Michale Graves (ex-Misfits) – Course Of Empire European Tour 2019 01.03.2019 - Bastard Club, Osnabrück

Michale Graves Tour 2109

Dass es neben dem Original-Misfits-Sänger, Schinkengott Glenn Danzig, nur eine andere Ikone gab, ist unbestritten einfach die Wahrheit. Dass Michale Graves es auch heute noch drauf hat, beweist er auf seiner aktuellen Tour eindrucksvoll. 

Diese Tour geht schon etwas länger, merke ich am Merchstand. Abgesehen von Postern gibt es nichts mehr. Keine Shirts, keine Tonträger, alles “Sold out”. Eine weitere Überraschung ist der Ausfall der Vorband, der Gig startet aber planmäßig erst um 21.00 Uhr. Das sorgt dafür, dass es unten im Keller vor der Bühne schon reichlich voll ist, da ich nicht der einzige bin, dem der Fakt mit der Vorband nicht bekannt war.

Als es dann endlich losgeht, bin ich doch sehr vom Intro des Herrn Graves überrascht. Scheinbar hat er da denselben Humor wie die Jungs von Skullhunter’s Diary (Grüße gehen raus). Oder warum ist er der Meinung, es sei eine witzige Idee mit “Radioactive” von den Imagine Dragons auf die Bühne zu kommen? Egal, denn er eröffnet den Gig gleich mit “Bedlam”, was unter dem Namen Michale Graves auf seinem Soloalbum “When Worlds Collide” zu hören ist. Als nächstes haut er mit “American Psycho” auch gleich den ersten Klassiker raus.

Sein Bühnenoutfit ist ebenfalls kurios. Zwar trägt er seine bekannte Skelettschminke im Gesicht, die Hose, wenn man das so nennen kann, schießt aber den Vogel ab. Schwarzes und rotes Panzerband bilden sein Beinkleid sowie Knie- und Schienbeinschoner, die die Straßenkämpfer-Attitüde unterstreichen. Nachdem auch der Titelsong seines Albums Platz in der Setlist gefunden hat, folgen eigentlich nur noch Misfits-Klassiker, die von den beiden Alben “American Psycho” und “Famous Monsters” stammen, so zum Beispiel “Saturday Night”.

Stimmlich hat der Mann keinerlei Einbußen gemacht, und auch die Bewegungen sind immer noch wie früher. Es gibt kaum bis gar keine Ansagen, was mehr Raum für Songs bietet. Den letzten Song des offiziellen Sets bildet eine kurz angezockte Version von “Helena”. Statt jetzt aber von der Bühne zu gehen und dem “Zugabe-Zugabe”-Spielchen zu frönen, bleibt Michale Graves auf den Brettern und erklärt uns, dass sein Ego so etwas nicht braucht. Eine längere Rede, in der er mitteilt, wie sehr er uns alle liebt, folgt. Klingt aus seinem Munde aber immer noch ehrlicher als bei so manch anderem.

Den aus ganzen fünf Songs bestehenden Zugabenteil eröffnet dann “Descending Angel” und schließen dann die beiden Überstücke “Scream” und “Dig Up Her Bones”, bevor sich der Mann im Anschluss am Merchstand noch verdammt lange Zeit für seine Fans nimmt.  Ich sagte ja, dem nehme ich seine Fanliebe ab und lasse mir von ihm meine Setlist signieren. Geil!

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