Reinforcer – The Wanderer (EP) VÖ: 14.09.2018, Power Metal, Eigenproduktion

CD-Cover, Reinforcer-The_Wanderer

Früher einmal ging man in den Plattenladen seines Vertrauens und kaufte die ein oder andere Scheibe einfach nach Cover. Das passiert heutzutage wohl kaum noch. Dennoch erging es dem Rezensenten beim Stöbern im Online-Shop seines Vertrauens dieser Tage so. Da stach mir doch glatt ein tolles Fantasy-Cover ins Auge. Die seit 2015 existenten Reinforcer aus Paderborn sollten auf ihrer ersten EP „The Wanderer“ Epic Power Metal spielen. Als Vergleich wurden Bands wie Visigoth, Domine oder Eternal Champion herangezogen, also ab in den Warenkorb damit!

Beim Anhören des Titeltracks „The Wanderer“ bringt einem direkt ein feines Intro in Stimmung, bevor melodische Gitarrenarbeit ebenso feine Melodiebögen spinnt. Ein insgesamt gehobener Geschwindigkeitsgrad, der jedoch durchaus von leichten Tempowechseln durchzogen ist, und eine wohlklingende sonore Stimme zaubern ein Grinsen aufs Gesicht. Eingängige, kurzweilige fünfeinhalb Minuten gehen schnell vorbei. Jepp, geiler Blindkauf, wenn es so weitergeht!

Und das tut es. „Shipwrecked“ klingt nicht nur vom Titel her wie ein waschechter Pirate Metal Song, inklusive coolen Chorpassagen und atmosphärischen Zwischensequenzen. Der Song ist funktioniert live bestimmt besonders gut. Dann geht’s mit „Snatching Hands“ mehr ins Midtempo. Hier merkt man, wie sicher und akkurat der Gesang von Sänger Logan Lexi klingt. Das hat Hand und Fuß. Tolle Melodien, besonders im Refrain, zeichnen den Song aus. Reinforcer machen nun aber alles richtig, indem sie direkt wieder einen schnelleren Knaller hinterherschieben. „The Legions Align“ zündet ohne Vorgeplänkel und reiht sich qualitativ ebenso gut ein wie auch die abschließende Bandhymne „Reinforcer“. Diese besticht durch tolle Gitarrensoli und eine wiederum hymnenhafte Melodie.

Reinforcer machen mit ihrer ersten EP vieles richtig. Ein tolles Cover, eine druckvolle Produktion und handwerkliches Können an jedem Instrument bilden das Gerüst. Alle Songs haben eine gewisse Eigenständigkeit und bestechen durch tolle hymnische Melodien. Insgesamt gibt es genügend Abwechslung, obwohl direkt nach vorne musiziert wird. Große Einarbeitung ist nicht vonnöten. Insgesamt wird Power Metal an der Schnittstelle zum melodischen Heavy Metal geboten, der durch die klassische Besetzung (ohne unnötig aufgeblasene Instrumentierung) nie zu weichgespült daherkommt. Die im ersten Absatz genannten Referenzen sind jedoch nicht wirklich zielführend. Es ist ein vielversprechendes Debüt irgendwo zwischen Iron Savior und alten Blind Guardian. Ich bin sehr gespannt, was von Reinforcer in Zukunft zu erwarten ist.

Reinforcer auf Bandcamp: https://reinforcer.bandcamp.com/

Tracklist:
    1. The Wanderer
    2. Shipwrecked
    3. Snatching Hands
    4. The Legions Align
    5. Reinforcer

Anmerkung: Die kürzlich erschienene Vinyl-Version (Doc Gator Records) ist mit einem weiteren Track ausgestattet.

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