzte die nachfolgende Band Toadeater direkt an, jedoch mit mehr Fülle und Variantenreichtum. Auch nutzte der Gitarrist Effektgeräte, die mehr Atmosphäre versprühten. Mit Vogelmann kam dann eine interessante Band, die zwischen Tool und Dÿse einzuordnen ist. Die verrückten Texte passten irgendwie sehr gut ins ganze Konzept, und der Bassist überzeugte mit prägnanten Melodien auf seinem Instrument. Wiederum in eine total andere Richtung ging es mit Never Grown Up, nämlich direkt zu räudigem Hardcore mit viel Energie. Die Band hatte Spaß und bot an, überall für Bier zu spielen. Der Untergrund ist lebendig und an diesem Abend entfuhr doch dem ein oder anderen bei manch einer Band ein breites Lächeln.

Als Panzer Squad die Bühne enterten, rottete sich gleich eine ganze Schar Metaller zusammen. Trotz der Schwierigkeiten bei der Einstellung der Monitorboxen – es gab anscheinend nur ganz laut oder ganz leise -, zockten die Death-/Thrasher ein Brett runter, was für viele Besucher einen Ohrenschmaus bildete. Das war eine eindeutige Empfehlung für das neue Album „Ruins“ von Panzer Squad, das im August erscheinen wird. Das erste Mal an diesem Abend gab es auch heftige Zugaberufe, die mit einem Cover-Song belohnt wurden. Inzwischen war wohl jeder der Meinung, dass so ein Auftritt nicht mehr zu toppen ist, denn der Markus von Inkasso Moskau sagte gleich zu Beginn, dass sie nie wieder nach Panzer Squad spielen möchten.

Aber jeder, der Inkasso kennt weiß, dass hier Experten in Sachen Brutalität und Geschwindigkeit am Werk sind und dies mit wahrer Zuverlässigkeit. Erschöpft und mit viel Beifall endete dieser letzte Open-Air-Slot, denn nun ging es zugunsten der Anwohner im Gemeinschaftszentrum weiter. Keine Ahnung, wo der Markus seine Gitarre gelassen hatte, aber dieser Gig von Elektro Strothmann wurde mit Laptop und Elektro-Beats performt. Mit Basecap und Gangsta-Look wurden die rhythmischen Beats mit witzigen Texten garniert bevor Die Romane den Abschluss dieses Open Airs bildeten.

Manchmal braucht es einfach nur den Mut, ein solches Event auf die Beine zu stellen und das Musikbüro, welches mithilft und unter die Arme greift. Aber es sind oft die Metaller, die den zündenden Gedanken haben. Dies war auf jeden Fall eine Veranstaltung, die schon jetzt für das nächste Jahr nach Wiederholung schreit.

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