
Hammerfall sind wieder da. Nach ihrem 2018er Gastspiel machen sie nun im Rahmen ihrer “World Dominion Tour” in Osnabrück Halt. Ähnlich wie bei den Engländern von Saxon gehört auch für die Schweden Osnabrück mittlerweile zum Tour-Standard, was wieder mal volle Bude bedeutet, denn der Hyde Park ist restlos ausverkauft.

Zunächst beginnen aber die international besetzten Serious Black, zu deren Gründungsmitgliedern u.a. Roland Grapow (Ex Helloween) und Thomen Stauch (Ex Blind Guardian) gehören. Beide sind aber nicht mehr in der Band. Nachdem mit Gorgoroth, Morgoth, Isengard, Minas Tirith und Chirith Ungol nun schon alle coolen Namen aus den Tolkien Geschichten vergeben sind werden jetzt wohl die Harry Potter Referenzen ausgegraben. Auch wenn die Band selber damit wohl nichts zu tun hat, ist eine Ähnlichkeit zum Namen des Charakters von Harry`s Paten (Sirius Black) nicht von der Hand zu weisen. Das ist aber wohl eher unfreiwillig passiert.
Wie auch der Headliner spielen die Jungs dessen Frontman zwischen Gothic Stil und Jack The Ripper gekleidet ist, Power Metal der manchmal hart auf der Kante zu Freedom Call balanciert. Dabei wirkt er aber nicht so süßlich verklebt wie es bei den deutschen der Fall ist. “Temple Of The Sun” oder auch “Serious Black Magic” sind fantasylastig, gehen aber gut ins Gehirn. Abgerundet wird das Ganze mit einem Horrorkrankenhaus auf dem Backdrop und den Aufstellern. Das passt ironischerweise gerade sehr zur derzeitigen Corona Pandemie. Unheimlich!!!

Danach wird es, zumindest für mich, unangenehm. Battle Beast aus Finnland spielen auf. Es fällt mir schwer dieser Band etwas Gutes abzugewinnen, denn für mich wirkt die Kampfbestie sehr zahnlos. Ihre Musik wirkt auf mich eigentlich viel zu poppig und beinahe schon im Schlager zu verorten.
Natürlich bin ich mir über die Tatsache im Klaren, dass die Lyrics im Power Metal gerne mal ein wenig cheesy sind. Aber muss man es denn mit einer Textzeile wie “Bastard Son Of Odin, Born To Kick Your Ass” so offensichtlich machen? Man darf mich gerne für diese Meinung hassen. Doch diese Band sorgt bei mir für Fremdscham, auch wenn ihre Frontdame in ihrer Corsage und mit Dämonenhörnern in der Frisur ein hübscher Anblick ist.

Zeit den Hammer fallen zu lassen. Hammerfall warten mit einem riesigen Drumriser und einem Backdrop, das einen Mix aus römischem Aquädukt und gotischer Kapelle darstellt auf. Davor liegt ein riesiger Hammer, bei dessen Anblick ich mich frage wie groß denn der dazugehörige Hektor sein muss. Gitarrist Oscar Dronjak betritt die Bühne mit seiner epischen Hammer Klampfe. Damit meine ich übrigens, dass die Gitarre wie ein Hammer geformt ist, nicht das sie “hammer” ist, obwohl sie das auch ist. Dann steigt man mit “Never Forgive, Never Forget” und “One Against The World” ins Set ein, bevor man mit “Heeding The Call” den ersten Klassiker rausballert.
Wo wir gerade bei Klassikern sind. “Blood Bound” gehört wohl mittlerweile auch dazu. Jedenfalls ist dieses Stück schon seit Ewigkeiten ein Standard in der Setlist. “Natural High” hingegen ist tatsächlich mal wieder eine Überraschung. Das Stück wurde jahrelang nicht mehr gespielt. Für die Fans des “Renegade” Albums gibt es heute leider nur ein Medley in dem das Album einmal in komprimierter Form durchgezockt wird. Das ist zum einen zwar schade, zum anderen aber besser, als es komplett zu streichen, da allein dieses Album schon so viele Standards enthält das man damit ein eigenes abendfüllendes Konzert spielen könnte.
“The Dragon Lies Bleeding”, “Last Man Standing” und “Let The Hammer Fall” bilden den obligatorischen -Wir gehen kurz von der Bühne, kommen dann aber wieder auf die Bühne und spielen noch drei Songs- Abschluss. Man kennt es ja mittlerweile. Diese drei Songs sind dann noch “Hammer High”, “We Make Sweden Rock” und das seit gefühlten Jahrmillionen als Rausschmeißer etablierte “Hearts On Fire”. Anschließend wird der Hammer fallen gelassen. Feierabend. Welt dominiert.
Setlist Serious Black
- Temple Of The Sun
- Akhenaton
- I Seek No Other Life
- Mr. Nightmist
- Serious Black Magic
- We Still Stand Tall
- High And Low
- As Daylight Breaks
Setlist Battle Beast
- Unbroken
- Familiar Hell
- Straight To The Heart
- Bastard Son Of Odin
- The Golden Horde
- Eden
- No More Hollywood Endings
- King For A Day
- Beyond The Burning Skies
Setlist Hammerfall
- Never Forgive, Never Forget
- One Against The World
- Heeding The Call
- The Way Of The Warrior
- Any Means Neccessary
- Hallowed By My Name
- Blood Bound
- Redemption
- Hector’s Hymn
- Natural High
- Second Ton None
- Renegade Medley
- Keep The Flame Burning
- Domninion
- The Dragon Lies Bleeding
- Last Man Standing
- Let The Hammer Fall
- Hammer High
- We Make Sweden Rock
- Hearts On fire
Cooler Bericht Erle! Deine Meinung teile ich ziemlich exakt!
Danke. Der Bericht ist allerdings von unserem Inquisitor. Ich habe lediglich die Bilder beigesteuert. 🙂