Motorowl – This House Has No Center Tour + Black Charger 17.02.2024, Bastard Club, Osnabrück

Stoner ist ein Subgenre, das zusammen mit Sludge oft in der Doom-Ecke verortet wird. Dass das nicht zwingend so sein muss, beweisen die Thüringer von Motorowl auf inzwischen drei Alben sehr treffend. 

Konzertflyer Motorowl

Es ist Samstagabend und irgendwie fühle ich mich heute ein bisschen nach 70er. Jeanshose an, DeadLord-Shirt ohne Ärmel, Bandana und die Haare offen. Es kann losgehen. Der Bastard Club ist heute nicht übermäßig voll, was angesichts des Wochentages verwundert. Sei’s drum – mehr Platz vor der Bühne für mich.

Es eröffnen Black Charger aus Bramsche den Abend. In klassischer Trio-Besetzung spielen sie ebenso klassischen Stoner. Intro? Braucht man nicht, wenn man Effektgeräte hat. Hinzukommt, dass der Bass hier nicht nur für die Basics sorgt, sondern ein tragendes Leadinstrument ist, für das ein eigenes Effektboard bereitsteht. Die vorgelagerten Verstärker, die schräg zum Publikum auf der Bühne stehen, erhöhen noch einmal die Immersion, einem Garagenkonzert Mitte der 70er beizuwohnen.

Mit „Liquor Store“ eröffnen die Jungs den Abend. Optische Effekte gibt es gar nicht. Der Gig wird von Anfang bis Ende in roter Bühnenbeleuchtung gespielt. Diese ist auch starr. Keine Spotlights, kein Geflackter. „Small Town“ ist die erste auf Spotify veröffentlichte Single. „Gray“ die zweite. Musikalisch gefällt mir die Band live durchaus besser als aus der Konserve, und so kann ich nach acht Songs und 33:22 Min. Spielzeit (Mir liegt die Setlist mit den genauen Songlängen vor) sagen, dass ich mir die Band live auf jeden Fall noch mal geben würde.

Motorowl aus Thüringen spielen heute, laut eigener Aussage, ihren zweiten Release Gig. Sollte das so stimmen, muss der erste ein voller Erfolg gewesen sein, denn am Merchtable gibt’s nur noch Restposten. Die Musik der Jungs wird oft in die Stoner-Ecke gestellt. Dieser ist zwar tatsächlich vorhanden, mehr noch empfinde ich aber eine Mischung aus klassischem Heavy Metal und 70er Rock.

„The Night“ als Intro eröffnet den Set und mit „All Bells Ring“ und „No Center“ werden die ersten beiden vollwertigen Songs gespielt. Interessant ist auch, dass Gitarrist und Sänger Max Hemmann sein Soundboard auch gerne mal mit den Händen bedient. Warum man einen Song „Hundelbude“ nennt, weiß ich nicht so genau. Muss Thüringer Dialekt sein. „Lightweight Champion“ klingt zwar verheißungsvoll, handelt aber leider nicht von der WWE Cruiserweight Division. 

Auf „Clean Passage“ folgt „Spiritual Healing“. Dieser bietet etwas Auflockerung, da bisher alle Songs vom „This House Has No Center“-Album stammen. Mit dem geht’s danach aber auch weiter. Es folgen“Fences“ und der Überhit „Future Nostalgia“. Und auch der offiziell letzte Song „Forever Box“ stammt von besagtem Album. Mit „Atlas“ als Zugabe beenden wir den heutigen Abend, der zwar recht gut besucht, aber angesichts der Tatsache, dass heute Samstag ist, doch mehr Leute vor die Tür hätte locken können (Einen Abend später wird der Keller gefüllter gewesen sein). Funfact zum Schluss. Obwohl am Merchtable die Vinyl-Single „Shapeshift Hooligans“ verkauft wird (die ich mir natürlich gönne), steht der Song nicht in der Setlist.

Gute Nacht!

Bericht: Inquisitor
Fotos: Dark Angel

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