Nein, also wirklich nicht. Nazghor sind zwar eine sehr junge Band, die mit “Life Impaled” erst 2013 ihr Debüt feierte, seitdem aber schon einen Output von sechs Alben (inklusive des neuen Albums “Infernal Aphorism”) auf den Markt geschmissen hat. Nicht, dass ich ihr das ankreide, aber es wirkt eher so, als hätte jemand Geldsorgen und würde daher Scheiben am laufenden Band produzieren. Und wenn ich mir dann die Platte anhöre kann ich nur zum dem Schluss kommen, dass hier jemand wirklich versucht mit dem größten Murks Kohle zu scheffeln.
Doch ganz ruhig und von Beginn an: Opener des Albums ist der Titel „Opus Profanus“. Ich habe schon beim Titel gedacht, dass es hier so ein düsteres Standard-Album-Intro gibt und welch Überraschung – Es gibt ein Standard-Album-Intro. Hier werden lieblose, sphärische Klänge so emotionslos wie ein Stück Holz unter ein gesprochenes Intro geklatscht. Und obwohl der Track schon jetzt anfängt zu nerven, gibt man dem ersten Song doch eine Chance. Hinter mächtigen Blastbeats klammern sich eigentlich gut klingende Gitarren. Den Gesang kann man jedoch ganz vergessen, denn es kommen einem lediglich ein paar Wortschnipsel entgegen. Der Song ist so gradlinig, dass nicht einmal das zwischenzeitliche Vorspulen auffällt. Er klingt einfach immer gleich. Wirklich immer.
Nach über sechs Minuten endet „Malignant Possession“ endlich und man kann für die drei Sekunden, in die der Song ausläuft ein bisschen aufatmen. Doch schon der nächste Song „Decretion At Eschaton“ ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Allerdings nur, wenn man die Kurven, die Loopings oder das rauf und runter weglässt. Eines muss man Nazghor aber lassen: Schnell zuschlagen können sie, zumindest der Schlagzeuger. Leider bekommt man von den anderen Instrumenten nur mäßig was mit, was wiederum sehr eintönig klingt.
Wirklich schade ist, dass man das Vorgenannte wirklich über jeden Song des Albums sagen kann. Wenn man dann endlich mal die Gitarren hört, klingen die auch nicht schlecht. Die Truppe beherrscht ihre Instrumente wohl, drischt ihre Musik aber zu komprimiertem Pappmaschee zusammen. Die Lieder haben keinerlei Wiedererkennungswert und der Gesang klingt sehr bearbeitet. Wenn man die Blastbeats runter schrauben und ein paar Breakdowns einbauen würde, könnt man die Scheibe immerhin fast als 0815-Metalcore a la Eskimo Callboy durchgehen lassen. So bleibt es irgendwie Möchtegern-Black Metal.
Es kann einfach eigener Geschmack sein, aber dieses Album geht meiner Meinung nach gar nicht. Das ist eine der Scheiben, die wahrscheinlich Ruckzuck in Vergessenheit geraten werden. Vielleicht ist der Output der Band einfach zu hoch und es gibt keine guten Ideen mehr. Aber da kann man wohl lange nach Erklärungen suchen. Mich hat dieses Album wirklich sehr enttäuscht und es zeigt, dass es eben nicht genug ist einfach Lärm zu machen und ihn zu vermarkten.
Tracklist:
1. Opus Profanus
2 .Malignant Possession
3. Decretion At Eschaton
4. The Darkness Of Eternity
5. Deathless Serpent
6. Rite Of Repugnant Fury
7. Ephemeral Hunger
8. Spawns Of All Evil
9. Absence Of Light
10. Infernal Aphorism
Homepage: https://www.facebook.com/nazghorofficial
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