Rumahoy – The Triumph Of Piracy VÖ: 09.02.18, Napalm Reords, Power Metal

Rumahoy – The Triumph Of Piracy

Du empfindest “Dragostea Din Tei” immer noch als den Sommerhit? Du kannst den „Ketchup-Song“ quasi blind mittanzen? Du musst bei Psy’s „Gangam-Style“ direkt auf die Tanzfläche? Du kennst jede Textzeile aus „Wanna Be“ von den Spice Girls? Dann hast du ein gewaltiges Problem. Wenn aber dein Herz zusätzlich für Metal und Piraten schlägt, hab ich da was für dich. Die Crew der Rumahoy klingen ein bisschen nach den Kollegen Alestorm, haben aber eindeutig den Trashfaktor auf ihrer Seite. Wer allerdings sinnvolle Piratentexte sucht, der findet hier nur Meer, Weiber und Rum – Oder doch mehr?

Zumindest fängt ihr Album mit dem allgemeinen Seemannsgruß „Ahoy“ an. In diesem Titel werden die einzelnen Piraten vorgestellt. Bei Namen, wie Captain Yarrface oder Swashbuckling Pete, hört man schon heraus, dass sich die Crew nicht zu ernst nimmt. Maritimes Gefühl wird unter dem eigentlich schnellen Song mit einer Panflöte erzeugt, die sich auch in den anderen Titeln gut wiederfindet. Es bietet neben dem Piratenambiente auch einfach einen Sound, den andere Pirate Metal Bands noch nicht erzeugt haben. „Quest For Heritage“ kommt dem Song „The Huntmaster“ von Alestorm sehr nahe, überzeugt er doch durch seinen Mitgrölrefrain. Zu guter Letzt hatten die Piraten eine geniale Idee zu dem Titel ein Video zu drehen, das einem wie ein Videospiel vorkommt. Aber es fehlt kein Deut am Humor, denn dort fließt neben Blut auch jede Menge Rum.

Auch zum Folgestück gab es eine Videoauskopplung. Aber mal eine Frage, was passt besser zum Piratenthema als Zwerge, Goblins, Elfen und Orks? Richtig, eigentlich passt das so gar nicht, aber die „Forest Party“ ist einer meiner Lieblingssongs auf dem Album. Er geht ins Ohr und bleibt ein paar Tage dort. Nach der Party ist vor der Party – so Rumahoys Motto. Denn „The Haitian Slam“ knüpft gleich an, ist aber deutlich schneller und trägt in sich diesen Pogofaktor. Der Titel ist zudem noch relativ schief eingesungen, aber das macht die Gruppe einfach aus. Die wollen einfach Spaß haben und Piraten sein.

Der erste Epos beschreibt „Huffman The Pirate King“. Man versucht, ein episches Schlachtlied für den Piratenkönig zu schreiben, eine Geschichte, die man noch den Kindeskindern erzählen möchte. Da sich das Quartett aber gerne etwas albern zeigt, sollte man sich mal anhören, wohin sowas führt. Bevor es sich etwas beruhigt, wird bei „Kill The Trolls“ eben noch ein bisschen rumgeschnetzelt. Das klingt dann sehr nach Swashbuckle mit 8-Bit-Musik. Wenn nach zwei Minuten dann alles tot ist, darf die Seele etwas baumeln. „Netflix And Yarr“ erzählt die Probleme des modernen Piraten. Seit Netflix will einfach keiner mehr mit auf Kaperfahrt fahren. Mit schwermütiger Musik und einem epischen Männerchor wird das lustige Thema auf eine ernste Ebene gehoben und geht mit der Seriensucht leicht zynisch um.

Man sollte nicht alles auf die Goldwaage legen, gerade wenn Rumahoy einen Titel machen, wie den nächsten. „Pirateship“ ist klasse. Ich habe mich sofort in den Song verliebt. Trashiger geht es nicht! Und das ist auch gut so! Die Lyrics sind deutsch und englisch gemischt. Sagen wir mal so, sie versuchen deutsch zu singen, aber es gelingt nicht wirklich. Aber mit dem Discobeat und dem eingängigen Refrain kann man das Lied gerne mal nachts um vier auf’m Campground besoffen grölen. Nach so einer Party muss auch mal wieder aufgerüstet werden. „Triumph Of Piracy“ ist ein zehnminütiges Schlachtepos mit eingängigem Refrain, guten Gitarrenriffs und jeder Menge Abwechslung. Er wird auch nach zwanzigmal Hören nicht langweilig.

Rumahoy sind die Trashband des Pirate-Metal-Subgenres. Man sollte sie mit Humor nehmen, aber sie bieten auch einfach eine geniale Abwechslung zu den anderen Bands. Es bestehen zwar viele Parallelen zu den schottischen Kollegen von Alestorm, doch wer sich mal auf was anderes einlassen kann, dem lege ich die Scheibe wärmstens ans Herz. Das Teil macht einfach Spaß beim Hören – ob gemütlich auf dem Sofa, beim Grillen oder auf der übelsten Fete. Das ist eindeutig Rumahoys „Triumph Of Piracy“.

Homepage: http://www.rumahoy.xyz/

Tracklist:
01. Ahoy
02. Quest For Heritage
03. Forest Party
04. The Haitian Slam
05. Huffman The Pirate King
06. Kill The Trolls
07. Netflix And Yarr
08. Pirateship
09. The Triumph Of Piracy

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