Der dritte Vorentscheid zum lokalen Bandcontest „Rock in der Region“ am vergangenen Freitag in der Alten Wanne in Georgsmarienhütte fand regen Zuspruch. Nicht nur zahlreiche Fans, sondern auch Musikinteressierte und Mitglieder der Bands aus den anderen Vorentscheiden beobachteten mit Spannung den Kampf um den begehrten Platz für das Finale der jährlichen Musikveranstaltung. Mit Close to Reality, Close Call, Much Better, Thank You:) und L.A.G. war ein bunter Reigen an musikalischen Stilblüten am Start.
In dem bereits gut gefüllten Saal der Alten Wanne waren alle bereits auf Betriebstemperatur, doch Close to Reality, die als erste Band auf die Bühne gingen, taten sich anfangs schwer. Nach den ersten beiden Liedern war jedoch alle Verlegenheit abgeschüttelt und der kräftige Funke des Metalcore sprang ins Publikum. Die jungen Leute in den vorderen Reihen sorgten für großflächige Bewegung, die älteren Semester zogen sich nach hinten zurück und genossen auch diese harte, aber kräftige musikalische Ausdrucksweise.
Mit Close Call kam danach eine Band, die bei der Ansage und Vorstellungsrunde zu Beginn der Veranstaltung den meisten Beifall erhalten hatte. Sänger Fabian klammerte sich zwar zunächst an seinen Mikrofonständer, überzeugte aber durch seine abwechslungsreiche Stimme mit Klar-, Growl- und Kreischgesang. Für eine Wall of Death stieg der Meister der Verwandlung gar ins Publikum und brach das letzte Eis. Musikalisch fand die Darbietung mit den letzten beiden Liedern ihren Höhepunkt und damit zeigte sich, dass die Band mit den unterschiedlichsten Stilrichtungen das Genre Metal umspielen kann. Close Call ernteten dafür den meisten Beifall des Publikums an diesem Abend.
Die dritte Band vollzog dann einen kompletten Richtungswechsel. Nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch Gesang und Darbietung wurden ein ganzes Stück heruntergefahren. Much Better, Thank You:) hatten eine Menge Folkmusik, wunderschöne Geigenpassagen und eine Sängerin mit reizendem Klargesang zu bieten. Mit „Lullaby“ wagten sie gar ein Wiegenlied, bei dem die Sängerin nur von den Gitarren unterstützt wurde. Beeindruckend, wenn auch nicht jedermanns Geschmack, war diese Darstellung und am besten mit den Worten einer Konzertbesucherin zu beschreiben: „Auf ihre Art ist das sehr geil.“
L.A.G. überraschten als letzte auftretende Band in vielerlei Hinsicht. Noch vor dem Auftritt herzte Sängerin Heike ihr Marshmallow-Maskottchen und stellte es liebevoll auf den Gitarrenverstärker, und auch später blieb sie durch ihre offene Art ganz dicht in Kommunikation mit dem Publikum. Eigentlich bestand das Grundgerüst der Musik aus Punkrock, aber hier wurde schließlich alles verarbeitet. Zum Ende hin traf Schützenfest auf Marianne Rosenberg, als die kleine Tröte ausgepackt wurde. Da wurde getanzt. Auch wenn man kein Prophet sein musste, um sagen zu können, dass diese Band nicht ins Finale einziehen wird, war es doch der frischeste Auftritt an diesem Abend.
Mit überragendem Votingergebnis, gleichermaßen von Publikum und Jury gewählt, gingen Close Call als Sieger hervor und sorgten damit für regelrechte Beifallsstürme. Die nachfolgenden Bands wurden geschmacklich gewählt. Insgesamt kann ich bestätigen, dass die Qualität der Vorentscheide im Vergleich zu den letzten Jahren stark gestiegen ist, und das sollte allen Bands ein Anreiz sein, weiterzumachen. Das Finale und das kann ich jetzt schon sagen, wird nicht nur in musikalischer Hinsicht entschieden, sondern vor allem durch die Performance auf der Bühne. Und so können wir mit Spannung das Finale im Haus der Jugend in Osnabrück am 01.12.2017 erwarten!
Publikumsvoting:
4. L.A.G.
3. Much Better, Thank You:)
2. Close to Reality
1. Close Call
Juryvoting:
4. L.A.G.
3. Much Better, Thank You:)
2. Close to Reality
1. Close Call
Gesamtvoting:
2. Close to Reality (Relegationsteilnehmer)
1. Close Call (Finalteilnehmer)
Leider gab es nur wenig blaues und rotes Licht auf der Bühne:
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