Crypta + Hiraes 26.07.2022, Bastard Club, Osnabrück

Herzlich Willkommen zum Death Metal Dienstag im Bastard Club. Dieses Mal mit von der Partie sind die brasilianischen Death-Metal-Damen von Crypta sowie die Melodic-Death-Hoffnung Hiraes.

Crypta

Den Auftakt zum illustren Geballer machen die quasi Lokalmatadore Hiraes. Die Truppe, die aus der ehemaligen Instrumentalfraktion von Dawn Of Disease sowie Frontfrau Britta Görtz besteht, hatte erst im vergangenen Jahr ihr Debütalbum “Solitary” veröffentlicht und damit für reichlich Aufsehen in der Metal-Szene gesorgt. Dementsprechend groß war die Erwartung beim Osnabrücker Publikum.

Nach dem Intro startet die Band mit “Shadows Break” in ihren Gig. Der Sound ist wuchtig, aber ausgewogen. Brittas tiefe Growls kommen dabei ebenso gut durch wie die melodiösen Gitarrenparts und das knackige Drumming. Sofort kommt Bewegung in die Meute vor der Bühne und Sängerin Britta erklärt wegen der guten Stimmung den heutigen Dienstag mal kurz zum Wochenende.

Es folgen das grandiose “Under Fire” und “Grain Of Sand”. Ja, die Band scheint tatsächlich ihr Debütalbum in genau der gleichen Reihenfolge zu spielen. Sehr schön. Dann ist man gleich im Flow. Auch das etwas langsamere, fast schon epische “1000 Lights” geht bestens rein und lässt die Stimmung kochen. “Eyes Over Black” wird Schnalli und seinem BC-Team gewidmet. Zu “Outshine” wird dann noch erklärt, dass dies der erste Hiraes Song war, den die Band geschrieben hat, und dass er noch während der Corona-Zeit online eingespielt wurde.

Umso mehr freut sich die Band darüber, endlich auftreten zu können und ist begeistert vom Zuspruch der Fans. Und als auf die Frage, wer die Band schon einmal live gesehen hat, auch noch eine ganze Menge Finger hoch gehen, grinst die Metalmöhre am Mikro dann bis über beide Ohren.

Abgeschlossen wird dieser coole Gig mit dem Titeltrack des Debütalbums “Solitary” und “Running Out Of Time”. Die Truppe spielt somit bis auf “Strangers” alle Titel ihres bisher einzigen Albums. Leider heißt das auch, dass es keine Zugabe gibt, obwohl dies von den Fans lautstark gefordert wird. Aber die Band verspricht, dass sie mit neuen Songs zurückkommen wird.

Danach leert sich der Keller ein wenig. Es scheint fast so, als seien Hiraes für viele Besucher der eigentliche Headliner des Abends gewesen. Doch auch Crypta machen heute Abend einen verdammt guten Job. Die All-Female Band mit den ehemaligen Nervosa-Mitgliedern Fernanda Lira und Luana Dametto knallt dem Publikum von Anfang an ihren kompromisslosen Death Metal um die Ohren und macht dabei keine Gefangenen.

Crypta haben ebenso wie Hiraes mit “Echoes Of The Soul” erst ein Album veröffentlicht. Bei der Gestaltung der Setlist sind die Damen aber etwas kreativer und mischen ihre Songs ein wenig durch. Auch ihre im Frühjahr erschienene neue Single “I Resign” findet Platz auf der Setlist. Die Bühnengestaltung ist etwas aufwendiger als zuvor bei Hiraes. Neben den Drums platzierte Kerzen und mit Ketten verzierte Mikroständer unterstreichen dabei noch einmal die düstere, latent schwarzmetallische Grundstimmung der Songs.

Zu Beginn hat das Quartett ein paar Probleme mit den Funkverstärkern, löst das aber zügig und professionell. Nach dem Opener “Death Arcana” begrüßt Sängerin und Basserin Fernanda Lira das Publikum. Sie  freut sich, endlich wieder in Osnabrück zu sein und ist besonders Stolz darauf, heute das erste Mal mit Crypta im Bastard Club zu spielen.   

Für  jede Menge fliegende Haare und ordentlich Bewegung im Pit sorgt dann auch “Starvation”, bei dem die Saitenhexerinnen zudem noch eine coole Gitarren-Choreo abliefern. Ohnehin zeigt sich die Band enorm agil und spielfreudig und zieht ihren Gig knallhart und geradlinig durch. Dabei setzen die Damen das Wechselspiel aus bretthartem Death Metal und düsteren Black-Metal-Einflüssen, wie zum Beispiel bei “Dark Night Of The Soul”, perfekt um.

Zum Abschluss des Gigs sorgen Crypta mit “Blood Stained Heritage” und “From The Ashes” noch einmal für einen amtlichen Abriss, bevor die Band mit viel Applaus verabschiedet wird. Auch hier ist wegen noch nicht vorhandenem weiteren Songmaterial keine Zugabe drin.

Dafür stehen die vier nach dem Gig noch zum Autogramme geben und Platten signieren bereit. Das ist Fan-Nähe, wie man sie sich wünscht.

Und so endet dieser durchweg gelungene Konzertabend unerwartet früh bereits gegen viertel nach zehn. Somit bleibt noch Zeit für ein Feierabendbier bevor es mit dem Zug zurück nach Hause geht.

Crypta und Hiraes – Bildergalerie

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