
Die Geschichte der Leipziger von The Sleeper begann bereits im Jahre 2010, als Schlagzeuger Richard Petzl und Ex-Narziss-Sänger Steven Jost die Band gründeten, um ihre gemeinsamen Interessen des Metalcores auszuleben. Nach diversen Findungen, einigen Live-Auftritte folgte dann 2013 ihr Debüt „Aurora“, worauf weitere Auftritte folgten und die Combo erst einmal ihre Bühnenpräsenz ausbaute und sich neuen Stoff zurecht legte, der Anfang des Jahres als EP erschien.
Beschreiben die Leipziger selbst ihren Stil als Post Metal, hört man schon in der Einführung von „Apparatus“, nämlich mit dem Titel „Synthetic Gospel“, dass das Werk an sich wenig mit Post Metal zu tun hat, sondern sich eben eher in den melodischen Metalcore-Gefilden wiederfindet. Die gesamte Musik steuert darauf hin und geht mit Volldampf weiter, als der Titel „Glass Eater“ beginnt. Der Track klingt zwar auch sehr nach Metalcore, arbeitet aber auch mit vielen, sachten Clean-Passagen. Das bringt frischen Wind in die Musik, sodass man hier keinen Standardtrack des Genres hat, vielmehr haben die Leipziger in diesem Titel das Musikgenre deutlich ausgebaut und verbessert.
Knüpft dort gar im dritten Song „Inertia Spiral“ an, hat er doch diese leichten progressiven Elemente in sich, entfernt sich gar von den szenetypischen Klangfiguren, ohne in irgendeiner Art und Weise einen extremen Ausreißer zu wagen.
Und so kommt man nach drei Tracks dann bei „Engineer“ etwas zur Ruhe mit sanften, melodischen Gitarren und einem sachten Orgelsound. Was nach einem langweiligen Instrumentaltrack für zwischendurch klingt, hört sich aber eigentlich ganz gut an, denn das Klangbild ist modern, und obwohl er doch irgendwie bekannt wirkt, vermittelt er nicht das Gefühl von „Schon mal irgendwo gehört“. Dann startet „Sentinel“ direkt mit dem Breakdown. Tiefes Riffing holt einem aus den Klangsphären und ballert sich durch Mark und Bein. Fährt man zwar wieder die Metalcore-Schiene, überrascht der Titel dann aber doch punktuell mit Modern Death Metal oder teilweise sogar Doom Metal. Da ist es schon fast schade, dass „The God Of Suffocation“ der letzte Titel auf der Scheibe ist. Doch zuletzt gibt es nochmal eine gepflegte Mischung aus ruhigen, progressiven Parts, die auf brutale Metalcoreparts treffen. Die Riffs sind abwechslungsreich, nein, der ganze Titel ist sehr abwechslungsreich und gibt der EP ein passendes Ende.
Mit gerade mal 25 Minuten Spielzeit geht die „Apparatus“ einen vernünftigen Weg. Die Leipziger bieten in sechs Tracks deutlich unterschiedliche Klangbilder, was die EP zu einem Garant an Abwechslung macht. Stilistisch bleibt sich The Sleeper dabei aber immer treu. Bin ich zwar kein Fan von Metalcore, so nimmt diese Band doch einen anderen Stellenwert ein und baut sich einen eigenen Platz zwischen dem Mainstream dieser Musiksparte auf.
Tracklist:
1. Synthetic Gospel
2. Glass Eater
3. Inertia Spiral
4. Engineer
5. Sentinel
6. The God Of Suffocation
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