NeckFracture Festival Vol. 9 11.01.2020 - Münster, Sputnikhalle

Neckfracture

Hals und Halsbruch. Nichts anderes bezweckt das NeckFracture Festival in Münster seit nunmehr 9 Jahren. Auch dieses Jahr gab es für schlanke 6 Euro (12 € an der Abendkasse) 6 Bands zum Abhotten (Sagt man das noch?).

Astillane aus Münster spielen Melodic Hardcore. Musikalisch irgendwo zwischen schmusigen Clean-Passagen und Breakdown-Gewittern, ist das Ganze zwar nicht wirklich schlecht, hat man aber irgendwie, irgendwo, irgendwann schon mal an anderer Stelle gehört. Typische Millenial-Mucke, aber für den Start ganz gut, um in die Gänge zu kommen.

Aus dem exotischen Greven kommen Die Beschmierten zu uns. ElektroMetalPunk – ja das steht so auf der Facebook-Seite des NeckFracture´s – wird uns jetzt in Dreierkonstellation dargeboten. Ein Schlagzeuger, ein Gitarrist und ein Frontmann mit ADHS auf Speed zelebrieren biergeschwängerte Party-Mucke, die tatsächlich gut ankommt. Dass ihr Fronter auch zwischendurch die Hose fallen lässt und in Boxershorts auf der Bühne steht, ok, aber warum er von dem Bier mehr als die Hälfte ins Publikum schüttet, statt es selber zu trinken, ist mir ein Rätsel. Somit bin ich den Rest des Abends ordentlich verklebt und rieche nach Bier.

Terrorblade sind eigentlich schon ein Standard für Münsteraner Metal Shows.  Irgendwie scheinen sie immer im Billing zu stehen. Das ist aber auch ganz gut, denn ihr Thrash Metal braucht nicht viel und passt eigentlich immer. Mit Patronengurt und Leopardenmusterhose macht das Ganze auch optisch was her, auch wenn mir die Lichtshow etwas die Augen verblitzt.

Nightfyre haben sich vom Underground-Geheimtipp zur neuen Hoffnung des straighten Heavy Metal aus Münster hochgespielt. Ihre komplette Setlist besteht aus ihrem Album “From Fortune To Ruin” und beinhaltet u. a.  die Songs “Rise, Fall, Down!”, “Hunting The Night”, “Mistress” und “Nameless Warrior”. Mit “Lady in Black” gibt es sogar eine Live-Premiere. Und da die Jungs flüssig durchkommen und die Fans vor der Bühne ordentlich Rabatz machen, bleibt auch noch Zeit den eigentlich nicht eingeplanten Song “Full Speed Ahead” ins Set zu nehmen. Zudem wird uns auch noch angekündigt, dass sich die Jungs bald im Studio für einen neuen Release einbunkern werden. Na dann, “Fyre Burns”.

Tragedy Of Mine spielen eine Art Melodic Death Metal, doch sehr stark mit Modern-Metal-Einflüssen vermischt. Ihr Frontmann könnte mit seiner Maske und den mit Farbe geschwärzten Armen auch als Uruk-hai oder Ork bei Peter Jackson anheuern. Dazu haben die Jungs aus Osna auch nochmal die Lichtanlage mit einer Konstruktion aus Stahlpfeilern und LED-Leisten erweitert, die soviel Gegenlicht produzieren, dass fotografieren unmöglich wird, zumindest mit meiner ranzigen Handykamera. Musikalisch spricht mich die Band leider nicht so wirklich an und das, obwohl ich ein großer Freund des Melo Death bin. Objektiv ist an der Leistung der Jungs und ihres Frontorks aber nichts auszusetzen.

Zeit für den finalen Fallout. Pripjat aus Köln bringen uns mit Thrash Metal den Reaktorunfall von Tschernobyl näher. Dafür eignet sich eine Location, die den Namen eines sowjetischen Satelliten trägt, doch am besten. “Protect And Secure” sowie “Sons Of Tschernobyl” (Was auch eine ukrainische Serie über einen Biker Club sein könnte) sorgen direkt zu Beginn des Sets für Moshpits und Bierverschüttung. Auch “Liquidators” geht nochmal auf die Reaktorkatastrophe ein. Nie hat eine Kernschmelze mehr Spaß gemacht. Mit “Toxic” wird der Abend dann beendet. Anschließend kann man auf der Rammstein-Party mit dem Namen “Strammsein” noch durch die Nacht meddeln.

Zum Abschluss möchte ich euch aber diese Zeilen von der Setlist der Nightfyre-Jungs nicht vorenthalten: “In der Band gibt es regelmäßig Streit, weil die Ladys nur auf David abfahren. Eigentlich möchte er das nicht, und weint jede Nacht. Aber nach langer Zeit hat er sein Schicksal endlich akzeptiert.” Also Mädels, gönnt dem Mann doch mal ‘ne Pause. Ich bin übrigens auch solo^^.

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