Bullet – Dust To Gold Tour 25.08.2019 - Bastard Club, Osnabrück

Flyer Bullet

Wenn man das Wacken 2008 mal ausklammert, dann waren Bullet im Vorprogramm von Hammerfall 2009 mein erstes richtiges Metalkonzert.  Zehn Jahre später gehören Bullet zu den Top-Vertretern des schwedischen Echtmetalls. Grund genug, bei der Neuauflage der “Dust To Gold Tour” im Osnabrücker Bastard Club vorbeizuschneien. 

Doch zunächst spielen die Engländer Primitai aus London eine ihrer ersten Shows in Deutschland. Ihr Frontmann, dessen Stimme mich an einigen Stellen tatsächlich an David Glan Eislay erinnert, trägt zwar eine Kevin-Russell-Gedächtnisfrise, sonst hat er mit dem Onkelz-Fronter allerdings nichts gemeinsam. Die Songs sind durchgehend guter klassischer Heavy Metal im Stile der NWOBHM. Die Ansagen sind sympathisch, und die Band hat sichtlich Spaß an der Sache. Da wundert es nicht wirklich, dass die Jungs am Ende mehr als nur Höflichkeitsapplaus bekommen.

Klassisch beginnt der Set von Bullet. Als Intro ertönt “Also Sprach Zarathustra… ” von Richard Strauß, vielen auch als Evolutionsthema bekannt und mir als Wrestling-Fan als Einzugsmusik von Rick Flair (Woooo). Wer es immer noch nicht kennt, schaut sich am besten mal ‘ne Warsteiner Werbung an. Bildungsauftrag erfüllt, ab geht’s mit “Speed And Attack” ins eigentliche Set.

Dass Hell Hofer nicht gerade der agilste Frontmann ist, weiß er – glaube ich – selber. Das gleicht er aber durch seine Wahnsinnsstimme und seinen mehr als agilen Gitarristen wieder aus. Neu-Bassist Gustav Hector trägt eine Easy-Rider-Gedächtnisjacke mir Fransen an den Ärmeln und Nieten an Stellen, wo andere nicht mal Stellen haben.  Das Stück “Rolling Home” wird, wie immer, ihrem Tourbus, dem Coolbus, der leider nicht durch den deutschen TÜV kommt und deswegen nicht über die deutsche Grenze fahren darf, gewidmet. Das erste Drittel ist damit geschafft.

Der Mittelteil wird mit “Strom Of Blades” eröffnet. Dabei verzichtet man diesmal auf Showeinlagen, wie dem Schleifen einer Messerklinge, wie es noch auf der 2014er Tour zum gleichnamigen Album der Fall war. Und auch bei “Dusk Til Dawn” explodiert kein Verstärker. Alleine die Musik steht im Fokus. Mit “Stay Wild” und “Dust To Gold”, dem Titelstück des neuen Albums, wird dann der zweite Teil beendet. Im Zugabenabschnitt gibt es dann mit “Highway Pirates”, “Fuel The Fire”, “Highway Love” und natürlich dem Rausschmeißer “Bite The Bullet” gleich vier Mal Nachtisch.

Den Schriftzug “Bite The Bullet” hat man über die Rücken der drei Saiteninstrumente verteilt (jeweils ein Wort pro Instrument), was auch den einzigen Showeffekt darstellt, und somit die Show gewohnt und stilecht beendet. Wo wir gerade noch bei Schriftzug waren: Das ikonische Glühlampen-Logo, das anstelle eines Backdrops hinter den Drums hängt, passt auch auf die kleine Bastard-Club-Bühne. Allerdings sollten mal einige der Lampen gewechselt werden. Oder soll das so?? Zum Abschluss sei noch gesagt, dass der Sommer in Deutschland seine Opfer fordert. Dass es zuweilen ziemlich warm in Schnallis Krachkeller werden kann, ist ja nichts Neues. Aber dass ich mir mittlerweile ein Handtuch mitnehme und es am Ende des Abends komplett nass vor Schweiß ist, finde ich dann doch schon extrem. Es war also ein sehr heißes Konzert. Gut, dass Bullet keine Finnen sind. Die hätten dann noch einen Aufguss gemacht.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.