Istapp – The Insidious Star VÖ: 26.04.19, Trollzorn, Black Metal

CD-Cover Istapp - The Insidious Star

Was für ein Bombast an Coverartwork. Der erste Eindruck der neuen Scheibe aus Schweden macht ordentlich was her. Designer für Istapps neues Werk war der Künstler Pär Olofsson, kein Unbekannter in der Metalszene. Er erschuf schon Artworks für Exodus („Let There Be Blood“), Finsterforst („Rastlos“) oder sogar für Immortal („All Shall Fall“). Eine wirklich mächtige Szene, die uns der Künstler auf „The Insidious Star“ zeigt. So sollte auch die Musik für sich sprechen.

Zugegeben habe ich das Album ein wenig nach dem Einband beurteilt. So habe ich ein düsteres Konzeptalbum erwartet. Gut, “Eternal Winter“ ist ganz anders als meine Erwartungen an die Platte waren. Es gibt gleich harten, schroffen Black Metal um die Ohren gedonnert, doch man nutzt immer wieder orchestrale Zusammenhänge und Cleanvocals, um sich vom Schroffen und der Eintönigkeit zu distanzieren. Der Opener ist eindeutig ein Titel, der Bock auf mehr macht, aber gleichzeitig das Niveau enorm in die Höhe hebt.

Hier schafft die Platte nicht ganz den Sprung, denn nachfolgendes „Dit Solen Aldrig Nar“ ist mit langsamem Tempo ebenfalls sehr schleppend, aber nicht schleppend auf eine doomige Art und Weise, sondern in die Richtung, dass der Titel nicht ganz in die Gänge kommt. Auch beim melodischen „Natten Da Gud Blundade“ hat man sich eher an seine schwedischen Wurzeln gehalten. So wirken die Growlparts ein bisschen so, als wolle man unbedingt „True Norwegian Black Metal“ machen, die Cleanparts das ganze Teil aber unbedingt melodisch machen sollen, um ein bisschen Unterschied gegenüber anderen Bands des Genres zu schaffen.

Mit „Snowball Earth“ präsentieren uns die Schweden einen relativ soliden, dunklen Black Metal Song, dessen Refrain sogar relativ gut überzeugen kann und live bestimmt gut wirkt. Allerdings bleibt eine wirkliche Überraschung im Song aus. Feurig wie „Muspelheim“, so ballern Istapp ihre Blastbeatkanonen ab. Melodisches Gitarrenspiel unterscheidet den Titel von den vorherigen sehr und lässt den fünften Titel im Konzept des Albums eindeutig herausstechen. Wie „Muspelheim“ seinen Namen alle Ehre macht, kann man Selbiges auch zu „The Alliance Of Cold“ sagen. Hier gelingt es den Schweden wirklich gut, Black Metal aus der skandinavischen Tundra zu präsentieren. Kein Beschönigen, keine Umwege, hier gibt es Schwarzmetall finster, fies, ganz ohne Legierungen.

Namensgeber „The Insidious Star“ knöpft hier an und erweckt den Anschein, dass sich das Album erst einmal warm machen musste. Denn auch er überzeugt in ganzer Länge mit schroffen Black Metal, durchzogen von wiederkehrenden Cleanparts, die das Werk in ein melancholisches, aber auch leicht heroisches Licht rückt. Eine weitere Steigerung gelingt leider nicht. So fällt „Vita Doeden“ in alte Verhaltensmuster zurück und klamüsert sich auch nur zu einem Durchschnittstrack der Scheibe. Noch vom Anfang des letzten Tracks sehr angetan, überzeugt mich Schlusslicht „Orrekulle“ auch nicht wirklich, so fehlt es dem Titel an Spannung und leider kommen auch die finsteren Emotionen etwas zu kurz.

Wer sich ein neues Album kaufen möchte, der ist mit Istapps „The Insidious Star“ allerdings gut beraten. Es gibt eindeutig Songs, die nicht gerade bombastisch rüberkommen, die man aber gut mal laufen lassen kann. Einige der Titel sind dafür aber wirklich richtig gut. Größte Enttäuschung für mich war allerdings, dass das grandiose „Eternal Winter“ vorweg genommen wurde und den Rest ein bisschen in den Schatten stellt. Dennoch ist „The Insidious Star“ ein solides Werk mit Höhen und Tiefen.

Homepage: https://www.facebook.com/IstappOfficial/

Tracklist:

1. Eternal Winter
2. Dit Solen Aldrig Nar
3. Natten Da Gud Blundade
4. Snowball Earth
5. Muspelheim
6. The Alliance of Cold
7. The Insidious Star
8. Vita Doeden
9. Orrekulle

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